Höchst gelungener Rückrundenbeginn

Höchst gelungener Rückrundenbeginn

Höchst gelungener Rückrundenbeginn

Archiv Basketball | erstellt am Mo 09.01.2012

Die Kurpfälzer präsentierten sich vor allem in den Vierteln drei und vier in einer bestechenden Form und schickten die Ostdeutschen, die mit vier Siegen in Folge im Rücken angereist waren, ohne Punkte auf die lange Heimfahrt. Das harte Training seit dem 28. Dezember hat sich ausgezahlt, alle Heidelberger waren topfit, hochmotiviert und taktisch punktgenau eingestellt. Zusammen mit Nürnberg und Paderborn befindet sich der USC nun auf dem fünften Tabellenplatz der Pro A.

„Das war heute ein Erfolg, der der gesamten Mannschaft zuzuschreiben ist. Es war schön zu sehen, dass jeder seine persönliche Leistung zurückstecken kann, wenn es um den Sieg geht. Viel besser konnten wir eigentlich nicht in die zweite Hälfte der Saison starten. Es war so, wie es sein soll!“ meinte ein sichtlich zufriedener Cheftrainer Uwe Sauer nach der Schlusssirene. Tatsache: fünf USC-Akteure punkteten zweistellig. Herausheben wollte Sauer Jerrell Williams („viel Feuer“), Charles Burgess („hat sich im positiven Sinne zurückgenommen“) und Kai Barth („sehr gutes Spiel“).

Bei aller Euphorie der zweiten Halbzeit – die Neckarstädter legten einen ernüchternden Start in 2012 aufs Parkett: Jorge Schmidt netzte einen völlig offenen Dreier zum 2:6 (2. Minute) ein. Nur schwer kam der USC in die Gänge: Vier Offensivrebounds allein im ersten Viertel wurden den Chemnitzern geschenkt. Nach den ersten zehn Minuten war alles völlig ausgeglichen (18:19), jedoch hinterließ Alexander Rosenthals Dreipunktwurf „vom Parkplatz“ beim USC ein „Gschmäckle“.  Zu Beginn des zweiten Quartals sahen die 850 Zuschauer im OSP einen erfolgreichen Distanzwurf durch Christian von Fintel (21:21). Weiterhin war die Partie hart umkämpft, bis auf fünf Punkte zogen die Gäste aus Sachsen davon (18.). Der dazu verhelfende Korb von Ishizaki Takumi wurde durch einen Dreier von Clint Sargent postwendend gekontert. Ein vielversprechendes Polster konnten sich die Diners also nicht erarbeiten. Glücklicherweise.

In Halbzeit zwei dann der USC-Blitzstart: Ein überragender 19:4-Lauf zog dem Tabellenvierten aus Sachsen den Zahn. Die Formation Barth-Sargent-Heindel-Watts-Williams spielte sich in einen Rausch und konnte in dieser Phase des Spiels nicht gestoppt werden. „Wir hatten keine Chance gegen die Heidelberger Schnellangriffe in den letzten 20 Minuten. Da waren wir klar die schwächere Mannschaft“, sagte Felix Schreier, Headcoach der Chemnitzer.

Im dritten Viertel schnappten sich die USCler fast so viele Rebounds wie in der gesamten ersten Hälfte (16/17). Dank Gary Johnsons Korbleger zum 60:55 (28.) wurde es noch einmal ernst, doch stellte sich zu Beginn des letzten Viertels für die USC-Fans die Frage nach einem Déjà-vu-Erlebnis aus dem dritten Viertel: Ein 9:2-Run der Heidelberger machte den Niners ähnlich wie zehn Minuten zuvor mächtig zu schaffen. Herrlich dann eine Szene in der 35. Minute: Kai Barth stealt den Ball, passt zu Paul Zipser, der alleine vor dem gegnerischen Brett steht. Wer glaubt, dass Paule gleich die Korbanlage auseinandernimmt, hat falsch gedacht: Extrapass zu Sanijay Watts, der hochgeht und das Leder mit vollem Einsatz seiner über zwei Zentner durch die Reuse stopft! Watts‘ erster Dunking in 15 Spielen für den USC – köstlich!

