
Bild: AS Sportfoto
Entwicklung erkennbar ++ Die SG Leutershausen spielt eine gute Saison
Handball | erstellt am Do. 06.02.2020
Denn hinter den Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen und den Eulen Ludwigshafen wollte sich die SG Nußloch einnisten. Das Ziel 2. Liga wurde immer wieder thematisiert.
Mittlerweile scheint die SGN davon aber meilenweit entfernt zu sein, was weniger mit den sportlichen Leistungen, sondern vielmehr mit den finanziellen Problemen zusammenhängt: Mitte Januar stellte Nußlochs Geschäftsführer Manfred Gespandl beim Amtsgericht Heidelberg einen Insolvenzantrag. Auslöser ist, dass Nußlochs Hauptsponsor offenbar in finanziellen Schwierigkeiten steckt. Offiziell heißt es zwar, dass sich das nicht negativ auf den aktuellen Spielbetrieb auswirken soll, doch auf lange Sicht ist es eben immer das gleiche: Weniger Geld bedeutet gleichzeitig immer auch weniger Qualität.
Zurück zur SG Leutershausen. Gewünscht haben die „Roten Teufel“ ihrem regionalen Konkurrenten das sicher nicht. Trotzdem dürfte es nun leichter sein, ihn abzuschütteln. Sportlich ist das zuletzt ja bereits gelungen, die SGL hat sich unter den Top 3 der 3. Liga festgesetzt und ist dem TV Großwallstadt, der als großer Favorit auf den Titel gilt, auf den Fersen.
Szene aus SG Leutershausen gegen SG Nussloch. Sven Schreiber (rot) beim Wurf. Bild: AS Sportfoto
Dass man dem TVG, der ebenso wie die SGL auf eine ruhmreiche Handball-Vergangenheit zurückblickt, das Wasser reichen kann, bewies man auch im direkten Duell. In der Vorweihnachtszeit schoss Leutershausen die Großwallstädter mit einer 24:30 Packung aus der Heinrich-Beck-Halle in Leutershausen.
Der Vater des Erfolgs war natürlich Frank Schmitt, der Coach der Bergsträßer. Unter ihm ist eine klare Entwicklung zu erkennen, die auch vor den Zuschauern nicht Halt macht. Es ist kaum zu übersehen, dass sich die Halle bei Heimspielen deutlich besser füllt als noch in den Vorjahren. Schmitt und Co. tuen viel dafür. Bei der SGL werden die Emotionen gelebt und ehrlicher Handball geboten.
Nahezu perfektioniert hat die SG Leutershausen mittlerweile das Spiel 7:6, wenn also der Torhüter beim eigenen Angriff zugunsten eines weiteren Feldspielers geopfert wird. Viele Tore schießt die SGL mittlerweile in dieser Überzahl.
Szene aus SG Leutershausen gegen TV Kirchzell. Am Ball Max Schmitt. Bild: AS Sportfoto
Kurz vor Weihnachten fiel deshalb auch eine Entscheidung, die in Fankreisen sicher für aufatmen gesorgt hat: Frank Schmitt verlängerte seinen Trainerjob in Leutershausen um ein weiteres Jahr und wird somit auch in der kommenden Saison an der Seitenlinie stehen. „Die Arbeit in Leutershausen macht mit dieser Mannschaft immer sehr großen Spaß. Für mich war die Entscheidung deshalb logisch“, wird Schmitt auf der vereinseigenen Homepage zitiert.
Auf einen Spieler wird Schmitt in der kommenden Spielzeit verzichten müssen. Gemeint ist Hendrik Wagner. Ihn zieht es im Sommer zu den Eulen Ludwigshafen. Dort besitzt er schon seit dieser Saison ein Zweitspielrecht und trainiert auch bereits regelmäßig beim Bundesligisten mit. Wie stark er ist, hat Wagner ebenfalls schon im Trikot der Vorderpfälzer bewiesen: Beim Gastspiel beim Rekordmeister aus Kiel erzielte der 22-Jährige fümf Treffer.
Für die SGL ist sein Abschied ein großer Verlust, andererseits bestätigt dieser Transfer einmal mehr, dass beim Traditionsverein sehr gute Arbeit geleistet wird. Weil man es einmal mehr geschafft hat, einen jungen Spieler so zu entwickeln, dass er den Sprung in die stärkste Handballliga der Welt meistern kann.
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