Ein Ladenburger Derby im Finale des 57. Carl-Benz-Gedächtnisturniers
Kai Herdling’s Engagement in den USA wenig erfolgreich
Archiv Regionalliga (Fußball) | erstellt am So 05.08.2012
… furiosen 5:0 (2:0) beim FSV Mainz in die neue Saison in der Regionalliga Südwest startete. Dabei war nicht klar, dass der Routinier in dieser Saison bei den Kraichgauern spielen würde, denn im April war er in die USA in die dortige Profiliga nach Philadelphia gewechselt.
Bis zum Jahresende wollte der Stürmer ursprünglich mindestens in Amerika bleiben, doch nach einem Trainerwechsel und andere Veränderungen im Klub brach er seine Zelte doch vorzeitig ab, wie er im Interview mit dem Sportkurier berichtet.
Sportkurier: Herr Herdling, eine starke Leistung zum Saisonauftakt, hat Sie das überrascht?
Kai Herdling: Überrascht ist das falsche Wort, aber wir wussten nach einer durchwachsenen Vorbereitung nicht, wo wir stehen. Deshalb ist es schön, dass wir mit einem Sieg starten konnten.
Sportkurier: Sie selbst haben im defensiven Mittelfeld gespielt und nicht – wie jahrelang – im Angriff. Ist das Ihre neue Position?
Kai Herdling: Ich habe zum ersten Mal vor einer Woche im letzten Test auf dieser Position gespielt. Es ist für mich also auch noch neu. Aber ich komme damit ganz gut klar und wenn der Trainer denkt, dass ich dem Team dort helfen kann, spiele ich gerne da.
Sportkurier: Oft rücken Fußballer mit zunehmendem Alter auf dem Feld immer weiter nach hinten, das trifft offensichtlich auch auf Sie zu.
Kai Herdling: Daran habe ich auch schon gedacht, vielleicht stimmt die Regel wirklich.
Sportkurier: Im April wechselten Sie in die USA und kamen überraschend schnell zurück. Woran lag das?
Kai Herdling: Ich hatte kein gutes Gefühl mehr, deshalb sind meine Frau und ich wieder nach Deutschland gekommen.
Sportkurier: Kein gutes Gefühl mehr?
Kai Herdling: Als ich nach Philadelphia kam, war dort Peter Nowak Trainer, der sich stark dafür eingesetzt hatte, dass ich komme. Kurz darauf wurde er aber entlassen, es kamen ein neuer Trainer, ein neuer Sportdirektor und ein neuer Manager. Dadurch haben sich einige Dinge geändert und ich hatte nicht mehr den Eindruck, dass es passt.
Sportkurier: Hatten Sie Angst, Ihren Platz in der Mannschaft zu verlieren?
Kai Herdling: Nein, das alleine war es nicht. Es ist eben etwas anderes, ob ich in Hamburg oder in Köln Fußball spiele, oder eben in den USA. Das ist eine große Umstellung und wenn man dann das Gefühl hat, dass es nicht passt, ist es für die ganze Familie besser, wenn man wieder nach Deutschland geht.
Foto rechts: In Philadelphia hatte Herdling weniger Grund zum jubeln
Sportkurier: War es demnach rückblickend falsch, in die USA zu gehen?
Kai Herdling: Nein, denn es war eine tolle Sache und eine große Chance für mich. Ich habe Erfahrungen gesammelt und es ist nur schade, dass es nicht länger angedauert hat.
Sportkurier: Jetzt sind Sie zurück in Hoffenheim. Was ist in dieser Saison mit der U23 in der Regionalliga möglich?
Kai Herdling: Das kann man jetzt noch nicht sagen, das 5:0 dürfen wir nicht überbewerten. Wir haben eine starke Mannschaft, müssen aber Woche für Woche hart weiterarbeiten. In ein paar Wochen kann man vielleicht ableiten, wohin die Reise für uns geht.
Fotos: Marco Bschirrer
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