SV Waldhof Mannheim und TuS Koblenz eröffnen die Regionalliga Südwest
SV Waldhof Mannheim – Die Hinserie: Der Sportkurier zieht ein Zwischenfazit
Archiv Regionalliga (Fußball) | erstellt am Sa 15.12.2012
33 Punkte in 19 Spielen haben die Blauschwarzen bisher gesammelt. Davon alleine 26 Punkte in den letzten 11 Spielen. Mit einem guten Lauf verabschiedete sich der Club demnach in die Winterpause, die aufgrund des Spielausfalls in Koblenz schon etwas früher begann als geplant. Wo könnte der SVW heute stehen, wenn nicht der Saisonstart so unkonstant begonnen hätte, fragen sich die Fans, wenn sie an die ersten acht Spiele denken. „Wir wissen ja alle, woran es lag“, sagt Reiner Hollich.
Foto: Tolle Choreo / Zum 1. Saisonspiel gegen die TuS Koblenz wurde die Ost – in Otto Siffling Tribüne umbenannt.
Zur Erinnerung: Der Traditionsverein startete mit einem Minikader in die Vorbereitung. Keine gute Kaderplanung von Günter Sebert, sollte man meinen. Doch zu seiner Verteidigung muss man sagen, dass der Vorstand die Daumenschrauben andrehte. Finanziell war nicht viel möglich. Und einen Marc Gallego hätte man zu diesem Zeitpunkt auch kaum bekommen.
Zum Saisonverlauf: Am ersten Spieltag lief es gegen Koblenz vor großer Kulisse mit einem 3:0-Sieg noch einigermaßen rund, doch danach fehlten zu oft die guten Ergebnisse. Das zweite Heimspiel gegen Elversberg bei brütender Hitze sah die Saarländer als verdienten Sieger. „In diesem Spiel waren wir wirklich nicht gut“, musste Innenverteidiger Jure Colak einräumen, betonte aber auch, dass es das einzige Spiel war, bei dem sein Team chancenlos war. Auswärts hat der SVW eine ausgeglichene Bilanz, und das, obwohl die ersten vier Gastspiele alle verloren wurden.
Foto: Die Bank der Waldhöfer ratlos. Gegen den SV Elversberg wurden die Waldhöfer lange Zeit regelrecht vorgeführt.
„Wir hätten fast überall etwas holen können in diesen vier Spielen“, meint Trainer Reiner Hollich nicht zu Unrecht. In Kassel hielt man zunächst das 0:0, bevor ein Doppelschlag kurz vor der Halbzeit den KSV in Front brachte. Hätte man die sich bietenden Chancen nach der Halbzeit genutzt, wäre das Spiel vielleicht anders verlaufen, doch auch Kassel hätte öfter als dreimal ins Schwarze treffen können.
In Hoffenheim entschied ein unberechtigter Elfmeter das Spiel und auch in Großaspach verlor man ebenfalls denkbar knapp mit 0:1. Schließlich in Alzenau musste Vllaznim Dautaj schon kurz nach dem Anpfiff nach einer roten Karte vom Platz. Er fluchte so laut, dass sich der Schiedsrichter angesprochen fühlte.
Foto: Nach der 1:0 Niederlage bei 1899 Hoffenheim II folgten neun Spiele ohne Niederlage. Es gab viel Grund zum jubeln – bei Spielern und dem Anhang.
Apropos rote Karten. Neben dem Stürmer mussten in der Vorrunde auch Colak und Neuzugang Wal Fall vorzeitig vom Feld. Colak erwischte es gegen Kaiserslautern. Immerhin rettete das Team für ihn noch einen Punkt in Unterzahl. Nicht ins Gewicht fiel der Platzverweis für Fall, denn Waldhof gewann gegen Trier auch mit zehn Mann. Und genau dieses Spiel gegen die Trierer am 9. Spieltag brachte die Wende zum Guten. Es folgten noch weitere sechs Siege und zwei Unentschieden und Waldhof wurde vom Abstiegskandidat zum Aufstiegsanwärter. Nach dem ersten Auswärtssieg in Pfullendorf orakelte ein Mannschaftsbetreuer des SVW: Gegen Kassel kurz vor Weihnachten spielen wir um Platz Zwei. Heute wissen wir: Hätte Waldhof gewonnen, stünden die Mannheimer jetzt auf diesem Tabellenplatz, den derzeit Kassel inne hat.
Foto: Torhüter Rainer Adolf war in der Vergangenheit nicht immer unumstritten. In der Hinserie zeigte er stabil gute Leistungen, rettete so manchen Punkt für sein Team.
Die Aufsteiger:
Da ist zum einen Rainer Adolf. Im Jahr zuvor durften sich Dennis Broll und Deniz Tanyeri abwechseln, wer als Ersatztorwart auf der Bank sitzt, weil Michael Lutz fast die ganze Saison verletzt war. In dieser Runde hat Adolf mit Broll einen richtigen Konkurrenten im Kampf um die Nummer Eins. Entschieden hat er das Rennen, weil sich Broll in der entscheidenden Phase der Vorbereitung verletzte. Mittlerweile ist Adolf ein sehr sicherer Rückhalt, doch der Konkurrenzkampf wird nach der Winterpause weitergehen.
Richtig durchgestartet sind in der Vorrunde auch die Eigengewächse Dennis Franzin und Steffen Kochendörfer. Ohne Angst vor großen Namen spielten sie sich in die Herzen der Fans. Die gute Jugendarbeit unter Stefan Groß, Mike Schüssler und dem gesamten Trainerstab trug also Früchte. Dazu führt Franzin auch die interne Torschützenliste an, obwohl er erst im Laufe der Saison vom Mittelfeldspieler zum Stürmer umfunktioniert wurde.
Foto: Youngster Dennis Franzin war die Überraschung der Hinrunde und avancierte zum Publikumsliebling.
Die Enttäuschungen:
Marco Starks Verpflichtung hat keiner so richtig verstanden, wurde er doch von Beginn an als zu langsam eingeschätzt. Mittlerweile haben sich die Wege auch schon wieder getrennt.
Wal Fall kam während der Runde und fing sich gleich die Rote Karte ein. Als Spieler, der Regionalligaerfahrung in Nürnberg sammelte, sollte er eigentlich wissen, wie es läuft. Nach Ablauf der Sperre war er fast durchgängig verletzt.
Jurij Krause steht bei den Enttäuschungen ganz oben auf der Liste. Nicht, weil er schlecht gespielt hätte. Nein, er spielte in der Regionalliga aus Verletzungsgründen schon seit August 2011 überhaupt nicht mehr. Enttäuschend für ihn persönlich und auch für die Anhänger, denn ein Krause in Bestform steht jedem Club gut zu Gesicht. Für ihn wie auch für Wal Fall gilt: Auf ein besseres 2013.
Alle Fotos: Marco Bschirrer www.kurpfalzonkel.de
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