Enttäuschte Spieler des SV Sandhausen. Es läuft nicht beim Drittligaabsteiger. IMAGO / foto2press

Enttäuschte Spieler des SV Sandhausen. Es läuft nicht beim Drittligaabsteiger. IMAGO / foto2press

Sportliche Krise setzt sich beim SV Sandhausen fort

Regionalliga | erstellt am Do. 18.09.2025

sport-kurier. Beim SV Sandhausen klafft zwischen Anspruch und Wirklichkeit in der momentanen Phase eine riesige Lücke. Zwar wurde der direkte Wiederaufstieg aus der Regionalliga Südwest in die 3.Liga von offizieller Seite nicht als Ziel ausgegeben, doch als Absteiger gehört man immer automatisch auch zum Favoritenkreis, außer man musste den Etat komplett zusammenstampfen.

Bei den Kickern vom Hardtwald ist das aber nicht der Fall. Der Kader gehört in Sachen Etat und Qualität zu den besten in der hiesigen Regionalliga. Viele sehen im SVS den Topfavoriten. Außerdem wurde mit Olaf Janßen ein Chefcoach verpflichtet, der mit reichlich Vorschusslorbeeren in Sandhausen angefangen hat.

Bei einem Blick auf die Tabelle dürfte ihm die gute Laune komplett vergehen. Seine Truppe konnte in 7 Spielen nur 7 Punkte einsammeln. 12 eigenen Toren stehen 16 Gegentore gegenüber. Der Vorsprung auf den ersten möglichen Abstiegsplatz beträgt nur einen Punkt.

Selbst größte Pessimisten hätten wohl nicht mit einem derart schwachen Aufmarsch gerechnet. Es waren alle froh, dass man den teuren Kader der letzten Saison auflösen konnte, weil die Verträge bei den meisten Fußballern mit dem Abstieg ausgelaufen waren. Mit jungen und hungrigen Fußballern sollte ein Neuanfang begonnen werden. Auch die Fans schienen von dieser Idee angetan zu sein und zogen voll mit.

Doch die Stimmung ist am kippen und die Ungeduld immer größer. Fortschritte sind nämlich keine auszumachen. Den vorläufigen Tiefpunkt erlebte man am letzten Samstag. Hier musste man sich dem TSG Balingen, der als Schlusslicht angereist war, mit 1:2-Toren beugen. Besser wird es auch nicht, wenn man sich die näheren Umstände anschaut, die eigentlich eher deutlichst für einen Heimsieg gesprochen haben. Denn Balingen spielte ab der 28. Spielminute nur noch mit zehn Spielern. Torwart Elvin Kovac kassierte einen Platzverweis.

Ein weiterer Schlag in die Magengrube war die Derbyschmach von Walldorf. Man war als großer Favorit zum FC Astoria gereist und wurde mit einer 0:4 Niederlage wieder auf die Heimfahrt geschickt.

Dabei hatte im Sommer noch alles so gut ausgesehen, dass der Aufstieg sogar zu einem Selbstläufer werden könnte. In der Vorbereitung wurden zwei Drittligisten bezwungen. Auf ein 3:2 gegen Schweinfurt folgte noch ein beachtliches 1:0 gegen den VfB Stuttgart II. Zwei Beispiele, die schonungslos untermauern, dass Vorbereitung und Ligaspielbetrieb zwei völlig unterschiedliche Paar Schuhe sind.

Kritische Stimmen aus der Führungsetage bleiben jedenfalls bis dato aus. Präsident Jürgen Machmeier ist weit davon entfernt gewesen, seinen Wunschtrainer verbal anzugehen. Und das ist sicher nicht nur zum Schein so. Machmeier steht nach wie vor hinter dem Neuanfang, klar dürfte jedoch auch jedem sein, dass der Fußball am Ende des Tages ein Ergebnissport ist und auch die Geduld eines Präsidenten endlich ist.

Um den Aufstieg geht es mittlerweile wohl ohnehin nicht mehr. Spitzenreiter SGV Freiberg hat bis dato alle seine 7 Partien gewonnen und 14 Punkte Vorsprung auf den SVS – und in der Regionalliga Südwest steigt am Ende nur eine Mannschaft auf. Für Sandhausen geht es dennoch darum in die Spur zu kommen, ein Aufwärtstrend muss langsam erkennbar sein.

Immerhin läuft es im badischen Pokal ordentlich. Am Dienstagabend sicherte sich die Janßen-Elf das Halbfinalticket durch einen 4:0 Sieg beim Landesligisten FC Grünsfeld. Allerdings eben auch ein Kontrahent, den man schlagen muss, genau wie die anderen Gegner, die Sandhausen im Pokal bis jetzt vor der Brust hatte.

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