Stefan Pirmann: Radioreporter des SV Waldhof Mannheim 07

Stefan Pirmann: Radioreporter des SV Waldhof Mannheim 07

Stefan Pirmann: Radioreporter des SV Waldhof Mannheim 07

Archiv Regionalliga (Fußball) | erstellt am Fr 27.04.2012

Legendär die ARD-Schlußkonferenz im Hörfunk, wenn Werner Hansch aus Dortmund an Manni Breuckmann auf Schalke übergab und dabei vom Torschrei von Gerd Million im Stuttgarter Neckarstadion unterbrochen wurde. So weit ist es in der Regionalliga noch nicht und wird es wohl auch nie werden.

Gründungsmitglied des Fanclubs Old Company

Aber, dem Fortschritt sei Dank, eine Hörfunk-Übertragung von den Spielen des SV Waldhof gibt es mittlerweile trotzdem. Verantwortlich hierfür ist Stefan Pirmann. Vielen bekannt als Gründungsmitglied des Fanclubs Old Company. Anderen ist er sicher aufgefallen durch sein markantes Tatoo. An seinem Hals ist deutlich sichtbar die Zahl 1907. Was dies wohl bedeuten mag?

Zurück zum Thema. Auch ein Radio-Reporter hat mal „klein“ begonnen. „Es begann mit dem Live-Ticker per SMS, den ich im Jahr 2005 einführte“, erinnert er sich an viel „Handarbeit“. Momentan sind  die Radioübertragungen Neuland für ihn, denn diese Reportagen gibt es erst seit dem Heimspiel des SV Waldhof gegen 1860 München II. Bei anderen Vereinen, so weiß Pirmann zu berichten, gibt es das Angebot schon länger. Bundesweit kamen die Sportschau-Zuschauer ja schon in den Genuss eines Übertragungsausschnittes vom Ex-Profi und jetzigem Dortmunder Stadionsprecher Norbert Dickel, der bei einem Borussia-Tor mal richtig „abging“.

Liveticker, Waldhof-Radio und Waldhof-Board mit viel Aufwand verbunden

„Es ist schon ein riesiger Aufwand, den ich betreibe“, sagt Pirmann, der nach seinen Angaben rund drei stefan mit kakoko
Viertel dieser ehrenamtlichen Arbeit selbst übernimmt, aber noch zwei Kollegen mit im Boot hat, die sich um den Liveticker und die Homepage „Waldhof-Board“ kümmern. „Das Spiel als solches ist der leichtere Teil, in 90 Minuten ist dies erledigt. Dazu kommt ein bisschen Vorbereitung auf das Spiel und die Anreise. Nach dem Abpfiff folgen dann aber noch einige Interviews ( Foto rechts / Interview mit Yannick Kakoko) mit Spielern, die per Sprachprogramm auf dem smartphone aufgezeichnet und danach auf einer webspace hochgeladen werden.“  

Die Kosten des Waldhof-Radios sind nicht gering

Und was ist mit den Kosten für den ganzen Spaß? „Eine wacklige Angelegenheit, ein ganz schmaler Grat“, sagt der 41-jährige. „Vieles ist hier auch so etwas wie Grauzone. Momentan bin ich dabei, mit dem Ansprechpartner beim Badischen Verband, der in der nächsten Saison die Fäden für die neue Regionalliga Süd/Südwest in der Hand hält, die Möglichkeiten auszuloten. Denn immens hohe finanzielle Forderungen oder sonst steigende Kosten könnten auch schnell das Ende für die Radioübertragung bedeuten.“

Aktuell, für diese Saison sind die Kosten im mittleren vierstelligen Bereich gedeckt. Dem Fan-Dachverband „Pro Waldhof“ und einem weiteren Sponsor sei Dank. Bis zu 500 Personen können derzeit das Angebot nutzen. Beim Spiel in Alzenau hat Pirmann nachträglich festgestellt, dass manche Hörer eine Zeitverzögerung von rund 20 Minuten hatten. „Wenn wir also gar nicht live senden, kann dies auch Auswirkungen im Hinblick auf Genehmigungen und Senderechten haben“, sagt er. Volle Auslastung bei seinen Übertragungen gab es bisher nicht. „Bei Heimspielen haben wir zwischen 200 und 250 Zuhörer, bei Auswärtsspielen sind es 350 bis 400, wie wir aus Statistiken ablesen konnten.

raute svwPirmann: „In erster Linie wollen wir natürlich, dass die Fans selbst ins Stadion kommen und den Club damit auch finanziell unterstützen. Aber die, die arbeiten müssen oder z. B. im Ausland wohnen, sind dankbar für diesen Service. Dazu zählt auch meine Frau, die zu Hause bleiben muss, wenn wir keinen Babysitter finden.“ Dabei hat seine Frau doch die „älteren Rechte“.


Verein kommt uns entgegen, finanzielle Zuwendung vom Club lehnen wir jedoch ab

Während Stefan Pirmann seit 1983, dem Jahr des Bundesligaaufstiegs zum SV Waldhof geht, ist seine Gattin schon ein Jahr länger dabei, wie er zugeben muss. Der SV Waldhof zeigte sich bislang sehr aufgeschlossen und hilfsbereit und half so gut es ging. „Der Verein ist mit uns ganz ungezwungen umgegangen. Wir bekamen die Räumlichkeiten gestellt und können die eigentlich nicht öffentlich zugängliche Internetverbindung nutzen“, so Pirmann. Waldhof-Präsident Steffen Künster signalisierte die Bereitschaft einer Unterstützung, aber Stefan Pirmann lehnte dankend ab, weil er der Auffassung ist, dass der SVW das Geld an anderer Stelle sicher dringender gebrauchen kann.

„Wir wollen immer professioneller werden“

stefan torjubel
„Wir haben auch einige Leute die uns durch kleinere Beiträge unterstützen, das finden wir klasse. Vielleicht können wir eines Tages die Kosten decken“, so der Radiokommentator.„Momentan sind wir übrigens dabei, den Link zum Liveplay in der Homepage einzubauen. Wir wollen in der Zukunft immer professioneller werden“, blickt Pirmann schon voller Tatendrang voraus und verweist in diesem Zusammenhang auf den 1. FC Saarbrücken, der neben Hörfunk schon Stadion-TV anbietet. Man darf gespannt sein, was beim SV Waldhof als nächstes kommt. (Foto rechts: Auch der Radiokommentator darf bei einem Tor seines Clubs jubeln)

Übrigens:
Unter www.waldhof-board.de können Sie sich schnell und problemlos auf der Webseite von Stefan Pirmann anmelden. Diese bietet den Usern neben „tagesaktuellen News“ rund um den Verein, auch ausreichend Diskussionsmöglichkeiten.

Über diese Seite gelangen Sie auch unter www.svw07.com zu einer Übersicht über alle terminierten Radioübertragungen und haben einen Zugang zum Radio- und Liveticker.Einfach vorbeisehen und testen.

Fotos: Marco Bschirrer

Artikel erschienen in der Sportkurier-Ausgabe April 2012

Immer aktuelle Waldhof-Presse-News auf: www.waldhof-board.de

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