Franco Foda soll den pfälzischen Traditionsverein wieder in die 1. Bundesliga führen
Franco Foda soll den pfälzischen Traditionsverein wieder in die 1. Bundesliga führen
Archiv 2. Bundesliga (Fußball) | erstellt am Mi 17.10.2012
Trainer den Traditionsverein aus der Pfalz zum Ende der vergangenen Saison in große Turbulenzen. Nach dem Abstieg entschieden sich die Verantwortlichen beim FCK zum Neuanfang und scheinen damit richtig gehandelt zu haben. In der Zweiten Liga und mit Franco Foda auf der Trainerbank haben die Pfälzer Stabilität zurückerlangt und besitzen gute Chancen, auf direktem Weg in die Bundesliga zurückzukehren.
Während der Spiele steht Foda immer mit breiter Brust am Spielfeldrand. Teilweise regungslos beobachtet der Trainer das Treiben seiner Spieler – und doch spricht er durch seine Haltung. Die strahlt Selbstbewusstsein aus und das benötigen sie in der Pfalz nach der verkorksten Rückrunde der zurückliegenden Spielzeit. Mit Foda haben die Lauterer nicht nur einen Übungsleiter verpflichtet, sondern auch die Hoffnung zurück nach Kaiserslautern gebracht. Dass an Foda „Stallgeruch“ haftet, weil er in seiner Jugend und als Profi das Trikot der „Roten Teufel“ trug, ist ein positiver Nebeneffekt, der dem Umfeld des Klubs gut getan hat.
Foto: Vorstandschef Stefan Kuntz hielt den Etat nach dem Abstieg auf Erstliga-Niveau.
„Wir haben mit Franco Foda den richtigen Mann geholt“, ist sich Stefan Kuntz sicher. Der Vorstandschef des FCK ging nach dem Abstieg bewusst Risiko und hielt den Etat auf Erstliga-Niveau. „So etwas können wir nicht drei oder vier Jahre schultern, aber in dieser Saison ist das Budget gesichert“, berichtet Kuntz. Und wenn am Ende der Saison die Rückkehr in die Bundesliga steht, haben sich die Investitionen ohnehin gelohnt.
Im bisherigen Saisonverlauf nährte die Mannschaft die Hoffnungen, dass sich der FCK schon bald wieder mit den Großen der Branche messen kann, denn konstant holte die Foda-Elf Punkte. Mit spielerischen Glanzlichtern überzeugten die Pfälzer zwar nicht, aber die sind in der Zweiten Liga ohnehin nicht gefragt. Im Unterhaus zählen die Primärtugenden wie Kampfkraft, Organisation und Fleiß – und in diesen Bereichen ist der FCK gut aufgestellt. Mit Wucht besiegen die Lauterer ihre Gegner, nicht mit Eleganz.
Entscheidend für das bislang gute Abschneiden ist die Personalpolitik im Sommer – neben der Verpflichtung von Trainer Foda. Mit den neuen Angreifern „Mo“ Idrissou (Eintracht Frankfurt) und Albert Bunjaku (1.FC Nürnberg) verfügen die Pfälzer über mehr Durchschlagskraft als noch in der ersten Liga – insgesamt hat der Kader mehr Qualität als in der zurückliegenden Spielzeit, weil Foda mit Alexander Baumjohann (FC Schalke 04) oder Mimoun Azaouagh (VfL Bochum) jetzt Mittelfeldspieler zur Verfügung stehen, die eine Partie mit einem genialen Moment entscheiden können.
Und auf diese Fähigkeiten können sich die Pfälzer verlassen, weshalb Ordnung und Disziplin entscheidend sind. Wenn die stimmen, ist dem FCK in dieser Liga kaum beizukommen. Einen herben Rückschlag erlitten die Lauterer allerdings während des Auswärtsspiels beim VfL Bochum. Die Reise in den Westen der Republik brachte durch den 2:1-Sieg zwar drei Punkte, aber auch die Verletzung von Enis Alushi mit sich. Beim Flankenversuch blieb der Mittelfeldspieler im Rasen hängen, verdrehte sich das linke Knie und riss sich das vordere Kreuzband. Dass Alushi inzwischen erfolgreich operiert wurde, kann die Sorgenfalten auf der Stirn von Foda nur bedingt glätten, schließlich war der Neuzugang vom SC Paderborn eine zentrale Figur im System des Fußballlehrers.
„Mit seiner Intelligenz und Erfahrung bestimmt er unseren Rhythmus“, hatte Foda seinen Spieler kurz vor dessen Fauxpas gelobt. Wie der Ausfall des gebürtigen Kosovaren aufgefangen werden kann, wird sich erst in den nächsten Wochen zeigen. Im ersten Spiel ohne Alushi – beim 1:1 gegen Eintracht Braunschweig – fehlte die Dominanz im zentralen Mittelfeld. „Wir müssen das mit mannschaftlicher Geschlossenheit auffangen“, sagte Foda nach den 90 Minuten. Und mit dem neu entstandenen Selbstvertrauen, dass der Trainer wie kein anderer auf dem Betzenberg verkörpert.
Foto: Rhein-Neckar Picture
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