Paul „Mister Gamewinner“ Zipser war es dann auch, der den spielentscheidenden Dreier zum 77:64 erzielte. Der 17-jährige Schriesheimer spielte im letzten Viertel durch. In dieser Phase traf er zwei von zwei (!) Dreiern, griff fünf Bretter ab und verteilte zwei Assists – eine absolut krasse Leistung für einen Schüler in einer Profiliga. Man traut Zipser diese Leistungen nicht zu, wenn man ihn zu Fuß in der Wilckensstraße eine Stunde vor Spielbeginn zum Olympiastützpunkt schlendern sieht. „Der Jüngste, aber spielerisch der Älteste“ ist das würdevollste Zitat, dass man Sonntagabend über Zipser einfangen konnte. Inzwischen ist Paul der beste Dreipunktschütze der Liga unter Spielern mit wenigstens 25 Versuchen. Er traf von diesen 15 – satte 60 % … unglaublich.

Zurück zum Spiel: Die Partie wurde ganz offensichtlich im zweiten Durchgang entschieden, in dem die Akademiker ein Feuerwerk abbrannten. Drehbuch ähnlich wie beim 113:93 über Paderborn in der Hinrunde.

Spieler des Abends waren in erster Linie Paul Zipser – über den alles gesagt ist – und Jerrell Williams. Der 2,03m große Forward legte mit 16 Punkten und 14 Rebounds ein Aufsehen erregendes Double-Double auf. Manche sahen in ihm zu Beginn eine Fehlverpflichtung, jedoch hat „J-Willy“ gestern endgültig bewiesen, dass er genau der Typ Spieler ist, den   der USC braucht. Williams hängte den Gegnern zudem sechs Fouls an. Unbedingt auch zu erwähnen ist Kai Barth: Er zog gewohnt kontrolliert und teilweise frech die Fäden im Angriffsspiel und bildete das Fundament für den Triumph. Passend dazu halten Zipser, Williams und Barth die jeweiligen Spieltagsrekorde in Dreiern, Rebounds und Assists.

Zipser selbst behauptet: „Wir haben heute gezeigt, wo wir hingehören: Nach oben! Das müssen wir in den nächsten Spielen einfach bestätigen, dann stehen die Chancen auf die Playoffs gut. Das Publikum ist voll mitgegangen, es hat viel Spaß gemacht!“
Die Universitätsstädter agierten frei nach ihrem Motto „together we play“ und landeten damit einen Volltreffer. So kann es weitergehen!

Das nächste Spiel: Sonntag, 15. Januar, 17 Uhr im OSP gegen Science City Jena

USC Heidelberg – BV Chemnitz 99: 96:77 (18:19, 20:23, 24:13, 34:22)

Heidelberg: Watts 17 Punkte (6 Rebounds, 2 Assists, 8/14 Fieldgoal), Burgess 17 (4 Reb, 4 Ass), Williams 16 (14 Reb, 6/8 FG, 1 Block), Sargent 13 (5/9 FG), Zipser 11 (3/4 Dreier, 6 Reb, 2 Ass), Barth 9 (5 Ass, 2 Steals), Heindel 6 (4 Reb), Schoo 4 (4 Reb), von Fintel 3, Komarek – Kuhn.

Chemnitz: Johnson 19 (6 Reb, 2 Ass, 3 Stl), Schaffrath 13 (4 Reb, 2 Stl), Takumi 13 (3 Reb, 4 Ass), Rosenthal 10 (3 Reb, 1 Blk), Schmidt 7, Shaw 7 (5 Reb, 2 Stl), Lawson 6 (8 Reb), Stachula 2 (3 Reb, 2 Ass) – Daghofer, Nagler.

Quelle: USC Heidelberg / Robin Herbert

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