
VfB Gartenstadt - TSG 62/09 Weinheim, Verbandsliga, v.l. Weinheims Muhammed Calhanoglu (Blau) gegen Gartenstadts Dennis Geisselmann (Gelb). Bild: Berno Nix
Der Name bürgt für Qualität ++ Mit Muhammed Calhanoglu ging es bei Verbandsligist TSG Weinheim zuletzt bergauf
Verbandsliga | erstellt am Di. 24.03.2020
Wer kennt nicht den in Mannheim geborenen Starspieler des AC Mailand namens Hakan. Die Familie aber ist weiter in dieser Region aktiv, so auch Hakans Bruder Muhammed, der für den Verbandsligisten TSG Weinheim aufläuft.
Im Bambinialter kickten beide noch gemeinsam. Zuerst im vom Vater gegründeten Club 1.FC Turanspor Mannheim, in dem das Familienoberhaupt schon in verschiedenen Funktionen (wie Trainer oder Präsident) tätig war und noch ist. Über den Polizei SV Mannheim und den SV Waldhof ging es für die Brüder zum Karlsruher SC. „Bei den Vereinen waren wir damals nur im Doppelpack zu haben“, erinnert sich Muhammed.
Während für Hakan aber der Weg stetig anch oben ging, musste der jüngere und ebenso talentierte Muhammed schwere Rückschläge verkraften. Mittlerweile hat er sich schon zweimal das Kreuzband gerissen, in der A-Jugend im linken Knie, später auch noch im rechten. „Man fällt da jedes Mal neun Monate aus“, verlor Muhammed früh etwas den Anschluss. Bei seinen Wechseln ins Ausland nach der Zeit beim KSC, erst nach Klagenfurt in Österreich, später noch drei Clubs aus der zweiten türkischen Liga, wurde er auch nicht wirklich glücklich.
„Man verliert das Vertrauen in Vereine, wenn etwas versprochen, aber nicht eingehalten wird“, erlebte er in dieser Zeit viele Enttäuschungen. Als der TSG Weinheim der Aufstieg in die Oberliga gelungen war, schloss er sich den Bergsträßern an. Dort ging es zuletzt bergauf. Der „Patient“ TSG Weinheim befand sich mit zwei Siegen nach der Winterpause gerade auf dem Weg der Besserung. „Die letzten beiden Spiele haben uns Selbstvertrauen gegeben. Und das werden wir auch weiterhin auf den Platz bringen, wenn die Saison noch weitergeht“, will der Spezialist für Standards, dessen Freistöße in der Liga gefürchtet sind, die zu schwache Vorrunde vergessen machen.
Mit vier Toren in den beiden letzten Spielen, in der gesamten Vorrunde waren es ebenfalls vier Treffer, trug Calhanoglu selbst seinen Teil zum Erfolg bei. Auch die Winterneuzugänge (Schneider, Schmid, Karlidag, Huller) sorgen bei den Weinheimern jetzt für mehr Qualität, wie Calhanoglu findet.
„So kann es nicht weitergehen“, schworen sich Calhanoglu und sein Team zuvor mit Beginn der Rückrundenvorbereiung auf die restliche Saison ein. Nach einem guten Saisonstart mit einigen Achtungserfolgen vor allem gegen Spitzenmannschaften ging die TSG mit elf sieglosen Spielen und stark abstiegsgefährdet in die Winterpause.
Auf den Klassenerhalt, den man nun vielleicht am grünen Tisch erringt, war man fest fixiert. „Jeder Einzelne muss dafür auf dem Platz die Qualität zeigen. Schöne Spiele müssen wir da nicht zeigen“, ging und geht es Calhanoglu in erster Linie ums Punkten.
Die ganz große Fußballlaufbahn hat Calhanoglu noch nicht abgehakt, aber beruflich mit zwei Geschäften schon ein zweites Standbein geschaffen. Neben dem Soccercenter in Mannheim-Käfertal kümmert er sich auch um einen Trampolinpark. „Die Zukunft im Fußball halte ich mir komplett offen“, lässt er alles auf sich zukommen.
Übrigens: Vergleiche mit dem berühmten Bruder erzeugen in ihm keinen zusätzlichen Druck. „Natürlich wird man oft verglichen. In Gestik oder Mentalität ähneln wir uns auch sehr“, sagt der zwei Jahre jüngere Muhammed, der sich aufgrund der räumlichen Entfernung über die diversen Kommunikationsmöglichkeiten regelmäßig mit dem prominenteren Bruder austauscht.
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