Eine Restrückserie mit Licht und Schatten beim SV Waldhof

Eine Restrückserie mit Licht und Schatten beim SV Waldhof

Eine Restrückserie mit Licht und Schatten beim SV Waldhof

Archiv Regionalliga (Fußball) | erstellt am Fr 04.05.2012

Nach dem großen Umbruch zur Spielzeit 2010/2011 und dem damit verbundenen Neuaufbau, war der Aufstieg in die Regionalliga Süd, nach einer sensationellen Aufholjagd schon als „mittlere Sensation“ zu betrachten. Im Prinzip war dieser Erfolg in der sportlichen Zielsetzung des Vereins (noch) nicht vorgesehen, denn der Aufstieg in die Regionalliga sollte in 2011/2012 erfolgen – er kam ein Jahr früher und die Euphorie bei den Fans und im Umfeld des Clubs kannte keine Grenzen.

Der sportliche Erfolg, das seriös arbeitende Präsidium, aber auch die getätigten Transfers weckten natürlich Begehrlichkeiten – man hatte als Aufsteiger in die Regionalliga Süd große Erwartungen. Es waren zu große Erwartungen – die weder der Verein noch die Mannschaft inkl. sportlicher Leitung erfüllen konnte, es war und ist auch die Frage, ob das Hollich-Team wirklich hinter den Erwartungen blieb, oder ob der aktuelle Tabellenplatz nicht die tatsächliche Stärke des Kaders wiederspiegelt.

Stand 04. Mai 2012 steht der SV Waldhof Mannheim auf dem 12. Tabellenplatz. Die sportliche Zielsetzung (einstelliger Tabellenplatz) kann nur noch rein rechnerisch erreicht werden, da der Rückstand auf Rang 9 der Tabelle – drei Spieltage vor Saisonende schon acht Punkte beträgt.

Der Sportkurier beleuchtet die bisherige Restrückserie in der Kurzfassung:
 

Rudi Graf verstorben

Da war zunächst die Hiobsbotschaft auf der Homepage des SV Waldhof zu vernehmen: Rudi Graf,
langjähriges Ehrenmitglied des Vereins verstarb am 27.02.2012 im Alter von 85 Jahren. Der Verein trauerte.

 
Ein 2:0 Sieg über den Karlsruher SC II

Gegen den KSC II spielte das Team mit Trauerflor und zeigte im „Badischen Derby“ eine ansprechende Leistung, die nach den zuvor durchwachsenen Vorbereitungsspielen, so nicht zu erwarten war. Durch Tore von Christian Grujicic und Daniel Reule gewann das Hollich-Team vor 3.157 Zuschauern mit 2:0 Toren. Die richtige Einstimmung für das Krombacher-Pokalviertelfinalspiel gegen die SpVgg. Neckarelz, welches Tage später folgen sollte.

 

Das blamable 0:2 Pokalaus gegen den Oberligisten Neckarelz

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2.260 Zuschauer wollten miterleben, wie die Blauschwarzen im Pokalspiel gegen Neckarelz den Halbfinal-Einzug perfekt machen. Es kam anders, als man vermutet hatte. Der ambitionierte Oberligist zeigte einmal mehr seine Qualitäten als Pokalschreck und gewann durch Treffer von Galm und dem Ex-Waldhöfer Benjamin Waldecker mit 2:0 Toren. Beim SV Waldhof war die große Chance auf einen eventuellen Einzug ins Endspiel verpasst und somit auch die Chance auf große Pokalkasse.


Unnötige 2:1 Niederlage beim FC Memmingenmemmingen1

Nach dem Pokalaus kochte die Fanseele hoch beim SV Waldhof. Von Versagern war die Rede in den Foren des Regionalligisten und die Kritik im allgemeinen wurde spürbar deutlicher. Beim FC Memmingen sollte Wiedergutmachung betrieben werden, aber nach einer 0:1 Führung durch Massih Wassey, kassierten die Waldhöfer in der 72./74. Minute durch einen Doppelschlag eine 2:1 Niederlage – die vollkommen unnötig war, da man zuvor zahlreiche Torchancen vergab.


