Thorsten Kniehl am Ball. Szene aus TSG Rheinau - SV Enosis Mannheim. Bild: Berno Nix.

Thorsten Kniehl am Ball. Szene aus TSG Rheinau - SV Enosis Mannheim. Bild: Berno Nix.

„60 Tore wären schon gut“ – Thorsten Kniehl, der Knipser vom SV Enosis Mannheim im Interview

Kreisklassen | erstellt am Mi 17.01.2024

sport-kurier. Der SV Enosis Mannheim ist in der Mannheimer Kreisklasse A, Staffel I, das Maß aller Dinge. Mit 34 Punkten führt der Verein die Tabelle an. Die große Stärke des SVE ist die eigene Offensive. Dort stehen bereits 57 Treffer zu Buche. Mithalten kann da nur der Tabellendritte TSG Rheinau, der ebenso 57 Tore erzielt hat.

Wenn man sich die Statistik des Spitzenreiters noch etwas genauer anschaut, wird deutlich, dass die hohe Trefferquote insbesondere mit einem Mann zusammenhängt. Die Rede ist hier von einem alten Bekannten, der in der Vergangenheit unter anderem auch schon in der Verbandsliga in 93 Partien 42 Tore erzielt hat. Er heißt Thorsten Kniehl und ist in dieser Spielzeit die Lebensversicherung von Enosis. Von den 57 Toren hat er 32 selbst beigesteuert. Das ist eine Quote, die fast schon schwindelerregend ist.

Wir haben uns mit dem 32-jährigen Dauerknipser des Aufstiegskandidaten unterhalten.

Hallo Herr Kniehl, für Enosis Mannheim läuft es bis dato sehr gut in der A1. Oder?

Mit der Situation in der Tabelle sind wir zufrieden. Wir stehen da, wo wir auch am Ende stehen wollen. Der Aufstieg ist das Ziel des Vereins. Letze Saison hatten wir dieses Ziel noch ganz knapp verpasst.

So 100%-ig zufrieden hört sich das dann aber doch nicht an.

Ja, das stimmt. Denn wenn man sich den Saisonverlauf anschaut, dann fehlen uns einfach ein paar Punkte, weil wir Spiele aus der Hand gegeben haben, die wir eigentlich hätten gewinnen müssen. Insbesondere gegen die anderen Topteams. Gegen die TSG Rheinau haben wir zuhause mit 1:2 verloren. Da muss es zur Halbzeit eigentlich schon 4:0 für uns stehen. Der Gegner kommt drei Mal vor unser Tor und schießt 2 Tore. Diese 3 Punkte fehlen. Auch gegen Oftersheim müssen wir schon vor der Pause mindestens mit 3:0 vorne sein. Am Ende ging es 1:1 aus, hier haben wir auch 2 Punkte liegen gelassen. Allerdings wurde Oftersheim nach der Pause auch deutlich stärker. Dennoch musst du das gewinnen. Und in Reilingen führen wir zur Halbzeit mit 2:0 und verlieren dann noch mit 3:6. Insgesamt sind das 8 Punkte, die wir noch hätten holen müssen.

Gut getan hätten diese weiteren 8 Punkte, denn in der Tabelle ist alles noch recht dicht beisammen.

Das stimmt. Das ist ja das Ärgerliche. Unser Vorsprung hätte schon deutlich größer sein können oder besser sein müssen.

Wie gefällt es Ihnen bei Enosis?

Sehr gut muss ich sagen. Ich hatte mich ja schon letzte Saison dazu entschieden, diesen Weg zu gehen und eben weiter unten zu spielen, weil ich es beruflich mit der Schichtarbeit bei der Polizei nicht mehr so richtig vereinbaren konnte, vier Mal die Woche zu trainieren. Der Verein ist wirklich top. Es ist alles sehr familiär. Wir unternehmen auch viel gemeinsam. Jeder ist für jeden da. Enosis ist sehr ambitioniert und würde in den nächsten Jahren gerne einiges erreichen, vielleicht auch mal über die Kreisliga hinaus zu kommen. Es entwickelt sich etwas. Wir bekommen jetzt auch einen neuen Kunstrasen. Auch eine eigene Spielstätte ist im Gespräch.

Sie haben bis Weihnachten 32 Tore erzielt. Das sind sehr viele. Hatten Sie vor der Saison ein bestimmtes Ziel was die eigene Torquote angeht?

Eine bestimmte Marke gab es da nicht. Aber es ist ja ganz normal, dass man sich immer versucht zu steigern im Vergleich zur Vorsaison. Letzte Runde waren es 52 und da wollte ich gerne drüber kommen. Mittlerweile sage ich aber, dass 60 schon gut wären. Ich werde dranbleiben, auf jeden Fall.

Hatten Sie schon mal 32 Treffer zur Winterpause?

Nein, in der Jugend sicherlich mal. Aber das ist ja auch etwas anders.

Wie lange läuft Ihr Vertrag bei Enosis noch?

Manche bei uns haben längerfristige Verträge. Bei anderen wie bei mir auch, endet er nach dieser Saison. Es werden demnächst Vertragsgespräche folgen. Bei mir ist es so, dass ich mittlerweile schon wieder einige Anfragen bekommen habe. Auch höherklassig. Ich kann noch gar nicht sagen, in welche Richtung es gehen wird. Ich werde auf alle Fälle weiterspielen, das ist klar. Ich fühle mich topfit. Es ist alles offen. Es kommt eben auch darauf an, wann der Verein auf mich zukommt. Prinzipiell ist Enosis mein erster Ansprechpartner, weil ich mich hier wirklich sehr wohl fühle. Höhere Ligen reizen natürlich immer noch. Ob ich bei Enosis bleibe, hängt auch damit zusammen, ob wir aufsteigen oder nicht.

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