Weinheim Longhorns wollen Neuanfang wagen

Archiv sonstige Sportnews | erstellt am Mi 29.02.2012

Nachdem man Ende der vergangenen Dekade noch in den GFL-Playoffs vertreten war, folgte in den Jahren 2010 und 2011 ein fast bespielloser Absturz des Teams direkt in die Regionalliga, wo man in diesem Jahr mal wieder einen Neuanfang wagen will.

Hoffnung macht dem Team jedoch vor allem seine kontinuierlich gute Jugendarbeit, die schon vor dem Aufstieg in die GFL sehr fruchtbar war: LB Markus Kuhn wurde von der Universität von North Carolina State verpflichtet und spielte von 2007 bis 2011 für das Wolfpack. Jetzt ist er sogar einer der relativ wenigen
eingeladenen Spieler zur NFL Scouting Combine in Indianapolis, was für den ehemaligen Weinheimer eine große Chance ist sich der besten Liga der Welt zu präsentieren.

Gespannt dürften die Verantwortlichen der Longhorns und seine ehemaligen Mitspieler daher vom 26. bis 28. April nach New York schauen, wo Kuhn die Chance haben könnte als einer der 254 Auserwählten über die Draft den Sprung zu einem NFL Team zu schaffen.

Über seine Chancen gibt es geteilte Meinungen bei den Experten und US-Scouting Magazinen. Während er bei CBS und der Sports XChange als 29. Defensive Tackle und 397. Spieler im Talentpool der Draft 2012 gesehen wird, ist er bei der National Football Post gar nicht unter den besten 40 Defensive Tackles vertreten.

Bemerkenswert dabei: nur die 328 „für die NFL besten“ Collegespieler wurden zur Combine eingeladen, 28 davon sind Defensive Tackles. Auf der Draftseite der NFL wird Kuhn als guter Pass Rushing Defensive Tackle beurteilt, der jedoch gegen Double Teams und das Laufspiel-Blocking noch Defizite hat.

Während bei vielen Konkurrenten allerdings spielerische Defizite aufgezählt werden, berichtet die Beurteilung der NFL von fehlender Erfahrung und einem technischen Defizit beim Einsatz der Hände. Beides sind jedoch Faktoren, die man mit gutem Coaching besser abstellen kann als Defizite im spielerischen Bereich oder in Bereichen der Athletik. Positiv herausgestellt wird Kuhns Fähigkeit als Pass Rusher und seine Schnelligkeit, die den Guards und Centern auch in der NFL durchaus Probleme bereiten könnte. Lobend erwähnt wird auch seine Fähigkeit zu lernen und sein unermüdlicher Einsatz. Als Entwicklungsprojekt wird er derzeit noch eingestuft, was bedeutet, dass man ihm durchaus über die Draft oder danach als Rookie Free Agent eine Chance geben könnte.

Dass die Einladung zur Scouting Combine allerdings kein Ticket für die NFL ist zeigt nicht zuletzt die Entwicklung von New England Patriots OT Sebastian Vollmer. Er wurde damals nicht eingeladen und absolvierte vielmehr ein Einzeltraining mit Patriots Offensive Line Coach Dante Scarencchia, was zu seiner Auswahl in der Draft in Runde 2 führte.

Kuhn hat nun die Chance sich am Wochenende in Indianapolis zunächst allen Teams zu zeigen und diese können ihn zu Einzelinterviews einladen, nachdem man ihn vermessen hat und er zahlreiche Übungen absolvieren durfte. Am 21. März kann er sich wieder beim NC State Pro Day präsentieren und auch einzelne Einladungen zu Trainingseinheiten bei oder mit den interessierten NFL Teams sind noch bis Ende April möglich.

Quelle: Longhorn Weinheim