Rick Hutter ist von der Trainer- auf die Funktionärsbank gewechselt. Bild: Berno Nix

Rick Hutter ist von der Trainer- auf die Funktionärsbank gewechselt. Bild: Berno Nix

„Man spürt eine gewisse Abnutzungserscheinung“ – Lützelsachsen Trainer Rick Hutter über seinen Wechsel in die Sportliche Leitung und die letzte Saison

Kreisligen | erstellt am Fr. 30.06.2023

…auf dem 4. Tabellenplatz und erlebte unter dem Strich eine Saison, die sich in zwei Hälften unterteilen lässt. Eine Hinrunde, in der man den eigenen Ansprüchen hinterherhinkte und eine Rückrunde, in der man zeigte, was in einem steckt. Was mit dem geteilten ersten Platz in der Rückrundentabelle neben Meister Rot-Weiß Rheinau belohnt wurde. Wir haben uns mit Trainer Rick Hutter unterhalten, der zur neuen Saison den Staffelstab an Frank Schüssler übergeben wird.

Hallo Herr Hutter, wie fällt denn Ihr Saisonfazit mit etwas Abstand aus?

Am Ende sind wir eigentlich zufrieden. Die Hinrunde war aber mit Sicherheit nicht so nach unserem Geschmack. Man muss einfach sagen, dass es gedauert hat, bis wir uns nach dem Abstieg gefunden haben. Was auch damit zusammenhing, dass einige wichtige Spieler ausgefallen sind. Wir kamen nicht so richtig in den nötigen Fluss. In der Rückrunde lief es dann umso besser. Wir hatten wieder mehr Spieler zur Verfügung, was sich auch positiv auf das Training ausgewirkt hat. Da hat man gemerkt, was möglich ist. Andererseits war der eine oder andere Punktgewinn sicher auch etwas glücklich. Mit Platz 4 stehen wir da, wo wir wohl unter dem Strich auch hingehört haben. Dennoch macht die Rückrunde Mut und lässt darauf hoffen, dass wir in der neuen Saison vielleicht noch einen Platz nach oben rutschen können.

Der direkte Wiederaufstieg war aber auch nicht das erklärte Ziel. Oder?

Nein. Aber wir wollten schon eine bessere Hinrunde spielen. Das muss man so klar sagen.

Sie hören nun als Trainer auf. Was ist eigentlich der genaue Grund dafür?

Hauptsächlich, weil ich gemerkt habe, dass es nach 5 Jahren als Trainer einfach mal Zeit wird. Und bevor ich Trainer wurde, habe ich mit der Hälfte der Mannschaft noch zusammen gespielt und die andere Hälfte habe ich irgendwie alle in der Jugend trainiert. Ich habe 2,3 Spieler dabei, die trainiere ich jetzt schon 14, 15 Jahre am Stück. Mit der Zeit merkt man da dann schon, dass sich alles wiederholt. Das Training hat eine gewisse Struktur, die Ansprachen sind ähnlich. Auch ich selbst war nicht mehr so ganz mit mir zufrieden. Man spürt da mit der Zeit schon eine gewisse Abnutzungserscheinung. Es war aber immer klar, dass ich nur aufhöre, wenn wir wirklich auch jemanden finden, der als Nachfolger passt. Sonst hätte ich weiter gemacht.

Mittlerweile ist der Nachfolger längst gefunden.

Ja, wir konnten Frank Schüssler für uns gewinnen. Er ist eine sehr gute Lösung.

Was gab denn den Ausschlag für ihn?

Wir kennen uns schon länger. Er wohnt in Hohensachsen. Zuletzt war er Trainer bei der Reserve des ASC Neuenheim, gegen die wir in den Vorbereitungen häufig getestet haben. Wir kannten uns gut, ich wusste genau, wie er den Fußball sieht und wie er denkt. Er war auch etwas mehr als 5 Jahre in Neuenheim und wollte den nächsten Schritt machen. Wir saßen ein paar Stunden zusammen und dann waren wir uns einig. Wir verfolgen die gleichen Werte im Amateurfußball. Klar ist, dass man immer erfolgreich sein möchte, aber der Erfolg steht nicht über allem. Profifußballer werden wir alle nicht mehr und von dem her muss man auch das Ganze außenherum wertschätzen.

Sie bleiben dem Verein aber erhalten.

Ja, ich bin jetzt in der Abteilungsleitung und werde gewissermaßen als eine Art Sportlicher Leiter weitermachen.

Was ist das langfristige Ziel, vielleicht auch mal wieder in die Landesliga zu kommen?

Die Vorstellung ist natürlich schön. Sich dort messen zu dürfen, ist eine tolle Sache. Und man hat jetzt in der Rückrunde gesehen, dass wir schon das Potential haben, eine sehr gute Rolle in der Kreisliga zu spielen. Wir haben die Landesliga sicher im Kopf, aber wir versuchen zunächst einmal, das bestmögliche aus unseren Vereinsstrukturen herauszuholen. Wir leben von Spielern aus unserer Jugend. Und da geht es darum, dass wir die Jungs, die hoch kommen, abholen können und ihnen eine Perspektive bieten. Momentan bieten wir gehobenes Kreisliga- und A-Klassenniveau. Und ich glaube, dass ist eine sehr gute Kombination für uns. Dennoch wollen wir uns natürlich immer verbessern.

Wird sich der Kader stark ändern?

Es tut sich nicht viel. Sebastian Weihrich geht nach Ziegelhausen und Fernando Cabrera geht zu Rot-Weiß Rheinau. Das sind 2 Abgänge, die uns wehtun, weil es Leistungsträger und Urgesteine bei uns waren. Aber wir haben weiter eine gute Qualität im Zentrum. Die Lücken füllen wir beispielsweise auch mit Jarne Schneider, der aus unserer eigenen A-Jugend hoch kommt, auf. Ein weiteres Eigengewächs kommt in Henrik Meister dazu. Er spielt auf den offensiven Außenbahnen. Mit Lucas John kommt zudem noch ein weiterer Torhüter dazu. Er spielte zuvor in der Heilbronner Ecke beim TSV Erlenbach. Außerdem wird Lorik Wittmann, der eigentlich aufgehört hatte, wieder mit zum Kader stoßen.

 

 

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