Stuttgarter Kickers vs. FC Astoria Walldorf, Torschütze Flamur Berisha (Stuttgart) schießt das Tor zum 2:1. Bild: IMAGO/Pressefoto Baumann.
Keine Punkte auf der Waldau
Regionalliga | erstellt am So. 09.11.2025
Der FC-Astoria Walldorf kommt trotz guter Leistung ohne Punkte im Gepäck aus der baden-württembergischen Landeshauptstadt zurück. Einer sehr guten ersten Halbzeit inklusive verdienter Führung folgte eine wilde zweite Halbzeit vor über 3.400 Zuschauern, in der die Stuttgarter Kickers die Partie noch drehen konnten.
Walldorfs Cheftrainer Andreas Schön, seit dieser Woche im Besitz der A-Trainerlizenz, schickte eine Startelf ins Rennen, in der der gesperrte Theo Politakis (5. Gelbe Karte) im Mittefeld durch Iiosif Maroudis ersetzt wurde. Außerdem startete Konrad Riehle auf der offensiven Außenbahn, sicherlich ein sehr besonderes Spiel für ihn, er wechselte im Sommer aus Stuttgart nach Walldorf. Für die widergenesenen Tim Fahrenholz und Lennart Grimmer, beide befindet sich mittlerweile wieder im Mannschaftstraining, kam die Partie noch zu früh, sie waren noch nicht wieder Teil des Kaders am Samstag.
Zum Spiel: Walldorf begann mutig und dominant, die Folge war großer Ballbesitz und Spielkontrolle. Nach gut einer Viertelstunde musste Yannick Thermann nach einem harten Zweikampf ausgewechselt werden, er zog sich einer Sprunggelenksverletzung zu und wurde durch Leon Volz ersetzt. In der 22. Minute tauchte der FCA erstmals gefährlich im gegnerischen Strafraum auf, auf Zuspiel von Jacob Collmann zischte der Abschluss von Maroudis knapp über den Querbalken. In der 38. Minute belohnten sich die Schützlinge von Schön für ihren spielbestimmenden Auftritt, auf Zuspiel von Maximilian Waack traf Yasin Zor von der Strafraumkante platziert ins Eck, es ist der siebte Saisontreffer des Sommerneuzugangs aus Kaiserslautern.
Zur Pause nahm Kickers-Coach Marco Wildersinn drei Wechsel vor und der Dreifachwechsel zeigte direkt Wirkung, mit dem ersten Angriff des zweiten Abschnitts kamen die Hausherren zum 1:1-Ausgleich, der eingewechselte David Udogu traf mit seinem ersten Ballkontakt (46.). Die Kickers waren in der Folge viel aggressiver und griffiger in den Zweikämpfen, Walldorf hielt voll dagegen, jetzt ging es viel ausgeglichener hin und her zwischen den Strafräumen. In der 58. Minute hatte der FCA Glück als Per Lockl sich durchdribbelte, auch an den herausstürmenden Mario Schragl vorbeikam, aber aus relativ spitzen Winkel nur ans Außennetz schoss.
In der Folge gelang es Walldorf immer seltener nennenswert in den gegnerischen Sechzehnmeterraum zu kommen, besser machten es die Kickers, Mario Borac verfehlte das Ziel mit einem Schuss aus der zweiten Reihe nur knapp (70.). In der 79. Minute rettete Emilian Lässig in höchster Not bei einer Direktabnahme von Nevio Schembri, der Walldorfer Verteidiger stand goldrichtig und klärte per Kopf kurz vor der Linie. In der 83. Minute fiel dann doch noch der vielumjubelte Stuttgarter Siegtreffer, Flamur Berisha war es vorbehalten mit einer starken Einzelaktion die Heimelf zum hartumkämpften Dreier zu schießen.
Stimmen zum Spiel:
Marco Wildersinn, Trainer SV Stuttgarter Kickers: „Wir waren in der ersten Hälfte nicht gut, haben es in der 2. Halbzeit dann aber besser gemacht. Walldorf war sehr ballsicher, klar strukturiert und schwer zu greifen als Gegner, deswegen wollten wir Walldorf heute nicht ins Spiel lassen kommen. In der ersten Hälfte ist uns das nicht gelungen, wir waren oft einen Schritt zu spät. Im zweiten Durchgang sind wir über tiefe Pässe und zweite Bälle besser ins Spiel gekommen und haben den Gegner immer häufiger stressen können. Das 2:1 war ein sehr guter Umschaltmoment von uns, wir haben heute nach dem Rückstand eine sehr gute Widerstandskraft gezeigt.“
Andreas Schön: „Wir sind gut ins Spiel gekommen, haben kaum etwas zugelassen und hatten die besseren Chancen in der 1. Halbzeit. Zur Pause führen wir verdient, nach dem Wechsel haben wir es dem Gegner zu einfach gemacht. Nach dem schnellen Ausgleich wurde das Spiel sehr wild, wir hatten keine Kontrolle mehr über das Spiel. Dem 1:2 geht ein Fehler von uns voraus, der im Anschluss bestraft wird. Wir haben eigentlich nicht viel falsch gemacht, trotzdem stehen wir leider mit leeren Händen da. Der Auftritt gibt trotzdem Mut für die nächsten Wochen, dass wir mit jeder Mannschaft in der Liga mithalten können.“
Frank Fürniß: „Wir hatten das Spiel eigentlich im Griff und gehen verdient in Führung. Der Gegentreffer nach der Pause kam zu schnell. Ein Punkt wäre heute absolut verdient gewesen, dem 1:2-Gegentreffer kurz vor Schluss geht ein Fehler im Spielaufbau voraus, das ist bitter. Die Niederlage haut uns nicht um, wir regenerieren jetzt und freuen uns auf das Pokal-Highlight am Mittwoch.“
Ausblick:
Die Regionalliga Südwest rückt eng zusammen, den Tabellenführer SGV Freiberg (31 Pkt.) und den Neunten, die Stuttgarter Kickers (26. Pkt.) trennt lediglich fünf Punkte, Walldorf steht auf Rang vier mit 27 Punkten auf dem Konto.
Am Mittwoch (12. November) steigt im Mannheimer Carl-Benz-Stadion das Badische Pokalviertelfinale zwischen dem Drittligisten SV Waldhof Mannheim und dem FC-Astoria Walldorf, Anstoß ist um 19 Uhr. In der Liga geht es dann am nächsten Sonntag (16. November, 14 Uhr) mit dem letzten Spiel der Vorrunde weiter, zuhause empfängt man den Aufsteiger TSG Balingen.
SV Stuttgarter Kickers: Neaime – Blank (46. Udogu), Danquah (85. Schwab), Petrovic, Borac – Zaiser, Hencke (67. Schembri), Frauendorf (46. Lockl), Tomic, Mauersberger (46. Berisha) – Faß
FCA Walldorf: Schragl – Goß, Egel, Lässig – Maroudis (81. Erbe), Waack, Thermann (16. Volz), Riehle (81. Hajrizaj), Zor – Collmann (71. Kendel), Carl (81. Hauser)
Tore: 0:1 (37.) Zor, 1:1 (47.) Udogu, 2:1 (82.) Berisha
Schiedsrichter: Mathias Heilig (Klettgau)
Zuschauer: 3.430
FC Astoria Walldorf
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