VfR Mannheim - TSG Backnang, Oberliga Baden-Württemberg, Mannheims Alexander Esswein zwischen den Backnangern Mika Müller (li.) und Sebastian Gleißner (re.). Foto: Berno Nix.

VfR Mannheim - TSG Backnang, Oberliga Baden-Württemberg, Mannheims Alexander Esswein zwischen den Backnangern Mika Müller (li.) und Sebastian Gleißner (re.). Foto: Berno Nix.

VfR Mannheim trennt sich zum Oberligaauftakt 1:1 (0:1)-Unentschieden von der TSG Backnang

Oberliga BW | erstellt am So. 03.08.2025

(mk) Am Ende überwog beim VfR Mannheim der Frust. Trotz eines über weite Strecken dominanten Auftritts trennten sich die Rasenspieler von der TSG Backnang mit einem 1:1 (0:1)-Unentschieden. Chancen auf einen Sieg zum Oberliga-Auftaktspiel waren da, doch im Abschluss ließen die Blau-Weiß-Roten häufig die erforderliche Kaltschnäuzigkeit vermissen. Folgerichtig sprach Cheftrainer Marcel Abele nach Abpfiff auch von einer „riesengroßen Enttäuschung“.

Bereits in der Anfangsphase waren die Rasenspieler tonangebend. Schon nach zehn Minuten zappelte der Ball erstmals im Backnanger Netz, allerdings will das Schiedsrichterteam um Selina Menzel eine Abseitssituation erkannt haben. In den folgenden Minuten wagte sich der Gast vermehrt in die Mannheimer Hälfte vor. Backnang bekam die eine oder andere Standardsituation zugesprochen und verwertete nach gut 20 Minuten eine Eckstoßhereingabe durch Flavio Santoro per Kopf. Der Tabellenachte der Vorsaison versteckte sich speziell im ersten Durchgang keinesfalls. Stattdessen legten die zweikampfstarken Schwaben mit ihrer neuformierten Mannschaft einen beherzten Auftritt hin. Nichtsdestotrotz hätte bereits vor der Pause der Mannheimer Ausgleichstreffer fallen müssen. Zunächst konnte Backnang einen Abschluss von Umut Sentürk sowie den Nachschuss von Alexander Esswein erfolgreich blocken (37.), wenig später scheiterte Lennart Thum aus kurzer Distanz (41.).

In der zweiten Halbzeit setzte sich der Spielfilm nahtlos fort. Backnangs Keeper Maurice Brauns entschärfte zunächst einen Abschluss Pasqual Panders aus der Nahdistanz (47.), ehe Volkan Rona eine Hereingabe per Kopf über das Tor setzte (55.). Der Ausgleich lag in der Mannheimer Abendluft, doch fallen sollte er noch nicht. Gefühlt musste der blau-weiß-rote Anhang im Minutentakt die Haare raufen. Chancen zum Ausgleich waren ausreichend vorhanden, der Ball konnte aber nicht hinter die Linie gedrückt werden.

Auch der eingewechselte Shaban Veselaj (68.) und nochmals Lennart Thum (70.) hatten das 1:1 sprichwörtlich auf dem Schlappen, allerdings fehlte im Abschluss entweder die Präzision oder die Mannheimer fanden in dem klug antizipierenden Brauns ihren Meister. Backnanger Entlastungsangriffe waren in dieser Phase des Spiels kaum zu vernehmen. Der Kontrahent hielt zwar weiterhin aufopferungsvoll dagegen und warf sich gefühlt in jeden Zweikampf, doch die Kräfte schienen beim Gast peu à peu zu schwinden. Somit war der Mannheimer Ausgleich, allem Chancenwucher zum Trotz, nur eine Frage der Zeit. In der 74. Minute sollte er dann tatsächlich fallen. Der im Rückraum positionierte Enes Olgun Tubluk wurde im Strafraum angespielt und legte sich den Ball feinsäuberlich zurecht. Daraufhin tanzte er seine Gegenspieler aus und vollendete mit einem satten Flachschuss ins lange Eck zum Ausgleich. Auf dem Platz und auf den Rängen war die Erleichterung zu spüren. Sollte nun die ganz große Wende eingeleitet werden?

Tatsächlich bot die Schlussphase nochmals einiges an Spannung. Backnang glich vor dem Ausgleich einem in den Seilen hängenden Boxer. Nach dem Treffer Tubluks bekamen sie allerdings die berühmte zweite Luft und erarbeiteten sich wieder Abschlüsse. Auch VfR-Keeper David Nreca-Bisinger musste sich auszeichnen, indem er beispielsweise einen wuchtigen Distanzschuss der Gäste zur Ecke klärte (84.). Nichtsdestotrotz blieben die Rasenspieler weiterhin tonangebend und hätten in der Nachspielzeit das 2:1 erzielen können. Backnangs Keeper Brauns ließ einen Freistoß nach vorne abprallen und servierte Isaac Okwubor die Führung auf dem Silbertablett, der eingewechselte Mittelstürmer setzte den Ball aus kurzer Distanz allerdings über das Gehäuse.

VfR-Cheftrainer Marcel Abele war nach Abpfiff, wie bereits erwähnt, enttäuscht über das Ergebnis. „Wir haben uns ganz viel vorgenommen und in der Vorbereitung viel investiert“, so Abele. Die Tatsache, dass der VfR erneut nach einem Eckball in Rückstand geraten ist, wurmte den Chefcoach ordentlich. „Davor müssen wir aber eigentlich schon 2:0 führen“, merkte er an. Die Effizienz im Abschluss stimmte ihn folgerichtig nicht zufrieden. „Wenn du 1:0 hinten liegst, brauchst du mindestens zwei Tore, um zu gewinnen. Wenn dir das nicht gelingt, wird es schwer“, erläuterte der Chefcoach. An der Einstellung und der Mentalität seiner Mannschaft gäbe es jedoch nichts zu beanstanden. „Die Jungs haben gerackert und investiert. In diesem Bereich kann ich ihnen keinen Vorwurf machen“, sagte Abele.

VfR Mannheim: Nreca-Bisinger, Sentürk, Mißbach, Kuhn, Akoto (85. Okwubor), Rona (60. Tubluk), Marx (69. Veselaj), Krüger, Esswein, Pander, Thum
TSG Backnang: Brauns, Glaser, Geldner, Sadler (34. Hornek), Benkeser, Santoro (86. Gashi), Domic (77. Mouhssine), Asare, Tichy, Gleißner (69. Greco), Müller

Tore: 0:1 Santoro (23.), 1:1 Tubluk (74.)
Schiedsrichterin: Selina Menzel.

Pressemitteilung VfR Mannheim

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