Selten durften die Waldhöfer öfters jubeln, als in der Hinserie 2015/2016. Verdienter Lohn harter Arbeit: Man steht auf dem 2. Platz. Bild: AS Sportfotos

Selten durften die Waldhöfer öfters jubeln, als in der Hinserie 2015/2016. Verdienter Lohn harter Arbeit: Man steht auf dem 2. Platz. Bild: AS Sportfotos

Rückblick Hinrunde SV Waldhof ++ Erwartungen übertroffen ++ Platz 2 ++ Zuschauer strömen wieder ins CBS

Regionalliga | erstellt am Do 10.12.2015

Mit 43 Punkten aus 19 Spielen wurden alle Erwartungen übertroffen. Nach dem Laktattest unter der Woche und der Weihnachtsfeier am kommenden Wochenende verabschieden sich die Akteure in eine wirklich verdiente Winterpause.

Blicken wir zurück

Die Saison begann im Grunde am 30. Juli. In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung wurden die Mitglieder vom Verein dazu aufgerufen, den Auftrag zu erteilen, die Voraussetzungen für eine Ausgliederung der 1. Mannschaft in eine Spielbetriebs- GmbH zu schaffen. Die Anspannung vor der Veranstaltung im Capitol war groß, denn 75 Prozent Ja-Stimmen wurden benötigt. Die entscheidende Frage für die Mitglieder lautete: Wer wird Investor und schießt eine Million Euro in diese Spielbetriebs-GmbH? Diese Frage ist bis heute nicht beantwortet. Im ersten Quartal 2016 will sich der Club dazu äußern. Darauf vertrauen rund 94 Prozent der Mitglieder, die bei dieser Versammlung für die bevorstehende Ausgliederung votierten.

Rund 94 Prozent der Mitglieder votierten bei der Mitgliederversammlung für die bevorstehende Ausgliederung. AS Sportfotos.

Der Verein indes pokerte hoch, denn vieles hing von einer positiven Entscheidung der Mitglieder ab. So wurden Sponsorenverträge meist über drei Jahre abgeschlossen unter der Bedingung, dass eine Ausgliederung kommen würde. Mit dem Geld dieser Sponsoren wurde auch die Mannschaft finanziert, die nun in der Tabelle fast ganz oben steht. Soll heißen: Hätte das Abstimmungsergebnis anders gelautet, wäre das Team in seiner jetzigen Besetzung so nie aufgelaufen.

So aber blickten die Fans mit Spannung auf den Saisonauftakt in Homburg

Die Hälfte der Mannschaft bestand aus Neuzugängen, die andere Hälfte aus Stammspielern des Vorjahres. Mit einem 1:1 bei hoch eingeschätzten Homburgern kam man achtbar aus den Startlöchern. Neutrale Zuschauer sahen den SVW in einer gutklassigen Partie als das stärkere Team. Die Voraussetzungen waren geschaffen für ein Heimdebut vor zahlreichen Fans. Tatsächlich kamen gegen Hoffenheim II gleich über 4100 Besucher.

Der SVW hat den kalkulierten Zuschauerschnitt für die komplette Saison schon jetzt übertroffen. Aktuell liegt der Schnitt bei knapp 6500 Zuschauern. AS Sportfotos.

In den folgenden Begegnungen stiegen die Zuschauerzahlen weiter an. Schon zur Winterpause hat der SVW den kalkulierten Zuschauerschnitt für die komplette Saison übertroffen. Aktuell liegt der Schnitt bei knapp 6500 Zuschauern. Nicht nur die attraktiven Gegner in der Vorrunde ließen die Fans in Scharen in das Carl-Benz-Stadion strömen, auch die sportliche Heimbilanz ist deutlich besser, als in den Vorjahren. Bei der einzigen Heimniederlage gegen Offenbach war der SVW das bessere Team, musste aber spielentscheidende Fehlentscheidungen des Schiedsrichters schlucken.

„Knaller-Partie“ steht gleich nach der Winterpause an

Auf die nächste „Knaller-Partie“ gegen Eintracht Trier – gleich nach der Pause, können sich die Fans schon heute freuen, dann spielt Zweiter gegen Erster der Tabelle. Genau wie bei den Heimpartien wurden auch auswärts drei Spiele nicht gewonnen, zweimal trennte man sich Unentschieden und einmal verlor der SVW.

Und das ausgerechnet bei Saar 05 Saarbrücken. Jener Mannschaft also, die mit derzeit fünf Punkten abgeschlagen am Tabellenende steht. Zur Rettung sei gesagt, dass es auch anderen ambitionierten Spitzenteams nicht besser ging. Offenbach holte sich eine Klatsche beim Bahlinger SC, der 1.FC Saarbrücken verlor bei der U23 des SC Freiburg, Elversberg unterlag in Spielberg und Eintracht Trier spielte nur Unentschieden gegen Steinbach.

Michael Fink (links) und Hanno Balitsch (rechts) . Beide führen das Team mit all ihrer Routine. AS Sportfotos.

Zur Mannschaft

Mit Hanno Balitsch, Michael Fink und Markus Scholz holte sich Kenan Kocak erfahrene Eckpfeiler ins Team, die auch in heißen Phasen kühlen Kopf behielten. Nicht nur diese drei gehören zu den Gewinnern der Halbserie, auch andere ließen sich förmlich mitreißen, ohne jetzt einzelne Namen zu nennen.

Der gute Teamgeist wurde auch von den drei Routiniers immer wieder als Erfolgsfaktor genannt. Dafür spricht, dass oft die Einwechselspieler auch Tore erzielten. Morris Nag traf in Freiburg, Patrick Haag gegen Spielberg und Sebastian Lindner entschied das Spiel gegen Elversberg, um einmal drei Beispiele zu nennen. Erfolgserlebnisse schweißen natürlich auch zusammen, aber der Zuschauer spürt, dass hier ein verschworener Haufen auf dem Platz steht.

Kenan Kocak hat aus dem SV Waldhof Mannheim ein Spitzenteam der Regionalliga Südwest geformt. Gelingt schon diese Saison der große Coup? AS Sportfotos.

Zum Trainer

Was wurde nicht alles diskutiert, weil Kenan Kocak seine Trainerausbildung macht und drei Tage pro Woche nicht bei der Mannschaft sein kann. Die Skeptiker wurden eines besseren belehrt. Mit Klaus Heitz und seinem spielenden Co-Trainer Fink sowie Kapitän Balitsch wurden im Trainerstab meist die richtigen Entscheidungen getroffen. Wenn jetzt in der Pause die ein oder andere personelle Veränderung im Kader ansteht, wünscht man dem Trainerteam ein glückliches Händchen.

Zum Saisonziel

Den Pokal zu gewinnen hat der SVW auch in dieser Saison nicht geschafft. Gegen Astoria Walldorf war im Viertelfinale Endstation. Jetzt kann sich die Elf ganz auf die Meisterschaft konzentrieren. „Wir sind weit über dem Soll, aber die Mannschaft hat durch die Erfolge Blut geleckt“, sagt Balitsch immer wieder und kündigt schon mal eine knüppelharte Rückrunde an.

Den Druck, aufsteigen zu müssen, haben allerdings andere Clubs und werden personell in der Pause sicher noch einmal kräftig nachlegen. Wie sich das konkret auf die Ergebnisse auswirkt, wird sich zeigen. Klar ist, wer sich für die Aufstiegsspiele qualifizieren will, muss Waldhof schlagen und dies wird auch in der Rückrunde nicht einfach.  

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