SV Waldhof unterliegt dem KSC vor 12.797 Zuschauern im Badischen Krombacher Pokal

Archiv Regionalliga (Fußball) | erstellt am So 24.03.2013

Foto: Die Karlsruher machten es den Waldhof-Fans nach – Bengalische Feuer im Gästeblock.

Die Karlsruher zogen durch einen 2:0 (2:0)-Sieg im Carl-Benz-Stadion ins Halbfinale des badischen Pokals ein. 12.797 Zuschauer sorgten dabei für eine zweitligareife Kulisse.

KSC-Coach Markus Kauczinski fand lobende Worte für die Waldhöfer

„Ich muss den Mannheimern ein Kompliment für ihre Leistung aussprechen“, lobte Markus Kauczinski den Gegner. Der Trainer des Tabellenführer in der 3. Liga hatte sein Team gut auf das Pokalspiel vorbereitet, was gegen kampfstarke Waldhöfer nötig war, um keine böse Überraschung zu erleben. „Den Grundstein für den Sieg haben wir in der ersten Halbzeit gelegt“, so Kauczinski.

Foto: Waldhofs Angreifer Vllaznim Dautaj köpft auf das KSC-Tor.

Pyrotechnik in der Ostkurve / Früher Rückstand durch Treffer von Kempe

Als die Mannschaften aufs Feld liefen, erwiesen die Fans des SV Waldhof ihrem Klub einen Bärendienst, indem sie Pyrotechnik zündeten und die Ostkurve in blauen und schwarzen Rauch hüllten. Offensichtlich war das Zünden der Rauchbomben bestens organisiert, was gegen genaue Kontrollen an den Stadioneingängen sprach.

Foto: Beim einlaufen der Teams „blauer und schwarzer“ Rauch in der Ostkurve.   

Nachdem sich der Qualm verzogen hatte, wäre den Mannheimern, die couragiert begannen, beinahe die Blitzführung gelungen. Vllaznim Dautaj setzte sich schön durch, kurvte in den Strafraum, doch sein Schuss aus 14 Metern strich knapp über die Querlatte (3.). Der Tabellenführer der 3. Liga zeigte dann aber, warum er auf dem Weg zurück in die Zweite Liga ist, denn dem KSC reichte eine Standardsituation, um die Euphorie der Waldhöfer zu ersticken. Nach einem Freistoß köpfte Dennis Kempe nach 16 Minuten zum 1:0 ein. „Zum ersten Mal kommen sie vors Tor und schon war es passiert“, sagte Günter Sebert. Der Sportliche Leiter des SVW hatte sich wie viele Zuschauer gewünscht, dass die Waldhöfer länger ein 0:0 halten würden.

Foto: Karlsruhes Dennis Kempe trifft zur 0:1 Führung in der 16. Minute.

Die Vorentscheidung kurz vor der Pause / Karlsruhe sehr effektiv

Fortan kontrollierten die Karlsruher die Begegnung, weil sie individuell stärker als die wacker kämpfenden Waldhöfer waren. Und dennoch schnupperten die Hollich-Schützlinge noch einmal am Ausgleich, als Dautaj im Strafraum quer auf Roman Maciejak legte, doch der Schuss des Polen aus fünf Metern wurde in letzter Sekunde abgeblockt (40.). Die Vorentscheidung besorgte der KSC wenige Sekunden vor der Pause, als sie die einzig torgefährliche Situation in den ersten 45 Minuten aus dem Spiel heraus zum 2:0 verwerteten – Dulleck schoss die Kugel aus fünf Metern zum 2:0 ein (45.). „Wir standen in der Abwehr gut, aber zwei Situationen haben dem KSC genügt“, trauerte Reiner Hollich der Chance auf eine Pokalüberraschung hinterher. Der Coach der Mannheimer konnte mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden sein, mit dem Resultat jedoch nicht.

Foto: Waldhof-Coach Reiner Hollich emotional an der Linie.

Auch im Karlsruher Gästeblock wurde Pyrotechnik gezündet / Spiel kurzzeitig unterbrochen

Zu Beginn der zweiten Halbzeit „revanchierten“ sich die Karlsruher Anhänger, die jetzt ihrerseits Pyrotechnik zündeten. Rote Bengalos und Rauchbomben sorgten dafür, dass die Begegnung kurzzeitig unterbrochen wurde. Auf dem Feld hinterließen die Waldhöfer nach Wiederbeginn einen guten Eindruck, mit viel Kampf drängten sie auf den Anschlusstreffer. Die Defensive der Karlsruher stand jedoch sicher und ließ kaum noch Möglichkeiten für den SVW zu. Erst in der Schlussphase wurde es im KSC-Strafraum turbulent, als zunächst Maciejak abgeblockt wurde und unmittelbar danach Massih Wassey KSC-Keeper Dirk Orlishausen mit einem Fernschuss zu einer Glanzparade zwang (84.). Wenn wir da noch einmal herankommen, wäre das noch eine heiße Kiste geworden“, trauerte Hollich den vergebenen Chancen hinterher. Letztlich räumte der SVW-Trainer aber ein: „Der Sieg des KSC ist verdient.“

Foto: Auch der eingewechselte Dennis Franzin konnte das Blatt nicht mehr wenden.

Nach dem Spiel galt es die Fanszenen getrennt zu halten

Die Polizei hatte nach dem Spiel noch alle Hände voll zu tun, denn sie musste verhindern, dass die rivalisierenden Fangruppen aufeinandertreffen. Letztlich hatte sie die Situation jedoch unter Kontrolle, so dass der Pokalfight kein unerfreuliches Nachspiel hatte.

SV Waldhof – Karlsruher SC 0:2 (0:2)

SV Waldhof: Adolf – Stiller, Fall, Colak, Huckle – Brucia (63. Franzin), Malchow (77. Wassey), Zeric, Wagner (77. Hess) – Dautaj, Maciejak.

Karlsruher SC: Orlishausen – Klingmann, Stoll, Mauersberger, Kempe – Schwertfeger, Haas (77. Kern) – Krebs (80. Walsh), Dulleck (69. Hennings), Alibaz (74. Blum) – van der Biezen (69. Brandstetter).

Tore: 0:1 Kempe (16.), 0:2 Dulleck (45.)
Zuschauer: 12.797
Schiedsrichter: Göpferich (Bretten)

Foto 1, 2, 4 Rhein-Neckar Picture  Foto 3, 5+5 Marco Bschirrer