Zwei „Geisterspiele“ auf Amateurebene im Fußballkreis Heidelberg

Zwei „Geisterspiele“ auf Amateurebene im Fußballkreis Heidelberg

Zwei „Geisterspiele“ auf Amateurebene im Fußballkreis Heidelberg

Archiv Kreisklasse (Fußball) | erstellt am Fr 09.03.2012

Der Schiri pfiff die zweite Hälfte nicht mehr an und in letzter Instanz hat das Verbandsgericht des Badischen Fußballverbandes für jeden Verein nunmehr ein „Geisterspiel“ beschlossen. Die Punkte gingen an die Gastgeber, da das Vergehen von einem Gästespieler ausgelöst wurde. Alle anderen Strafmaßnahmen hatten mit beiden Vereinen zu tun.

Durch die Fortsetzung der zweiten Punktspielserie stehen nunmehr am kommenden Sonntag die 1-fc-dilsberg
Begegnungen unter Ausschluss der Öffentlichkeit an. Beim 1.FC Wiesloch gastiert der BSC Mückenloch und beim 1.FC Dilsberg gibt der FC Dossenheim seine Visitenkarte ab, und zwar jeweils unter Aufsicht von Verantwortlichen des Fußballkreises Heidelberg.

Zimmermann: „Fairplay hört nicht an der Seitenlinie auf“

Fußballpräsident Ronny Zimmermann ist sich natürlich um die Problematik in der Organisation solcher „Geisterspiele“ im Amateurbereich bewusst „und trotzdem stütze ich die Maßnahme des Verbandsgerichts, denn über das Verhalten auf den Sportplätzen sowohl für Spieler wie auch für Zuschauer wurde schon viel geredet“. Was jetzt folgen muss sind Taten, „auch wenn die strukturellen Voraussetzungen größtenteils nicht vorhanden sind und auch Vereine, nämlich die Gastmannschaften mit hineingezogen werden, die letztendlich nichts dafür können“ (Zimmermann).

All das haben die Verbandsverantwortlichen ins Kalkül gezogen. Zimmermann: „Trotzdem wird es diese beiden Geisterspiele zunächst einmal geben, denn Fairplay hört nicht an der Seitenlinie auf“. Vielmehr nehmen die Aggressionen von außen stetig zu „und jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, auch gegenüber gewalttätigen Zuschauer vorzugehen“, wie der Präsident verdeutlicht. Irgendwann müsste jeder erkennen, dass Sportveranstaltungen nicht dazu benutzt werden können, um Gewalt auszuleben und ruhige, besonnene Menschen, die einer Freizeitbeschäftigung entweder als Spieler, Trainer, Schiedsrichter, Zuschauer oder Funktionär nachgehen wollen, in Gefahr zu bringen oder gar zu verletzen.

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Fußballkreis Heidelberg von Gewaltvorfällen betroffen

Vom vergangenen Wochenende wurde bereits wieder ein Vorfall aus der Heidelberger Kreisliga A gemeldet, wo ein Zuschauer auf den Platz gerannt sein und einen Spieler geschlagen haben soll. Die Staatsanwaltschaft ermittelt zwischenzeitlich gegen diese Person. „Dies zeigt“, so der Vorsitzende des Fußballkreises Heidelberg, Johannes Kolmer, „dass die bisherigen Maßnahmen noch nicht bei allen Vereinen und ihren sogenannten Anhängern angekommen sind. Vielleicht gelingt es mit diesen Geisterspielen, ein Zeichen zu setzen. Schön wäre es, wenn diese im Amateurbereich nicht unproblematische Strafe dazu beiträgt, künftige Gewaltvorfälle auf unseren Sportplätzen zu vermeiden.“

Regelungen für die „Geisterspiele“

Für die beiden Punktespiele 1.FC Dilsberg – FC Dossenheim und 1.FC Wiesloch – BSC Mückenloch sind jedenfalls erfahrene Schiedsrichter eingeteilt. Pro Verein können sechs Offizielle bei den Partien dabei sein, darunter müssen sich die Platzordnerobmänner der Heim- und Gastmannschaften befinden.

Da in dem Online-Spielbericht pro Mannschaft 22 Akteure aufgeführt werden können, sind bis zu elf Auswechselspieler möglich. Die Vorspiele in Wiesloch und Dilsberg bestreiten die zweiten Mannschaften. Auch diese Spieler dürfen nicht den Begegnungen beiwohnen und müssen wie auch die Zuschauer des Vorspiels das Sportgelände nach ihrem Auftritt verlassen.

Quelle: Fußballkreis Heidelberg u. Bfv

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