Großer Umbruch beim VfL Kurpfalz Neckarau
Großer Umbruch beim VfL Kurpfalz Neckarau
Archiv | erstellt am Mi 07.08.2013
Fußballabteilung, die mit der 1. Mannschaft in der Landesliga Rhein-Neckar und der U 23 in der Kreisklasse A Staffel 1 beheimatet ist. Zu Beginn der Saison 12/13 äußerte sich Fußball-Abteilungsleiter Wasilios Paschaloglou wie folgt: „Wir wollen in spätestens zwei Jahren in der Verbandsliga Nordbaden spielen.“
Große Ziele, die man bei den Fußballern hegte. Mittlerweile sind einige Jugendmannschaften aus der Oberliga abgestiegen, laufen den Neckarauern die Talente davon. In der 1. Mannschaft gab es eine große Fluktuation, verließen gleich ein Dutzend Stammspieler den Verein. Unter anderem Spieler wie Mathias Pfitzner, Ali Chaouch, Habib Altundag, Filippo Cottone, Steffen Krohne, Rene Zimmermann und Maurice Kühnl, um nur einige zu nennen.
Viele fragten sich: „Was ist in Neckarau los, gehen da die Lichter aus?“ Die Vorbereitungsergebnisse sprachen da eine andere Sprache. Die neue Neckarauer Mannschaft gewann alle Vorbereitungsspiele. Beim Sonnenklar-Cup setzte sich die Elf von Richard Weber gegen drei Landesligisten und einen Kreisligisten verlustpunktfrei durch – holte den Pokal. Die Mannschaft überzeugte bisher durch unbekümmerten Angriffsfußball und teilweisen Kantersiegen.
Der Sportkurier hat sich mit Fußball-Abteilungsleiter Wasilios Paschaloglou unterhalten.
Sportkurier: Herr Paschaloglou, die Fluktuation im Kader des Landesligisten war sehr groß. Warum?
Paschaloglou: Da kamen viele Faktoren zusammen. Zum einen konnte ich mich aus privaten und gesundheitlichen Gründen in der heißen Phase der Personalgespräche zur neuen Saison, nicht wie gewohnt einbringen. Zum anderen lag es auch an internen Abläufen. Viele Spieler befanden sich im „luftleeren Raum“, wussten nicht wie es nächste Saison weitergeht. Daher haben auch schon einige Akteure frühzeitig bei anderen Vereinen unterschrieben.
Sportkurier. Das alleine war doch aber nicht der Grund. Man hört von großen Bauvorhaben des Vereins und reduziertem Etat für die Fußballer.
Paschaloglou: Nach der Fusion zwischen dem VfL und Kurpfalz zu einem Verein, hat man sich entschlossen – die Infrastruktur des Vereins als höchste Priorität zu sehen. Wir haben zu wenige Trainingskapazitäten, sind hier schon lange an unsere Grenzen gestoßen. Nun werden große Bauvorhaben beim VfL Kurpfalz Neckarau in die Hand genommen. Es wird ein Neu- und Umbau der Anlagen in Angriff genommen. Neben Fördermitteln, die man erhält – muss der Verein natürlich auch selbst viel Geld in die Hand nehmen. Also müssen alle Abteilungen den Gürtel enger schnallen, auch die Fußballer.
Foto: Hat das neuformierte Team in der Spielzeit 2013/2014 auch Grund zum jubeln?
Sportkurier: Infrastruktur vor sportlichem Erfolg?
Paschaloglou: So kann man das auch sagen. Wir haben aus der Not eine Tugend gemacht und dabei eine junge, entwicklungsfähige Mannschaft auf die Beine gestellt. Diese soll sich möglichst in der Landesliga halten, wovon wir nach den bisher gezeigten Leistungen auch ausgehen.
Sportkurier: Was hat sich bei den Neuzugängen getan?
Paschaloglou: Neu in der 1. Mannschaft sind Lukas Kapuscinski und Gerrit Schoch (beide SV Seckenheim), Jan-Maurice Becker (TSV Handschuhsheim), Ilber Izmak und Tray Andersson (beide U 23 SV Sandhausen), Erik Wieland, Fabian Stempel, Patrick Piontek und Steve Hiobi (alle 2. Mannschaft).
Foto: Große Bauvorhaben hat der VfL Kurpfalz Neckarau. Die Infrastruktur soll durch den Neubau von Plätzen und Anlagen deutlich verbessert werden.
Sportkurier: Zwei Akteure aus der U 23 des SV Sandhausen.
Paschaloglou: Ilber Izmak und Tray Andersson kommen aus der U 19 des SV Sandhausen, waren letzte Saison keine Stammspieler in der U23 der Hardtwälder. Es sind junge, talentierte Fußballer – die sich bisher sehr gut präsentiert haben.
Sportkurier: Sind Sie selbst etwas überrascht, über die starken Leistungen der Mannschaft?
Paschaloglou: Wir spielen natürlich eine stärkere Vorbereitung, als dies zu erhoffen war. Alle Spieler haben in der Jugend eine gute Ausbildung gehabt, kamen aber teilweise von unterklassigen Clubs. Jeder will sich hier beweisen, kann Landesliga spielen. Das beflügelt natürlich die jungen Spieler und entsprechend treten sie auf. Die Jungs respektieren und schätzen sich untereinander. Einer hilft dem anderen – der Teamgeist ist einfach hervorragend.
Sportkurier: Im Trainerstab hat sich auch einiges getan. Sie fungieren nicht mehr als Co-Trainer?
Paschaloglou: Richtig. In den Trainerstab zu Chefcoach Richard Weber sind Jochen Kramlinger und Erkan Gürleyn gestoßen. Ich persönlich muss aus privaten und beruflichen Gründen einfach kürzer treten. Für verschiedene Aufgabenbereiche in der Abteilung konnte ich Helfer gewinnen, die mir einen Teil des großen Gesamtpaketes abnehmen werden. Darüber bin ich sehr glücklich.
Sportkurier: Wo sehen Sie die Mannschaft in der kommenden Spielzeit?
Paschaloglou: Das Potenzial im Team ist sehr gut. Kann die Mannschaft ihr Leistungsvermögen dauerhaft abrufen, ist sicherlich ein Mittelfeldplatz möglich.
Foto 1 W. Binder / Foto 2: Berno Nix
zurück