SV Waldhof-Coach Reiner Hollich im Gespräch mit dem Sportkurier

Archiv Regionalliga (Fußball) | erstellt am Mi 13.06.2012

…Clubs ein „Kommen und Gehen“, so auch beim Regionalligisten SV Waldhof Mannheim 07. Mit weniger Geld mehr erreichen, wenn man es in einem Satz zusammenfassen möchte. So zumindest die Vorgabe des Präsidiums an die sportliche Leitung.

Da wird schon zweimal durchkalkuliert, ob Gehaltswünsche bzw. Forderungen von Spielern realisiert werden, oder auch nicht. Jüngstes Beispiel: Rechtsverteidiger Thomas Scheuring. Er verlässt den Club, weil er das neue Angebot des Regionalligisten nicht annehmen wollte.

Mittlerweile hat man sich von 13 Spielern getrennt, als Neuzugänge stehen sieben Spieler fest, darunter drei Spieler aus der eigenen Jugend. Mehr Qualität, anstatt Quantität? Mit David Lauretta (SC Verl), Patrick Huckle (Preußen Münster), Nicolas Roth (SV Wehen-Wiesbaden)und Martin Gollasch (Wormatia Worms) hat man bisher zumindest Transfers getätigt, die hoffen lassen.

Der Sportkurier hat sich 14 Tage vor Trainingsbeginn mit Cheftrainer Reiner Hollich (Foto rechts) unterhalten.

Sportkurier: Herr Hollich, zunächst die Frage: Wie gehts Ihnen nach der Leistenoperation, der Sie sich unterzogen haben?

Reiner Hollich: Danke, es wird langsam. Bei mir wurden zwei größere Leistenbrüche operiert. Anfangs war das schon heftig mit den Problemen, aber mittlerweile ist das wesentlich besser geworden.

Sportkurier: Vier externe Neuzugänge stehen fest, ebenso drei aus der eigenen U 19 Mannschaft. Bei 13 bzw. 14 Spielerabgängen noch kein optimales Verhältnis – zumindest was die Breite des Kaders betrifft. Auch im Angriff weht auf dem Papier „ein laues Lüftchen“, sprich, da tut sich wenig.

Reiner Hollich: Wir haben noch Zeit und das Transferfenster ist noch eine Weile geöffnet. Es liegen mündliche Zusagen von Jure Colak und Dennis Geiger, als auch Carl Murphy vor. Mit den bisherigen sechs Vertragsverlängerungen (schriftlichen) und den sieben Neuzugängen, als auch den drei mündlichen Zusagen sind wir bei 16 Spielern. Wir brauchen jetzt noch dringend einen rechten Defensiven nach dem Wechsel von Scheuring – und wir benötigen zwei Stürmer, als auch einen Halbstürmer – der als „Vario-Spieler“ im offensiven Mittelfeld eingesetzt werden kann. Also kein Grund zur Panik. In der U 23 haben wir auch den einen oder anderen Spieler, den man bei Bedarf ins Regio-Team ziehen könnte.

Sportkurier: Es kursieren Gerüchte, wonach Carl Murphy den Club angeblich verlassen hat. Man hätte mit ihm noch keinen Kontrakt unterschrieben gehabt und als Huckle zugesagt hatte, hätte Murphy einer weiteren Zusammenarbeit eine Absage erteilt.

Reiner Hollich: Wem Murphy eine Absage erteilt hat, das ist nicht unser Thema. Für uns ist Carl Murphy Spieler des SV Waldhof und das bleibt auch so, egal was woanders diskutiert wird. Er hat uns schon vor Wochen eine mündliche Zusage gegeben und wir ihm auch. Es musste nur noch der Vertrag unterzeichnet werden. Wenn Murpy meint wechseln zu wollen, liegt er verkehrt. Da sollte er sich beraten lassen, wie mündliche Zusagen gewertet werden beim Verband, vor allem wenn man eine mündliche Zusage auch selbst öffentlich bekundet hat.

Sportkurier: Steht da Ärger ins Haus in der Personalie Murphy?

Reiner Hollich: Sehe ich nicht so. Murphy spielt bei uns und Punkt. Wenn er den Club verlassen möchte, nachdem er bereits eine Zusage gab, dann muss er erst mal an den Verein herantreten und seine Absichten nicht über den „Marktplatz“ posaunen.

Sportkurier: Könnten auch Probleme bei den mündlichen Zusagen von Colak und Geiger entstehen?

Reiner Hollich: Nein, die Berater der beiden haben einer Vertragsverlängerung mündlich zugestimmt. Es müssen nur noch die Verträge gefertigt werden.

Sportkurier: Thomas Scheuring (Foto links) ist doch sicher ein erheblicher Verlust, oder?!

Reiner Hollich: Natürlich hätten wir Scheuring gerne behalten, aber er passte nicht in das Gehaltsgefüge. Unser Angebot hat er abgelehnt und wir waren nicht bereit mehr Geld draufzulegen. So schade es ist, aber wir müssen da auch nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten handeln.

Sportkurier: Gute Stürmer sind auf dem Markt allgemein rar und wenn man einen findet, kostet er meist enstprechendes Geld. Wie zuversichtlich sind Sie bei der Suche nach neuen Stürmern?

Reiner Hollich: Die Suche gestaltet sich schwierig. Gute Stürmer gibt es nicht auf der Straße, wie Blätter auf dem Baum. Es laufen Gespräche, tagtäglich – aber es muss ja auch passen, in jeder Hinsicht. Wir sollten alle noch etwas Geduld mitbringen – wir sind auf einem guten Wege.

Foto 1 + 3 Marco Bschirrer  www.kurpfalzonkel.de

Foto 2 : Fischer L.