„Unglückliche Weihnachtsbescherung“
„Unglückliche Weihnachtsbescherung“
Archiv Volleyball | erstellt am Di 27.12.2011
Das Spiel hatte zwei gegensätzliche „Halbzeiten“ und musste in der Verlängerung entschieden werden. Leider blieb da die Weihnachtsbescherung für die envacom volleys sinsheim aus, das Team hat am Ende noch mal alles gegeben, aber das nötige Quäntchen Glück schlug zugunsten des Gastgebers Köpenicker SC aus.
Es war die richtige Antwort, die die Kraichgauer nach einem 0:2 Rückstand auf des Gegners Parkett gaben. Niemand in der Sporthalle an der Hämmerlingstraße hätte gedacht, dass es noch so spannend werden könnte, bis auf die Sinsema Volleybadscha, der Fanclub der Kraichgauer war mit zehn Personen kurzerhand am Freitagmorgen nach Berlin geflogen um ihrem Team die nötige Unterstützung zuteil werden zu lassen.
Was war in den ersten beiden Sätzen geschehen? Der Gastgeber Köpenick kam mit dem Schwung der letzten Spiele mit zwei unglücklichen 2:3 Niederlagen in Münster und Hamburg aufs Feld und setzte nahtlos die gezeigten Leistungen fort. Das Montagsspiel gegen den Tabellenführer Vilsbiburg war wohl eher taktisch angegangen worden. „Wir haben uns in den ersten beiden Sätzen nicht an die besprochene Taktik gehalten“ so Stefan Bräuer, dessen Team hier zunächst kalt erwischt wurde. 19:25 und 0:2 Rückstand, da hätten viele Teams bereits resigniert.
Nicht jedoch die envacom volleys sinsheim. Stefan Bräuer brachte die beiden Youngsters Ann-Christin Quade für Tammy Mahon, die nicht ihren besten Tag erwischt hatte und ließ Rebekka Schäperklaus über die Mitte ran. Die Kraichgauer kamen ins Rollen, ähnlich wie in Satz 1 und 2 auf ihrer Seite machte nun der KSC, bedingt durch den Druck der Gäste, zahlreiche Eigenfehler.
In die erste technische Auszeit ging es mit 8:7, bei der zweiten betrug die Führung bereits drei Punkte. 16:13, das ließen sich die Spielerinnen um Marie Frick nicht mehr nehmen und bauten die Führung bis zum 25:19 Satzgewinn noch aus.
Im vierten Satz lief es weiter bestens, so muss kein Gegner gefürchtet werden. Die 8:2 Führung wurde kontinuierlich ausgebaut, Luise Mauersberger, mit 16 Punkten am Ende beste Scorerin und mvp (wertvollste Spielerin) der envacom volleys sinsheim, Martina Jakubšová, Marisa Field sowie die Youngsters Ann-Christi Quade und Rebekka Schäperklaus ließen sich nicht beirren und versenkten ihre Bälle auf dem Feld des KSC. 25:15, ein Ergebnis nach Maß für die Kraichgauer, niemand in der Halle hätte wohl noch einen „Pfifferling“ auf Köpenick gesetzt, ähnlich wie nach den ersten beiden Durchgänge für Sinsheim.
Ein Krimi auf des Messers Schneide, nur so kann das Derby der beiden Teams bezeichnet werden, die so schnell wie möglich da unten raus wollen.
Nach zwei Eigenfehlern stand es schnell 3:0 für den KSC, die Schmetterlinge von Trainer Gil Ferrer Cutino fighteten sich, angefeuert vom Heimpublikum, zurück in die Partie und ging weiter mit 10:6 in Front. „Hier haben wir 4 Chancen ungenützt verstreichen lassen“ so Stefan Bräuer zu den „Dankebällen“, die nicht verwertet werden konnten. Aber wer dachte, dass beim 14:6 für Köpenick das Spiel entschieden wäre, sah sich erneut getäuscht. Sinsheim konterte erneut, kam mit 5 Punkten nochmals auf Schlagdistanz, ehe der KSC den erlösenden Punkt zum 3:2 Sieg machen konnte.
Auch vor Ort in Reihen der Köpenicker wurde das Spielergebnis nach einem tiefen Durchatmen so bewertet, dass es auch leicht hätte andersrum laufen können. „Wir waren deutlich besser als zuletzt, geschlossener, konnten die Spannung und den Rhythmus leider nicht bis zum Ende halten“ Stefan Bräuer hätte seinem Team den Sieg gegönnt, „leider wurden wir gegen einen direkten Kontrahenten für unsere Engagement nicht belohnt“, nicht nur er wird den verpassten Chancen nachtrauern.
Lediglich die Feiertage verbleiben dem Team zum regenerieren, bereits am Dienstag geht es im Training weiter, am 02. Januar kommt der Dresdner SC, die Mannschaft wird Schwung aufnehmen, analog zur vergangenen Saison und sich die nötigen Punkte erkämpfen.
Fotos: Thomas Sommerfeld / protosom
Quelle: evancom volleys / Kahl