Peter Brandenburger  Bild: Berno Nix

Peter Brandenburger Bild: Berno Nix

„Ich erwarte immer 100 Prozent“ – Trainer Peter Brandenburger über sein Aus in Sandhofen

Kreisligen | erstellt am Mo. 26.06.2023

Sie beerben damit Peter Brandenburger, der nur rund zwei Monate für den SKV arbeitete. Nach wie vor wird viel darüber spekuliert, weshalb sich die Wege nach so einer kurzen Zeit wieder getrennt haben. Im Interview erklärt Peter Brandenburger, der in der Vergangenheit mit der TSG Altenbach (KL Heidelberg), Rot Weiß Rheinau (Landesliga) und SV Waldhof U23 (Verbandsliga) als Trainer Aufstiege feierte, seine Sicht der Dinge.

Hallo Herr Brandenburger, wie kam es denn zu dieser raschen Trennung in Sandhofen?

Anfangs hatten wir vernünftige Ergebnisse, da hat die Mannschaft auch wirklich Feuer gegeben und sehr gut mitgezogen. Da hat man gesehen, welches Potential in der Mannschaft steckt. Von heute auf morgen hat das dann plötzlich alles nachgelassen, dass die Jungs nicht mehr mit der vollen Leidenschaft auf dem Platz gestanden haben. Das ist ein Punkt für mich, wo ich als Trainer sagen muss, dass ich das nicht kann. Unter mir wird nichts auslaufen gelassen.

Und wie ging es dann weiter?

Dann habe ich mit dem Verein das Gespräch gesucht und gesagt, dass da irgendetwas nicht stimmt. Man kann ja verlieren, das ist überhaupt kein Thema, aber wir haben die Spiele teilweise wirklich abgeschenkt. Das bin ich nicht. Die Mannschaft muss wollen, aber wir haben uns teilweise wirklich schon fast aufgegeben. Ich will da aber niemanden einen Vorwurf machen. Aber ich kam schon als Spieler immer über die Leidenschaft, das große Talent war ich nie, aber ich habe immer 100 Prozent investiert. Es hat für mich so einfach keinen Sinn mehr gemacht. Wir haben zu den Gesprächen dann noch ein paar Spieler dazu geholt, um zu schauen, ob es vielleicht an den Trainingseinheiten liegt, aber das war so weit alles in Ordnung. Dann kam das Spiel gegen Wallstadt, da haben wir innerhalb von 10 Minuten 3 Tore bekommen. Und das alles ohne Gegenwehr. Dieses Spiel war für mich dann so der Knackpunkt. Ich habe das dem Verein mitgeteilt, der das verstanden hat. Aber sie wollten, dass wir die Saison noch zu Ende bringen. Also, dass ich auch im letzten Spiel noch dabei bin. Dazu war ich bereit. Aber die Mannschaft wollte es letztlich nicht, sie wollten alleine ins letzte Training und in das letzte Spiel. Das habe ich akzeptiert. Kein Thema.

Hinter vorgehaltener Hand war zu vernehmen, dass Sie Forderungen an den Verein gestellt hätten.

Nein, das will ich hier mal klarstellen. Ich habe niemals Forderungen an den Verein gestellt, die er nicht erfüllen konnte. Niemals. Zu meiner Zeit sind auch keine Sachen passiert, die den Spielbetrieb oder die Mannschaft so beeinflusst hätten, dass es negativ gewesen wäre.

Wie sah denn der eigentliche Plan aus, sollte es über die Saison hinaus in Sandhofen mit Ihnen weitergehen?

Ja, auf alle Fälle. Das war der Plan. Nur für 2 Monate gehe ich nirgends hin, das macht für mich keinen Sinn. Wir hatten auch schon junge Spieler für die neue Saison kontaktiert. Aber es hat eben einfach nicht gepasst. Wenn ich 6. bin, versuche ich alles um 5. zu werden und will am Ende nicht 11. sein. Vielleicht hing es auch mit meiner Person zusammen, dass es nicht gepasst hat. Das weiß ich ehrlich gesagt nicht und kann es nicht beurteilen. Vielleicht bin ich auch einfach noch zu ehrgeizig.

Hat man sich also im Streit getrennt?

Nein, auf keinen Fall. Ich möchte mich für die Zeit dort beim Verein bedanken, ich bin da niemand, der undankbar ist.

Gibt es denn schon einen neuen Verein in Aussicht?

Nein, da ist derzeit gar nichts. Aber ich bin natürlich noch hoch motiviert. So wollte ich jetzt auch nicht aufhören.

 

 

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