Szene aus SV Sandhausen-SV Waldhof - Sparkassen-Cup letztes Jahr. Hier fällt der 1:1 Ausgleich durch Sandhausens Wooten. Bild: AS Sportfotos
Budenzauber gleich im neuen Jahr ++ Sparkassen-Cup in Ketsch ++ SV Waldhof und SV Sandhausen am Start
Verbandsliga | erstellt am Mo 14.12.2015
Die einen lieben ihn, die anderen verteufeln ihn. Der Haupt-Kritikpunkt am Bandenspektakel: Unter dem Hallendach sei die Verletzungsgefahr zu groß. Der Boden sei zu stumpf, nichts für Fußballer und schnelle Richtungswechsel. Doch wirklich haltbar ist dieses Vorurteil nicht, denn mittlerweile ist der Kunstrasen, der bei den besser besetzten Turnieren häufig als Untergrund gewählt wird, auf einem Level angelangt, dass auf ihm bedenkenlos gespielt werden kann.
Ex-Profi Karlheinz Förster (links im Bild) fungierte als Losfee. AS Sportfotos.
Am 8. und 9. Januar kann man sich davon mal wieder aus nächster Nähe überzeugen
Denn in der Ketscher Neurotthalle steigt ein Budenzauber der gehobenen Sorte: Der traditionsreiche Sparkassen-Cup gibt sich dort die Ehre. Organisiert wird er mal wieder von einem echten Fachmann. Die Rede ist von Otmar Schork, dem gewieften Manager des Zweitligisten SV Sandhausen, der sich über all die Jahre auch den Beinamen Hallenpapst verdient hat. Bei der gestrigen Auslosung durfte Schork logischerweise nicht fehlen.
Als Losfee fungierte ein Europameister: Karl-Heinz Förster zog die Paarungen. Und da waren einige interessante dabei. Als besonders ausgeglichen gilt die Gruppe C. Hier messen sich mit dem FCA Walldorf und der SpVgg Neckarelz unter anderem zwei Regionalligisten. Sie bekommen es zudem noch mit der ASV/DJK Eppelheim und dem 1. FC Mühlhausen zu tun. Und die beiden Landesligisten müssen nicht zwangsläufig als Kanonenfutter zum Abschuss freigegeben sein.
Klaus Heitz, der beim SV Waldhof Mannheim als Co-Trainer fungiert, bringt es auf den Punkt. Er stellte klar: „Eigentlich hat jeder Verein vier, fünf Spieler, die in der Halle sehr gut sind. Das macht die Duelle ja so interessant.“ Aber was ist es denn, was einen guten Hallenspieler auszeichnet? Vor allem seine technische Fertigkeiten, sein Geschick im Umgang mit dem Ball. Körperliche Robustheit ist dagegen oftmals hinderlich. Typen wie einst ein Mehmet Scholl, die auch mal zwei drei Haken schlagen können und kaum vom Ball zu trennen sind, wollen die Fans sehen. Heißt: Wenn man sich den perfekten Hallenspieler schnitzen könnte, wäre er klein und wendig, nicht groß und mächtig. Wühler mit viel Gefühl im Fuß sind gefragt.
Im letzten Jahr gewann der SV Sandhausen das Turnier. Im Finale wurde der SV Waldhof bezwungen. AS Sportfotos.
Der SV Waldhof hat auch ein paar Edeltechniker in seinen Reihen
Und die bekommen es in der Gruppe B zunächst ausnahmslos mit klassentieferen Klubs zu tun: Neben der SG Kirchheim (Verbandsliga) wartet noch der FV Brühl (Landesliga) und der Sieger des Martin Schuhmacher-Turniers, der am 2. und 3. Januar in Eppelheim ermittelt wird, auf den Regionalligisten. Schwer vorstellbar, dass die Waldhof-Buben in dieser Gruppe gestoppt werden könnten. Im letzten Jahr marschierten sie bis ins Finale, wo dann Endstation war: Den Pott krallte sich nämlich der Ausrichter, der SV Sandhausen.
Die Hardtwälder gewannen das Finale mit 3:2, was gleichzeitig der fünfte Coup beim Sparkassen-Cup war. Besser war bislang keiner. Diesmal bekommt es Sandhausen in der Gruppe A mit dem SV 98 Schwetzingen (Verbandsliga), dem FC Bammental (Landesliga) und dem Qualifikant des 1603-Cups in Bammental zu tun.
Und sicher will sich der SVS auch in diesem Jahr wieder die Krone aufsetzen. Denn 2016 ist ein besonderes Jahr für die Zweitliga-Himmelsstürmer. Der SV Sandhausen feiert im nächsten Jahr seinen 100. Geburtstag und der könnte mit einem Turniersieg perfekt eingeläutet werden. Wegen des Wiegenfests wird es am zweiten Turniertag auch ein Spiel zweier Traditionsteams in der Neurotthalle geben. Einige regionale Größen, die einst ein Begriff waren, werden die Fußballschuhe schnüren.
Links SVS Präsident Jürgen Machmeier, rechts Manager Otmar Schork. AS Sportfotos.
Bleibt Gruppe D: Hier passen und dribbeln Wormatia Worms (Regionalliga), der VfR Mannheim (Verbandsliga), der VfB St. Leon und die SpVgg Ketsch (beide Landesliga).
Der Spielplan
Freitag, 8. Januar, 17 – 21.30 Uhr: Vorrunde.
Samstag, 9. Januar, 14 – 16.30 Uhr: Fortsetzung der Vorrunde; 16.35 – 17.41 Uhr: Viertelfinale; 17.45 Uhr: Charity-Schießen; 18.15 – 19 Uhr: Halbfinale; 19.05 Uhr: Spiel der Traditionsmannschaften; 19.30 – 19.50 Uhr: Spiel um Platz 3; 20 – 20.20 Uhr: Endspiel.
Die bisherigen Turniersieger im Überblick:
SV Sandhausen (1998, 2002, 2007, 2011, 2015), Kickers Offenbach (1999, 2005, 2009), FC Bammental (2000), FV Lauda (2004), TSG Hoffenheim (2006), TSG Hoffenheim II (2008), SV Waldhof (2010, 2014), FCA Walldorf (2012).