Günter Sebert im Gespräch mit dem Sportkurier

Günter Sebert im Gespräch mit dem Sportkurier

Günter Sebert im Gespräch mit dem Sportkurier

Archiv Regionalliga (Fußball) | erstellt am Sa 04.02.2012

Im Heidelsheimer Torhüter Andreas Dups (rechts im Bild) schien man fündig. Nach Probetrainings war man in der sportlichen Leitung überzeugt, den erst 19- jährigen, talentierten Torhüter verpflichten zu wollen.

Schnell zerschlugen sich die Verhandlungen, da der FC 07 Heidelsheim eine Ablöseforderung in Höhe 5.000 Euro verlangte. Günter Sebert erteilte daraufhin eine Absage und war verärgert, über den plötzlichen Sinneswandel der Heidelsheimer Vereinsführung. 20110824175119

Der Sportkurier titelte: „Der SV Waldhof kann sich keinen zweiten Torhüter leisten.“ Dieser Artikel hat sicherlich einige Wellen geschlagen, sodass wir natürlich auch nochmals den Sportlichen Leiter des SV Waldhof Mannheim, Günter Sebert befragten.

Sportkurier: Der geplatzte Wechsel des Torhüters Andreas Dups zum SV Waldhof Mannheim hat sich zerschlagen. Die Wellen schlugen hoch, da es unterschiedliche Versionen dazu gab. Wie hat sich der gescheiterte Transfer aus Ihrer Sicht verhalten?

Günter Sebert: Wir waren an Andreas Dups interessiert, hatten ihn beim Hallenturnier beobachtet und zum Probetraining eingeladen. Der Heidelsheimer Trainer Andreas Lässig wusste darüber Bescheid und in Gesprächen mit Ihm kam eindeutig zum Ausdruck, dass man bei einem Wechsel zu uns, dem Spieler sicher keine Steine in den Weg legen würde. Der Spieler selbst sagte uns, er könne ablösefrei wechseln, wenn er diesen Wunsch hätte, dies sei ihm von der Vereinsführung im Sommer 2011 versichert worden.

Sportkurier: Nun, so hat es sich aber nicht verhalten. Heidelsheims raute svwSpielausschußvorsitzender Günter Kummer teilte mit, eine solche Zusage für den Sommer gegeben zu haben, nicht für die Winterpause. Daher hätte man auf diese Forderung bestanden.

Günter Sebert: Wir sehen das anders, es war eine generelle Aussage, denn der Spieler kam vom KSC ablösefrei zu Heidelsheim. Hätte Heidelsheims Trainer Andreas Lässig gleich gesagt, dass man eine solche Summe verlangen würde, hätten wir doch von Beginn an weitere Aktivitäten eingestellt.

Sportkurier: Warum? Doch zu viel Geld, für eine Nr. 2 dann 5.000 Euro hinzublättern?


Günter Sebert: Nein, natürlich könnten wir diese Summe hinlegen, aber so ein Transfer muss in einem hollich und sebertwirtschaftlich gesunden Verhältnis stehen. Wenn vorher von „ablösefrei“ die Rede ist – wir dann später sogar einen Betrag anbieten plus ein Freundschaftsspiel und das dann immer noch abgelehnt wird, mit der dann viel zu hohen Forderung, dann ist das grenzwertig und wir sagten daraufhin ab. Für den Spieler Andreas Dups tut es mir leid, denn der Verein hat dem Spieler eine große Chance verbaut, entsprechend geknickt war Andreas, nachdem der Transfer scheiterte.

Sportkurier: So wie es aussieht, hatte aber auch Trainer Andreas Lässig „halbseidene“ Aussagen getroffen, denn uns gegenüber sagte er, dass es auch Voraussetzung gewesen wäre, dass der FC Heidelsheim einen Ersatz gebraucht hätte für Dups. Und das war nicht mehr möglich, da die Anfrage des SV Waldhof kurz vor Transferende kam.

Günter Sebert: Uns gegenüber hatte Lässig signalisiert, dass man eben entgegenkommend wäre. Egal wie das jetzt lief. Von Heidelsheimer Seite aus war diese Forderung in dieser Höhe unverschämt, da man dem Spieler etwas ganz anderes versprach und uns im Glauben ließ, es gäbe bei einem Transfer zu uns keine Probleme. Und wir als Regionalligist sind nicht die Melkkuh der Nation, waren eben nicht bereit, dieses Geld hinzulegen, schon aus Prinzip nicht. Wir haben in der Rückserie 6 Spiele unter der Woche und ein Sonntagsspiel. Hier können wir auch auf einen der Torhüter aus der U 19 oder U 23 zurückgreifen. Unter Betrachtung wirtschaftlicher Gesichtspunkte und der Tatsache, dass man dem Spieler Versprechungen machte, die man dann nicht hielt, war das die richtige Entscheidung.


Sportkurier: Dann bedanken wir uns für die deutlichen und klaren Aussagen zum Thema – Andreas Dups.

Günter Sebert: Gern geschehen.

Foto 1 und Foto 3: Marco Bschirrer

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