Bild: AS Sportfotos

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Ein perfekter Abschied – Tommy Haas feierte zwei Siege für Grün-Weiss Mannheim

sonstiges | erstellt am Mo 31.07.2017

Und das alles wegen einem Mann. Tommy Haas stand mal wieder im Aufgebot von Grün-Weiss Mannheim im Bundesliga-Spiel gegen Kurhaus Aachen. Es war gleichzeitig sein letzter Auftritt auf deutschem Boden – der 39-Jährige geht in Kürze bekanntlich in Rente. Gestern demonstrierte er mal wieder, dass er noch nichts verlernt hat. Auf dem Centre Court verzückte der Wahl-Amerikaner alle. Haas lieferte sich mit dem Deutschen Nils Langer, der unter anderem auch schon den Nußlocher MLP Cup gewinnen konnte, einen packenden Fight.

Vor allem im ersten Satz musste gezittert werden. Mit einem Break lag er da bereits hinten, dann schlug er aber doch noch zurück und freute sich über einen 7:6 und 6:3-Sieg.
Danach war er happy: „Ihr seid ein richtig geiles Publikum gewesen. Genau das wird mir unglaublich fehlen.“ Bei ihm schwingt dieser Tage viel Wehmut mit. Man merkt Haas an, dass er den Abschied gerne noch etwas hinausgezögert hätte, aber irgendwann ist eben mal Schluss.

„Das Feuer spüre ich nach wie vor, allerdings ärgert es mich mittlerweile auch nicht mehr so, wenn ich verliere. Das hängt damit zusammen, dass ich ja eigentlich keine Ziele mehr im Tennis habe. Also wird es Zeit aufzuhören.“ Der Ehrgeiz ist aber noch ungebrochen. Auch gestern war er schnell auf 180, wenn mal ein Schlag daneben ging. Lautstark hat er dann gemeckert und das Gesicht verzogen. „Tja, so war ich schon immer. Selbst als Kind.“

Im abschließenden Doppel an der Seite von Andreas Beck packte ihn dann ebenfalls nochmals der Ehrgeiz. Gegen Langer/Bachinger gewannen beide mit 3:6, 6:3 und 10:8. Was gleichzeitig den 4:2-Sieg im Spitzenspiel gegen Kurhaus Aachen bedeutete. Was Grün-Weiss Mannheim nun alle Chancen auf die Meisterschaft gibt. Am nächsten Sonntag gastierten die Mannheimer in Halle. „Das wird das vorentscheidende Spiel um den Titel. Wir rechnen uns dort schon etwas aus“, erklärte Mannheims Teammanager Gerald Marzenell.

Und das aus gutem Grund. Denn auch in dieser Saison präsentiert sich Grün-Weiss wieder als echte Einheit. Der Teamgeist kann einmal mehr Berge versetzen. Es passt einfach. Woran auch Marzenell nicht unschuldig ist: „Gerald macht das Weltklasse“, lobt Haas, „er gibt uns einfach ein super gutes Gefühl. Du fühlst dich hier als Spieler einfach wohl.“

Haas wird nicht mehr in dieser Saison auflaufen. Gut möglich ist aber, dass der Argentinier Federico Delbonis zum Team stoßen wird, wenn es jetzt um die Wurst geht. Er war lange verletzt, befindet sich momentan aber wieder auf der Überholspur. Am Samstag stand er noch im Halbfinale von Hamburg beim dortigen ATP-Turnier.

Grün-Weiss Mannheim – Kurhaus Aachen 4:2, Einzel: Kicker – Elias 7:6, 7:5; Albot – Stebe 2:6, 0:6; Haas – Langer 7:6, 6:3; Beck – Bachinger 3:6, 1:6; Doppel: Haas/Beck – Langer/Bachinger 3:6, 6:3, 10:8; Brands/Kern – Stebe/Meffert 6:3, 4:6, 10:2.

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