Rick Hutter (Trainer TSG Lützelsachsen). Bild: Berno Nix
„Wir genießen es einfach“ – Trainer Rick Hutter vom Landesligisten TSG Lützelsachsen im Interview
Landesliga | erstellt am Mo. 19.10.2020
Der Landesliga-Aufsteiger konnte schon ein paar Ausrufezeichen setzen, hat allerdings auch erfahren müssen, dass es in der Landesliga auch ganz schnell mal in die andere Richtung gehen kann. Wir haben mit Trainer Rick Hutter gesprochen.
Hallo Herr Hutter, wie fällt denn Ihre Bilanz nach den ersten 9 Saisonspielen aus?
Mit unseren 13 Punkten sind wir natürlich definitiv zufrieden, denn nach 9 Spielen haben wir damit ehrlich gesagt nicht gerechnet. An unserer Ausgangssituation hat sich ja auch nichts geändert, wir genießen es einfach sehr, in der Landesliga dabei zu sein und wollen natürlich auch ein paar Mannschaften ärgern.
Auffällig ist, dass man mit Ausnahme der ersten 3 Spiele entweder hoch verliert oder hoch gewinnt. Den Niederlagen gegen St. Ilgen (0:5), die SG Heidelberg Krichheim (0:4) oder Horrenberg (0:7) stehen ein 5:1-Sieg gegen Kürnbach oder ein 6:0-Erfolg gegen Steinsfurt gegenüber. Ist es entscheidend, wer das erste Tor schießt?
(lacht). Ehrlich gesagt bin ich da auch noch nicht so schlau daraus geworden. Gerade gegen Horrenberg oder St. Ilgen muss an sagen, dass wir nach dem 0:2 etwas den Kopf verloren haben. Da sind wir von unserer Linie abgewichen und jeder hat versucht auf eigene Faust noch etwas zu bewegen, mit einer besonderen Aktion. Aber in der Landesliga wird man für Naivität eben sofort bestraft. Gegen Kirchheim war es anders. Auf ihrem großen Rasenplatz waren wir klar unterlegen, da hätten wir eigentlich noch höher verloren können.
Es ist alles sehr eng beisammen in der Tabelle. Nach unten, aber auch nach oben.
Das stimmt. Wir schauen aber nicht nach oben. Wir wissen schon, wo wir uns einzuordnen haben. Man muss nur sehen, dass wir vor unserem Sieg gegen Kürnbach am letzten Wochenende 13. waren, mit einem Sieg haben wir uns jetzt auf den 7. Platz vorgeschoben. Andererseits sind es eben nach wie vor nur 3 Punkte auf den 13. Platz. Für uns zählt wirklich jeder Punkt.
Dementsprechend war das 5:1 gegen Kürnbach sehr wichtig.
Brutal wichtig sogar. Am kommenden Wochenende müssen wir nach Neckarau und wenn man es ein wenig realistisch sieht, dann muss man sagen, dass dort für uns nichts zu holen sein wird. Danach geht es gegen Ketsch und Brühl. Das sind auch 2 sehr schwere Spiele. Brühl haben wir zuhause, da könnten wir schon etwas erreichen. Allerdings ist das eben auch eine Mannschaft, die schon ewig in der Landesliga dabei ist und somit viel erfahrener ist als wir es sind.
Was erwartet euch gegen Tabellenführer Neckarau, habt ihr sie mal beobachtet?
Sie gehören für mich zu den Top 3 der Liga. Mit Kirchheim und Türkspor Mannheim zusammen. Das sind alles Mannschaften, mit denen wir uns noch nicht messen können. Sie zu beobachten, ist deshalb eher zweitrangig. Wir haben uns dazu entschlossen unser Ding durchzuziehen. Entweder klappt es, oder man geht eben auch mal unter. Das klingt vielleicht etwas naiv, aber so ist es. Scouten werden wir aber sicher auch noch, dann allerdings eher Mannschaften, die in der Tabelle unten stehen und ebenfalls um den Klassenerhalt kämpfen.
Im Kreis Bergstraße wurde der Spielbetrieb bereits wieder unterbrochen. Haben Sie Angst, dass es auch bei uns wegen Corona wieder bald soweit sein könnte?
Diese Gefahr ist natürlich da. Wir wollen die Saison sehr gerne zu Ende spielen. Wichtig wäre dann aber auch, dass man bei so einem Abbruch nicht auf den Abstiegsplätzen steht und das tun wir derzeit ja nicht. Ich glaube zwar nicht, dass die Saison mit gerade mal 9 Spieltagen gewertet wird, trotzdem fühlt man sich besser, wenn man in unserer Situation über dem Strich steht.
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