"Wir müssen aus den Fehlern lernen." / Kenan Kocak im Gespräch mit dem Sportkurier
„Wir müssen aus den Fehlern lernen.“ / Kenan Kocak im Gespräch mit dem Sportkurier
Archiv | erstellt am Di 06.08.2013
… für die SG Sonnenhof-Großaspach in der Schlussminute für einen 2:1 Last-Minute Sieg der Hausherren sorgte und somit den SV Waldhof Mannheim in’s Tal der Tränen schoss. Waldhof-Coach Kenan Kocak war ebenfalls weniger erfreut, dies musste der eine und andere Journalist so unmittelbar nach Schlusspfiff feststellen, denn Kocak antwortete u.a. auf die Frage eines Journalisten: „Wie fühlt man sich, wenn man in der Schlussminute das Spiel noch verliert“?… „Haben Sie noch eine andere Frage?“
Nein, so richtig glücklich konnte im Blauschwarzen Lager niemand gewesen sein, nach der 2:1 Niederlage beim vermeintlichen Aufstiegsfavoriten SG Sonnenhof-Großaspach.
Wir haben uns zwei Tage nach diesem Spiel mit Kenan Kocak getroffen und mit Ihm ein Interview geführt.
Foto: In der täglichen Trainingsarbeit gilt es, die Spielphilosophie von Coach Kenan Kocak weiter zu verinnerlichen.
Sportkurier: Herr Kocak, ist die unglückliche Niederlage verdaut?
KENAN KOCAK: Ja, sicher – auch wenn es eine ärgerliche Niederlage war. Unser Blick richtet sich jetzt wieder nach vorne und wir fokussieren uns auf den nächsten Gegner, den FSV Mainz 05 II. Das Spiel wird schwer genug, denn die Mainzer sind mit zwei Siegen in die Saison gestartet, werden also mit breiter Brust bei uns auftreten.
Sportkurier: Welche Erkenntnisse können Sie aus dem Spiel vom Sonntag ziehen?
KENAN KOCAK: Wir waren in der ersten Halbzeit nicht gut, haben dem Gegner zuviel Spielraum gelassen und konnten froh sein, nicht in Rückstand geraten zu sein. Nicht alle Spieler haben das, was wir vorher trainiert und besprochen hatten, umgesetzt. Nur so konnten die Großaspacher zu ihren Chancen kommen. In der 2. Halbzeit haben wir einiges besser gemacht, aber nach der Führung nicht nachgelegt. Das hat sich gerächt. Individuelle Fehler führten zu den Gegentoren und daran gilt es zu arbeiten, damit die in dieser Form nicht mehr allzu häufig zu Tage treten.
Sportkurier: Haben die Spieler die Spielphilosophie schon verinnerlicht?
KENAN KOCAK: Noch nicht so, wie ich es erwarte – denn dann hätten wir das Spiel nach der 0:1 Führung nicht mehr verloren. Jeder Spieler ist in einen Gesamtprozess eingebunden und hat darüber hinaus seinen Aufgabenbereich zu 100 Prozent zu erfüllen. Das war noch nicht bei allen der Fall, aber das ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt auch noch normal. Die Mannschaft muss und wird sich in den nächsten Wochen weiter finden. Wir werden von Woche zu Woche unsere Stärken weiter stärken und unsere Schwächen weiter schwächen.
Sportkurier: Haben Sie ihre Wunschaufstellung schon gefunden?
KENAN KOCAK: Noch nicht ganz. Die Testspiele gehören der Vergangenheit an. Jetzt geht es Spieltag für Spieltag um Punkte und geschenkt bekommt man in der Liga nichts. Also müssen sich auch die Spieler für jedes Spiel immer wieder neu empfehlen.
Sportkurier: Können die Fans gegen Mainz 05 mit einer veränderten Startelf rechnen?
KENAN KOCAK: Das entscheide ich erst kurz vor dem Spiel. Aber es kann durchaus sein, dass wir auf einigen Positionen Veränderungen sehen werden.
Sportkurier: Die Euphorie hat sich bei den Fans nach der ersten Niederlage im zweiten Saisonspiel etwas gelegt. Wie bewerten Sie das?
KENAN KOCAK: Unsere Fans haben natürlich eine Erwartungshaltung, so wie ich diese auch habe. Wenn ich nach der Niederlage enttäuscht bin, warum sollten es unsere Fans nicht sein dürfen? Aber es ist wichtig für unsere junge Mannschaft, weiterhin eine gute Unterstützung von den Fans zu erhalten. Es sind erst zwei Spieltage gespielt und diese Niederlage kam am Ende sehr unglücklich zustande. Wir lassen uns da nicht aus der Bahn werfen und arbeiten weiterhin konzentriert. Ich bin da positiv gestimmt.
Foto: Rhein-Neckar Picture
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