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Bei Tabellenführer SG Sonnenhof-Großaspach Teilerfolg errungen

Es geht doch!… werden sich viele Anhänger beim SVW nach dem sehr guten Spiel und dem Teilerfolg (1:1) beim Favoriten gesagt haben. Daniel Reule war es, der in der 58. Minute die 1:0 Führung der Gastgeber egalisierte und zum 1:1 traf. Trainer Reiner Hollich hatte bei diesem Spiel auf ein 4-5-1 System umgestellt, wobei mit Klaus Gjasula und Oliver Malchow mit einer Doppel-Sechs gespielt wurde. Die Taktik ging auf, denn Sonnenhof konnte sich kaum nennenswerte Torchancen erspielen. Am Ende waren die Mannheimer dem Siegtreffer sogar näher als die Gastgeber. Sollte es ab jetzt aufwärts gehen?

Verein verlängert Trainerverträge und mit sportlichem Leiterreiner hollich-g.sebert

Nicht wenige hatten mit einer Nichtverlängerung des Trainervertrages mit Reiner Hollich gerechnet.

Es kam anders – das Präsidium verlängerte die Verträge mit Cheftrainer Reiner Hollich, Co-Trainer Andreas Clauß und dem sportlichen Leiter Günter Sebert bis 30.06.2013 vorzeitig.

Damit setzte die Vereinsführung ein Zeichen der Kontinuität.



2scf17Breisgau-Brasilianer entführen drei Punkte aus dem Carl-Benz Stadion

Reiner Hollich setzte wieder auf das in Sonnenhof bewährte 4-5-1 bzw. 4-2-3-1 System gegen die spielstarken Freiburger. War die erste Halbzeit noch ansehnlich, so legt man über den zweiten Abschnitt am besten den „Mantel des Schweigens“. Die Freiburger nahmen vor 2.583 Besuchern das Spiel in die Hand und gewannen durch einen Treffer von Bouziane mit 1:0 Toren nicht unverdient. Die vorzeitige Bekenntnis zur sportlichen Leitung hatte sich auf das Team nicht beflügelnd ausgewirkt.


Beim FC Bayern-Alzenau durch Treffer von Geiger und Colak gewonnen0alz40

Das Freitagabend-Spiel gegen den Tabellenletzten war ein „Grottenkick“ bei schlechten Flutlichtverhältnissen. Für das Auge war das Fußball zum abgewöhnen, aber die Mannheimer bewiesen eine gute Moral nach dem 1:0 Rückstand durch einen Treffer von Popp. Dennis Geiger und Jure Colak trafen nach Standards per Kopf zum wichtigen 1:2 Auswärtssieg.

Jetzt galt es nachzulegen, denn der nächste Gegner, der FSV Frankfurt – kam als Tabellenletzter ins Carl-Benz Stadion.

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FSV Frankfurt gewinnt und Hollich „poltert“ auf der Pressekonferenz

Mit einem Sieg gegen den FSV Frankfurt hätte man an einem einstelligen Tabellenplatz „kratzen“ können – aber es kam wieder einmal anders. Es war die „Martin-Wagner-vergibt Torchancen am Fließband-Show“ an diesem Mittag vor nur noch 2.145 Zuschauern. Der Mittelfeldspieler vergab vier glasklare Torchancen – der Frankfurter Ralf Schneider bestrafte die Waldhöfer dafür mit dem 0:1 Siegtreffer in der 83. Minute. Reiner Hollich „polterte“ anschließend auf der Pressekonferenz „alla Trappatoni“. Von „unverschämter Spielweise“, über falsche Selbsteinschätzung – bis zur mangelnden Spielintelligenz – Hollich „watschte“ das Team öffentlich ab.


Bei der Frankfurter Eintracht II chancenlos / blutleerer Auftritt des Teams / Fans aufgebracht2sge14

Trainer Reiner Hollich hatte von seiner Mannschaft eine Reaktion auf das schwache Spiel gegen den FSV Frankfurt sehen wollen. „Wir fahren nicht zum Ausflug nach Frankfurt“, so Hollich. Ob das seine Spieler auch so gesehen hatten? Vollkommen indisponiert lagen die Mannheimer nach 29 Minuten durch Treffer von Albayrak und Soriano schon vorentscheidend mit 2:0 Toren zurück. Die mitgereisten Waldhof-Anhänger wendeten dem Spielfeld den Rücken zu und bekundeten so ihren Unmut über die gezeigten Leistungen. Frankfurt nahm einen Gang heraus aus dem Spiel und erzielte nur noch einen Treffer zum 3:0 Endstand. Nach dem Spiel wurde das Team in der Fankurve gnadenlos ausgepfiffen – Spieler und Trainer wurden teilweise persönlich beleidigt. So etwas ist jedoch eine Aktion, die ganz klar unterhalb der Gürtellinie liegt und so nicht akzeptabel ist.

