Die Fußballtrainer Karl-Heinz und Christian Emig

Die Fußballtrainer Karl-Heinz und Christian Emig

Die Fußballtrainer Karl-Heinz und Christian Emig

Archiv | erstellt am Mo 02.09.2013

Die Interessen bzw. sportlichen Ambitionen sind dabei meist verschieden. So z.B. bei Christian und Karl-Heinz Emig (Foto oben). Der ältere, Karl-Heinz Emig – ist 1962 in Mannheim geboren, sein Bruder Christian 1973.

Mit der A-Jugend des SV Waldhof 1980 Deutscher Meister geworden

Karl-Heinz Emig wurde in der Waldhof-Jugend groß und errang im Jahre 1980 mit der A-Jugend der Blauschwarzen (Foto rechts/Emig obere Reihe 2. von rechts) den Deutschen Fußballmeistertitel, nachdem man in Oberhausen im Finale den FC Schalke 04 mit 2:1 besiegte. „Das war eine tolle Zeit und ein unvergessliches Erlebnis, dieses Finale. Viele Spieler aus der damaligen A-Jugend schafften den Sprung in den Profifußball – nicht wenige waren beim Bundesligaaufstieg 1982 im Team von Klaus Schlappner“, erinnert sich Karl-Heinz Emig, der später Profi wurde und 292 Zweit- und 64 Erstligaeinsätze absolvierte.

Bruder Christian zumeist in den Landes- und Verbandsligen aktiv

Sein Bruder Christian war ebenfalls ein talentierter Fußballer, der beim SSV Vogelstang das „Kicken“ erlernte und später in der B-und A-Jugend des VfR Mannheim spielte. „Ich spielte als Aktiver im Kreisligateam der Rasenspieler, hatte aber auch drei Einsätze in der Oberliga“, blickt Emig zurück. Später spielte der 194 cm große Abwehrspezialist zumeist in den Landes- und Verbandsligen, so z.B. SV Seckenheim, SG Oftersheim, FC Rot, Viernheim, LSV Ladenburg. „Ich habe mich in den Spielklassen wohl gefühlt, viel größere Ambitionen hatte ich gar nicht, sagt Christian Emig (Foto rechts) – der in all den Jahren seiner aktiven Laufbahn zu einer bekannten Fußball-Lokalgröße im Kreis Mannheim wurde.

Karl-Heinz Emig schlug die Profi-Laufbahn ein

Überregional unterwegs und im Profifußball gelandet, Bruder Karl-Heinz. SV Waldhof, Hertha BSC, Darmstadt 98, 1. FC Kaiserslautern, SpVgg. Unterhaching und VfL Wolfsburg – das waren seine Stationen. Den größten sportlichen Erfolg feierte Emig 1990 mit dem 1. FC Kaiserslautern, mit dem er den DFB-Pokal gewann.
„Ich bin viel herumgekommen und war 13 Jahre Profi. Und mir war auch klar, dass ich nach meiner aktiven Laufbahn als Fußballer, Trainer werden wollte“, so Karl-Heinz Emig.

Christian wurde nach seiner aktiven Zeit Trainer

Genau so ging es Christian Emig, dem jüngeren Bruder. Der übernahm als Trainer zunächst die 2. Mannschaft des ASV Feudenheim, später die 1. Mannschaft. „Wir hätten beinahe den Aufstieg in die Kreisliga geschafft, zogen aber nach zwei Relegationsspielen gegen den SC Käfertal den Kürzeren“, machte Christian auch gleich Bekanntschaft mit den „Schattenseiten“ des Trainerjobs. Danach coachte er die U 19 und später die U 23 (Kreisliga) des VfR Mannheim. Im Winter 2011/2012 sein Wechsel zur DJK Fortuna Edingen-Neckarhausen, mit denen er letzte Saison den 4. Platz errang und in 2013/2014 den Sprung in die Landesliga Rhein-Neckar schaffen möchte.

„Beinahe Pokalgeschichte geschrieben.“

Um wieder auf den älteren der Emig’s zu kommen, der wurde 1996 Cheftrainer beim Regionalligisten Eintracht Trier und hätte das Jahr darauf fast Pokalgeschichte geschrieben. Nacheinander warf Emigs Mannschaft die Spvgg. Unterhaching (2:1), den FC Schalke (1:0), Borussia Dortmund (2:1) – und im Viertelfinale den SV Waldhof Mannheim (1:0) aus dem DFB-Pokal. Im Halbfinale ging es gegen den MSV Duisburg. In einem unvergesslichen Elfmeterdrama unterlag Eintracht Trier mit 9:10 Toren. Das Finale gegen den FC Bayern war ganz knapp verpasst.

„Ja, da blickt man gerne zurück. Wir, als Außenseiter – hatten die Großen bezwungen. Das brachte dem Club auch viel Geld ein, das so nicht eingeplant war“, sagt Karl-Heinz Emig. Undank ist des Menschen Lohn. Die Saison darauf wurde Emig beurlaubt, obwohl er mit dem Team auf dem 3. Platz stand. „Da lernst du die volle Härte des Profi-Geschäfts kennen“, stellte Emig fest, wie rasend schnell nach einem Hoch auch wieder ein Tief kommen kann.

Foto links: Emig als Bundesligaspieler für den 1.FCK.

Mit dem Bruder mitgefiebert

Sein Bruder Christian war natürlich immer interessiert, wie der „ältere“ im Profifußball unterwegs war. „Ich hatte damals für meinen Bruder mitgefiebert, beim DFB-Pokal-Halbfinale. Das ist doch vollkommen klar. Und natürlich habe ich da auch mit ihm gelitten, dass er so knapp vor dem Finale scheiterte. Er hat damals für die Trierer viel bewirkt, um so unverständlicher die Entlassung in der Folge-Saison“, so Christian Emig.

