Kevin Medina-Lopez (links/rot) im Duell mit Heddesheims Thorsten Kniehl (rechts). Szene aus dem BFV-Pokal-Spiel.  Bild: Berno Nix

Kevin Medina-Lopez (links/rot) im Duell mit Heddesheims Thorsten Kniehl (rechts). Szene aus dem BFV-Pokal-Spiel. Bild: Berno Nix

RW Rheinau: „Ein Einstand nach Maß“ – Kevin Medina-Lopez erzielt alle vier Treffer gegen Schriesheim

Kreisligen | erstellt am Mo. 22.08.2016

Trainer, Mitspieler, Offizielle – alle wollen was sehen, möchten wissen, ob der Neue wirklich eine Verstärkung ist.

So war es sicher auch bei Kevin Medina-Lopez, der im Sommer von der A-Klasse in die Mannheimer Kreisliga gewechselt ist. Von Seckenheim ging es zu Rot-Weiß Rheinau. Geholt wurde der 23-Jährige als Sechser, gespielt hat er im ersten Spiel am Wochenende aber auf Linksaußen, also deutlich weiter vorne. Ein Experiment, das Trainer Peter Brandenburger auch in der Vorbereitung schon einmal ausprobiert hat.

Am Sonntag folgte nun gegen den SV Schriesheim der Ernstfall

Und der verlief sensationell. Denn Medina-Lopez war der Spieler des Spiels, der Knipser der Mannheimer Vorstädter. Beim 4:1-Sieg über den SV Schriesheim schoss er alle vier Treffer für den Titelkandidaten, spielte die Bergsträßer regelrecht schwindelig. „Ja“, lacht der Goalgetter, „man kann schon sagen, dass es für mich ein Einstand nach Maß war. Ein Traum.“
 
Demnach könnte es sein, dass die Sache mit der Sechs künftig der Vergangenheit angehört, denn wer so trifft, braucht ja nicht zu verteidigen, der soll lieber die Torjägerkrone jagen. Doch der Mann mit der eingebauten Torgarantie stellt klar: „Ich spiele nach wie vor lieber auf der Sechs, das ist meine Position. Wobei es weiter vorne natürlich auch Spaß macht, allerdings habe ich auch nur dort gespielt, weil wir im Sturm personelle Probleme hatten.“

Kevin Medina-Lopez (rechts) im Zweikampf mit seinem Viernheimer Gegenspieler. Szene aus dem Erstrundenspiel im Badischen Pokal gegen den TSV Amicitia. Bild: Berno Nix

Vier Tore in einer Partie hat Medina-Lopez jedenfalls noch nie geschossen – zumindest bei den Erwachsenen nicht.

In den letzten drei Jahren in Seckenheim trug er sich jedoch trotzdem in die Torschützenliste ein. Einen Schnitt von zehn Toren die Saison hätte er immer gehabt, sagt er.

Seine großen Vorbilder sind übrigens ein Real-Star und ein künftiger Abräumer von Manchester City: Luka Modric und Ilkay Gündogan. „Das sind offensive Sechser mit einer guten Spielübersicht. So ähnlich sehe ich mich auch, natürlich auf einem anderen Niveau“, betont der Neu-Rheinauer.

Und wer bei den Rot-Weißen auf der Wunschliste stand, der muss etwas drauf haben. Wie kam es eigentlich, dass Medina-Lopez dort angeheuert hat? „Ich habe frühzeitig in Seckenheim Bescheid gegeben, dass ich den Verein nach der Saison verlassen werde, in Rheinau hat man das mitbekommen und mich angesprochen.“ Und weiter: „Wir haben dann sehr positive Gespräche geführt und ich habe nicht zweimal überlegen müssen.“
 
Und was will man nun zusammen erreichen? Der Titel könnte doch am Ende drin sein, oder? „Zunächst einmal geht es für uns darum, dass wir guten Fußball spielen. Zudem ist es natürlich kein Geheimnis, dass wir schon gerne um die Meisterschaft mitspielen würden, aber wir machen uns da absolut keinen Druck. Wichtig wird eben auch sein, dass wir von größerem Verletzungspech verschont bleiben.“

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