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Kenan Kocak: „Bitterer kann eine Niederlage nicht sein“

Archiv Regionalliga (Fußball) | erstellt am Mo 20.10.2014

Foto: Offenbachs Modica und Waldhofs Bari im Zweikampf.

Diesmal behielt Kickers Offenbach mit 1:0 (1:0) die Oberhand. Die Niederlage hatte sich der SVW freilich selbst zuzuschreiben. „Bitterer kann eine Niederlage nicht sein“, rang deshalb Trainer Kenan Kocak nach dem Abpfiff nach Worten.

Ein Königreich für einen Knipser

Viel war es wirklich nicht, was er seinem Team vorwerfen konnte. „Nach solch einer Leistung meiner Mannschaft fällt eine Analyse schwer. Es war ein tolles Spiel, wir waren dominant und spielstark“, sah er sich aufgrund einer wieder einmal schwachen Chancenverwertung um den verdienten Lohn gebracht. Ein Königreich für einen Knipser.

Das Derby der beiden alten Rivalen hielt von Beginn an fast alles, was es versprach: Viel Tempo, viel Klasse, manchmal etwas Hektik und gegen Ende auch noch einige Rudelbildungen. Kaum war das Spiel angepfiffen, gab es schon den ersten Aufreger, denn schon in der dritten Minute lag Waldhof vermeintlich in Front. Marcel Sökler wurde der Treffer wegen einer angeblichen Abseitsposition jedoch aberkannt. Fragwürdig.

Nur zwei Minuten später klingelte es dafür im Waldhof-Kasten. Nach der ersten Ecke des Spiels köpfte Giuliano Modica den Ball über die Linie. Markus Krauss im Tor war etwas irritiert, weil das runde Leder noch von Nico Seegert abgefälscht wurde und damit die Richtung völlig veränderte.

„Es gab eine klare Zuteilung, doch wir haben den entscheidenden Zweikampf verloren und so hat eine Standardsituation das Spiel entschieden“, ärgerte sich Kocak über diese Szene.

Foto: Zahlreiche Waldhoffans unterstützten in Offenbach das Team von Kenan Kocak.

Cem Islamoglu mit Saisondebut

Bezüglich der Aufstellung hatte der Coach einige Überraschungen parat. Cem  Islamoglu rückte bei seinem Saisondebut auf die Innenverteidigerposition, Mike Schulz verteidigte rechts und im Mittelfeld kam Nico Seegert  erstmals in der laufenden Runde von Beginn an zum Zug. Vom frühen Rückstand zeigte sich das neuformierte Team aber nicht geschockt und war in der Folge dem Ausgleich mehrfach sehr nahe.

Morris Nag (24.) und Philipp Förster (29.) brachten den Ball aber nicht richtig unter Kontrolle und vergaben ebenso wie Christian Mühlbauer, dessen Schuss knapp am Tor vorbeiflog (39.). Auch den Kickers boten sich noch Möglichkeiten, die sie durch Christian Cappek (16.), Markus Müller (41.) und Modica (45.) jedoch ebenso vergaben.

In der 2. Halbzeit „Hammerchancen“ für die Waldhöfer

Nach der Pause bekam Cappek nochmals die Chance, auf 2:0 zu erhöhen, er scheiterte jedoch wieder knapp (53.). Mehr und mehr verlagerte sich das Geschehen nun aber in die Offenbacher Hälfte. Den Kickers, die vor der Halbzeit ein Riesentempo an den Tag legten, schien langsam aber sicher die Luft knapp zu werden.

Acht Hammerchancen erarbeiteten sich die Waldhöfer ab der 59. Minute bis zum Spielende. Daniel Di Gregorio (59.), Sökler (64.) und Salvatore Bari (69., 80.) machten den erfolglosen Anfang.

Der SVW versuchte wirklich alles, doch Keeper Dennis Endraß im OFC-Gehäuse hielt für seine Elf die Null. So auch in der 84. Minute, als Lutz Radojewski aus der Distanz Maß nahm. „Ich habe den Ball optimal getroffen, doch der Torwart hat sensationell gehalten und ihn mit den Fingerspitzen noch an die Latte gelenkt“, schilderte der Mittelfeldspieler die Szene, als viele schon den Torschrei auf den Lippen hatten.

Foto: Waldhofs Nico Seegert (rechts) im Zweikampf mit seinem Offenbacher Gegenspieler.

Offenbach am Ende mehr als glücklicher Sieger

„Es war ein hochemotionales Spiel, aber wir  sind mit dem Druck sehr gut zurechtgekommen. Uns hat heute auch das Quäntchen Glück gefehlt“, trauerte nicht nur er den vergebenen Möglichkeiten hinterher. Der glücklichere Derbysieger hieß somit Offenbach, welches in der Gesamtstatistik beider Vereine nun wieder zwei Siege Vorsprung hat.

In der Tabelle hat der OFC nun die Tabellenführung übernommen, der SVW belegt als Dreizehnter den ersten sicheren Nichtabstiegsplatz. Am kommenden Samstag wartet auf den SVW der nächste schwere Brocken, denn die SpVgg Neckarelz stellt mit dem Ex-Waldhöfer Sebastian Szimayer den aktuellen Toptorjäger der Liga.    

Kickers Offenbach – SV Waldhof Mannheim 1:0 (1:0)

Offenbach: Endres – Korb, Modica, Schulte, Theodosiadis – Gjasula – Roeser, Cappek, Schwarz (87.Schwarz), Biggel – Mark. Müller

Waldhof: Krauss – Schulz, M. Seegert, Islamoglu (87.Neupert), Mühlbauer – Radojewski, Di Gregorio – N. Seegert (67.Bari), Förster, Nag (75.Tewelde) – Sökler

Schiedsrichter: Petersen (Stuttgart)
Zuschauer: 9529
Tor: 1:0 Modica (5.)
gelbe Karten: Gjasula, Schulte, Pintol, Vetter / Bari

alle Fotos: Marco Bschirrer

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