Bruder Karl-Heinz machte seinen Fußball-Lehrer und trainierte danach die U 19 Bundesligamannschaft des 1. FC Kaiserslautern. Er bekam sehr schnell ein Angebot als Co-Trainer des Bundesligisten und war von 2000 bis 2004 der Co-Trainer von den Cheftrainern Andreas Brehme, Kurt Jara und Eric Gerets. „Da lernst du ungemein viel. Aber du siehst auch, wie knallhart das Geschäft ist. Innerhalb vier Jahren gingen drei Cheftrainer“, bilanziert Karl-Heinz.

Markus Schupp war 2004 – 2006 Trainer des Zweitligisten Wacker Burghausen und der holte sich Emig als seinen Co-Trainer. Wir hatten zwei gute Jahre, danach ging der Club auf Sparkurs. Der sportliche Erfolg war in der 3. Saison nicht gleich wie gewünscht, da mussten wir gehen“, kannte Emig mittlerweile die Gesetze des Profifußballs sehr gut.

Foto: Karl-Heinz Emig auf dem Trainingsplatz.

„In Karlsruhe hatten Markus Schupp und ich, als Ex-Lauterer einen schweren Stand.“

Nach erneuten zwei Jahren in der U 19 des 1. FC Kaiserslautern, folgte er 2010 erneut dem Ruf von Markus Schupp, der Cheftrainer des Zweitligisten Karlsruher SC wurde und Emig an seiner Seite haben wollte. Karl-Heinz Emig: „Wir standen mit dem KSC damals zwischen Platz 8 und 10. Das war den Fans zu wenig, auch hatten Schupp und ich als Ex-Lauterer einen schweren Stand bei den KSC-Fans. Wir wurden da schon alleine deshalb kritischer beäugt.“ Nach einer Serie von erfolglosen Spielen, trennten sich Verein und Trainer. Emig musste ebenfalls gehen. „Das ist zumeist so in dem Geschäft. Wenn der Cheftrainer geht, muss meistens auch der Co-Trainer gehen.“

Foto: Christian Emig will mit der DJK/Fortuna Edingen-Neckarhausen an das Tor zur Landesliga anklopfen.

Christian: „Mein Hobby muss mir auch Spaß machen.“

Sein jüngerer Bruder, Christian – der wurde noch nicht entlassen. „So lange bin ich noch nicht im Trainergeschaft, aber bisher war es so, dass ich eine Aufgabe auch beendete, wenn ich dafür Gründe sah. Ich muss auch Spaß an meiner Arbeit haben und nicht ständigen Druck von allen Seiten spüren, dafür wäre mir meine Zeit die ich auch opfere und den Aufwand den ich betreibe, einfach zu groß. Ich habe nie vom Fußball gelebt, das war immer Hobby“, so Christian.

Anders bei Bruder Karl-Heinz. Der war 13 Jahre Fußballprofi und ist seit 15 Jahren Fußballtrainer, überwiegend als Co-Trainer beschäftigt. „Natürlich kann man neben einer solchen Tätigkeit nicht noch in einem Beruf arbeiten“, hatte sich Karl-Heinz noch bis zu seiner letzten Trainerstation bei Rot-Weiß Oberhausen voll und ganz dem Berufsbild Trainer verschrieben. In Oberhausen war er der Co. von Mario Basler, der letzte Saison im Oktober von sich aus das Handtuch warf in Oberhausen. „Man wollte mich weiter als Co-Trainer beschäftigen, aber das wollte ich dann nicht mehr. Mich zog es auch wieder in meine Heimat rund um Mannheim zurück“, sah Karl-Heinz die Zeit gekommen, etwas sesshafter zu werden.

Foto: Karl-Heinz Emig bei seiner letzten Station mit Mario Basler bei Rot-Weiß Oberhausen.

Karl-Heinz Emig seit Oktober 2012 ohne Trainerjob

„Ich bin jetzt seit Oktober 2012 ohne Trainerjob. Bisher kamen keine Angebote aus dem Profifußball, sodass es jetzt natürlich langsam anfängt zu kribbeln. Gerne würde ich da wieder einsteigen ins Trainergeschäft, am liebsten hier im regionalen Bereich (Nordbaden/Vorderpfalz/Hessen). Mein Sohn spielt in der U 19 Bundesliga beim FC Astoria Walldorf. Da kann ich dem Jungen auch mehr Zeit widmen, wenn ich nicht ganz so weit unterwegs bin.“

Und was wäre interessant? „Ich habe ambitionierte und höherklassige Jugendteams trainiert, aber auch Regionalligisten. Als Co.-Trainer war ich in allen Profiklassen unterwegs. Wenn da Angebote auf mich zukommen, höre ich mir gerne alles an. Auch ein berufliches Angebot, kombiniert mit dem Trainerjob wäre ein Aspekt“, ist Emig nach allen Seiten offen.

Und sein jüngerer Bruder? Der spielt mit seinen Ed.-Neckarhausenern am Sonntag bei der TSG Lützelsachsen, will dort dreifach punkten. Karl-Heinz Emig: „Wenn ich Zeit habe, werde ich mir das Spiel ansehen. Christian hat da eine „taffe“ Mannschaft, die sicher oben mitspielen kann in der Kreisliga.“

Die Emig-Brüder… der eine Profi, der andere Fußball-Lokalgröße. Beide haben eines gemeinsam: Die Leidenschaft zum Fußball.

 

Foto 2 wikiwaldhof / Foto 3: Berno Nix / Bild 4: 1.FCK / Bild 5 +7 / RWO /Bild 6 DJK  

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