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Gegen die Greuther Fürth II wieder zu alten Zweikampftugenden finden / 2:0 Sieg nach starker Leistung

Minusrekord in der Regionalligaspielzeit 2011/2012 beim SV Waldhof. Nur noch 1.910 Zuschauer fanden sich im weiten Rund des Carl-Benz Stadion ein. Ob es nicht sogar wesentlich weniger waren? Es sah nach „gefühlten“ 1.400 Zuschauern aus – anscheinend hatten viele Dauerkartenbesitzer auf ein persönliches Erscheinen verzichtet. Die „Daheimgebliebenen“ versäumten etwas – nämlich eine engagierte und richtig gute Leistung des Hollich-Teams. Vllaznim Dautaj, der lange verletzt war, stand neben Amadou Rabihou in der Angriffsformation. Kapitän Daniel Reule durfte zunächst auf der Ersatzbank Platz nehmen. Flüssige Kombinationen, sehr gutes Zweikampfverhalten und Treffer durch Rabihou und Dautaj (Elfmeter) brachten einen 2:0 Erfolg über das Spitzenteam aus Fürth.  


U19-Spieler vertraglich gebunden / Franzin, Broll und Kochendörfer franzin

Das kam gut an bei den Fans des SV Waldhof Mannheim. Die verkündete Verpflichtung der A-Jugendspieler Dennis Franzin (Abwehr), Dennis Broll (Torhüter) und Steffen Kochendörfer (Mittelfeld) wurde sehr positiv aufgenommen. Reiner Hollich: „Die Jungs haben sehr gute Anlagen und ich persönlich freue mich über die Zusage der Spieler, hier beim SV Waldhof spielen zu wollen. Aber auch die anderen Talente aus der U19 von Stefan Groß und Michael Schüssler haben die Chance sich über die Verbandsligamannschaft für unseren Regionalligakader zu empfehlen. Die Umstellung vom Jugend – auf den Aktivenspielbetrieb ist nicht klein“, so der Waldhöfer Cheftrainer.

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Montagsspiel bringt Sieg / Dautaj und Reule machen 2:0 Auswärtssieg bei 1860 München klar

Ärger im Vorfeld der Begegnung. Diese Partie wurde als Risikospiel eingestuft und somit auf einen Montag um 17:00 Uhr verlegt. Sehr ärgerlich für die Waldhof-Fans, denn nur wenigen war es möglich anzureisen. Vor 450 Zuschauern waren die Mannheimer das bessere Team und gewannen verdient durch Treffer von Vllaznim Dautaj und Daniel Reule. Die lange An- und Rückserie hatte sich also zumindest von der Punkteausbeute her gelohnt.

45- Minuten Klasse-Fußball reichen nicht aus / Waldhof verliert unglücklich gegen die TSG 1hop23
Hoffenheim II

Mit einem Sieg hätte das Hollich-Team den dritten Sieg in Serie einfahren können, aber am Ende stand man mit leeren Händen da. Die Gäste aus Hoffenheim im ersten Abschnitt das bessere Team und mit einer verdienten 0:1 Führung. Als nach knapp 60 Minuten das 0:2 fiel, dachte man die „Messe“ sei gelesen. Weit gefehlt. Eine tolle kämpferische Leistung, gute Kombinationen, große Torchancen – die Blauschwarzen spielten einfach richtig guten Fußball in der 2. Halbzeit. Leider reichte es nur noch zum 1:2 Anschlusstreffer. Die TSG 1899 Hoffenheim hatte bei diesem Spiel insgesamt 7 Akteure auf dem Platz, die zum erweiterten Kader des Bundesligisten zählen.


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Verein bindet den Torjäger der Blauschwarzen

Eine gute Nachricht für die Waldhof-Anhänger. Wie Waldhof-Vizepräsident Klaus Hafner mitteilte, hatten sich der Verein und Dautaj, der trotz einer längeren Verletzungsphase in dieser Saison bereits 12 Treffer erzielt hat, über eine weitere Zusammenarbeit bis 30.Juni 2013 einigen können. Es besteht die Option der Vertragsverlängerung bis 2014. Neben Steffen Kochendörfer, Dennis Broll und Dennis Franzin (alle eigene Jugend) – sowie Martin Wagner, Massih Wassey und Jurij Krause, ist Vllaznim Dautaj der siebte Spieler, der für die Spielzeit 2012/2013 unter Vertrag genommen wurde.

Fotos: Alle Marco Bschirrer www.kurpfalzonkel.de

Der Artikel erschien im Sportkurier-Magazin vom 27.04.2012 – Online etwas modifiziert


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