SV Sandhausen macht Zweitligaaufstieg perfekt!!
SV Sandhausen macht Zweitligaaufstieg perfekt!!
Archiv 2. Bundesliga (Fußball) | erstellt am Sa 21.04.2012
war die Partie in den ersten zwanzig Minuten von viel Taktik geprägt, und die erste große Chance des Spiels sollte sich nach einer Standardsituation ergeben. Pinto brachte für den SVS einen Eckball herein, und den Kopfball von Pischorn konnte Ornatelli so eben vor der Linie klären. Die ca. 300 mitgereisten SVS-Fans, die einen historischen Moment miterleben wollten, peitschten ihr Team nach vorne, und der SVS wurde überlegener.
Nach einer halben Stunde passte Schauerte auf den am Pfosten lauernden Löning, doch im Fallen setzte unser Kapitän den Ball an den Außenpfosten. Nur zwei Minuten später konnte aber gejubelt werden, und nachdem Pinto auf Rechts von Ulm freigespielt wurde, verwertete Danneberg die Hereingabe mustergültig und unhaltbar für Torhüter Schulz Niehues mit dem Kopf zur SVS-Führung. Für Roberto Pinto war es bereits die achte Torvorlage in der laufenden Saison.
Gerd Dais Mannen suchten aber noch vor der Pause die Vorentscheidung, und es sollten sich noch zwei
weitere Chancen ergeben. Zunächst setzte Ulm einen direkten Freistoß aus zwanzig Metern haarscharf am Tordreieck vorbei, und direkt vor der Pause verzog Löning einen Pinto-Freistoß volley am langen Pfosten vorbei. Bei einer Handvoll guter Möglichkeiten und gewohnt fahrlässigem Auslassen an Torchancen war Münster zur Halbzeit mit dem 0:1 noch gut bedient.
Dotchevs Team kam jedoch mit einer anderen Einstellung und viel mehr Entschlossenheit aus der Kabine, und Ornatellis Weitschuss, den Ischdonat jedoch sicher aufnehmen konnte, war noch nicht genug Warnung für den SVS. So fiel nach dem nächsten Angriff in der 55. Minute tatsächlich der etwas unerwartete Ausgleich. Wieder Ornatelli zog ab, und Ischdonats Parade prallte unglücklich zu Kluft ab, der aus spitzem Winkel per Flachschuss das 1:1 markierte.
In der zweiten Hälfte gab nun plötzlich das andere Team den Ton an, und nur zwei Minuten später hatte Kluft die Chance zu seinem zweiten Tor. Doch bei seinem fast vom Elfmeterpunkt abgegebenem Schuss blieb zum Glück Ischdonat der Sieger und wehrte ab. Die Selbstsicherheit aus der ersten Hälfte war dahin, und der SVS beschränkte sich zum Unmut von Gerd Dais zu sehr darauf, das Ergebnis zu verwalten, da ein Unentschieden auch zum direkten Aufstieg gereicht hätte.
Nach 70 Minuten hatte unser Team noch eine Druckphase zu überstehen, doch zunächst konnte die SVS-Abwehr im eigenen Strafraum klären, dann verzog der eingewechselte Königs den Schuss am Pfosten vorbei, und in der 73. Minute landete Truckenbrods Schuss am Außennetz. Damit war jedoch das Pulver der Westfalen verschossen, und aus einer wieder sichereren Abwehr heraus tastete sich der SVS nach vorne. Die Entscheidung kam dann dennoch etwas unerwartet, doch der SVS schlug im Stile eines Spitzenteams zu und solch einen Jubel wie sieben Minuten vor Schluss hatte man lange nicht gesehen.
Pinto brachte einen Freistoß herein, Pischorn verlängerte per Kopf und Danneberg konnte mit dem unhaltbaren Volleyschuss ins lange Eck sein zweites Tor markieren. Vor dem SVS-Fanblock spielten sich Jubelszenen ab und allen war klar – das war der AUFSTIEG.
Fazit und Ausblick: 21.04.2012 – um 15.51 Uhr ertönte im Preußenstadion zu Münster der Schlusspfiff und alle Dämme brachen. Unvorstellbare Jubelszenen spielten sich im Lager des SV Sandhausen ab, denn der SVS war erstmals in der Vereinsgeschichte in die zweite Fußball-Bundesliga aufgestiegen.
„Nie mehr dritte Liga“ Gesänge wurden zum Gassenhauer. Auch die Fans wissen, wem der Erfolg zum großen Teil zu verdanken ist, und so wurde kurzerhand am Hardtwaldstadion die „Gerd Dais-Allee“ ins Leben gerufen. Nachdem Dais den SVS schon von der Oberliga in die dritte Liga geführt hatte, gelingt ihm auch der größte Erfolg in seiner Trainerkarriere.
Tim Danneberg avancierte nach seinem „halben“ Tor gegen Stuttgart II auch im vorletzten Auswärtsspiel der Saison mit zwei Toren zum Aufstiegshelden, und bei zwei noch ausstehenden Spielen kann der SVS nicht mehr von den ersten beiden Plätzen verdrängt werden, die zum direkten Aufstieg berechtigen. Da dürfte es auch nicht stören, dass der SVS zwei grundverschiedene Halbzeiten in Münster darbot. Mit einem Sieg aus diesen beiden Spielen dürfte auch die Drittligameisterschaft unter Dach und Fach sein.
Zum letzten Auswärtsspiel der Saison tritt unser Team am nächsten Samstag um 13:30 Uhr beim VfL Osnabrück an, doch zuvor möchte man am Dienstag im Halbfinalspiel bei der SpVgg Neckarelz ins Finale des Badischen Pokals einziehen. Doch nach einer sensationellen Saison, an deren Schluss der größte Triumph der Vereinsgeschichte steht, darf am Samstag – und sicher auch am Sonntag auf der Sandhäuser Frühlingsmeile – etwas gefeiert werden.
Statistik:
Preußen Münster: Schulze Niehues – Bourgault, Ndjeng, Hergesell, Heise – Westermann (84. Schmider), Truckenbrod – Siegert (87. Vujanovic), Ornatelli, Kluft – Daghfous (60. Königs)
SV Sandhausen: Ischdonat – Schauerte, Pischorn, Schulz, Kandziora – Fießer (65. Glibo) – Pinto, Danneberg, Ulm (77. Kittner), Öztürk (60. Blum) – Löning
Karten: Westermann (G) Ornatelli (G) Siegert (G) – Pischorn (G) Öztürk (G) Blum (G)
Tore: 0:1 Danneberg (32.) 1:1 Kluft (55.) 1:2 Danneberg (83.)
Zuschauer: 5100
Schiedsrichter: Osmers (Hannover)
Quelle: SV Sandhausen
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