
Spielszene TVG Großsachsen vs. SG Leutershausen 2018. Bild: AS Sportfotos
Die SGL und der TVG haben im „Osten“ zu kämpfen ++ Zweite Mannschaften und unattraktive Gegner, die keiner kennt
Handball | erstellt am Di. 24.04.2018
Ganz oben stehen die Rhein-Neckar Löwen. In der Dritten Liga folgen weitere Männer-Teams, die hochklassigen Sport zeigen. In der Ost-Staffel gehen die SG Leutershausen und der TVG Großsachsen an den Start. In der Süd-Staffel sind es die SG Nußloch, die HG Oftersheim-Schwetzingen und die Rhein-Neckar Löwen 2.
Letztes Jahr spielten noch alle Drittligisten aus der Region in der Süd-Staffel. Dass die Neuerung auf wenig Gegenliebe gestoßen ist, hatte der sport-kurier bereits berichtet. Man trauerte der guten alten Zeit nach und befürchtete schlimmes. Mittlerweile neigt sich die Saison dem Ende entgegen und die Befürchtungen haben sich bestätigt.
Der langjährige SGL-Trainer Marc Nagel wird durch Frank Schmitt ersetzt. AS Sportfotos
Gerade die SGL und der TVG haben im „Osten“ zu kämpfen. Zweite Mannschaften und unattraktive Gegner, die keiner kennt, locken nur wenige von der heimischen Couch in die Halle. Auch die Ziele konnten nicht erreicht werden. Gerade bei der SGL sahen in der neuen Liga manche auch einen Vorteil. Leichter sollte es dort sein, sich auf direktem Weg zurück in die Zweite Liga zu werfen. Ein Trugschluss. Die Gegner haben es in sich und die SGL hat mit dem Aufstieg schon lange nichts mehr zu tun.
Man ist nur noch die fünfte oder sechste Kraft. Ganz vorne marschiert ein weiterer Traditionsverein einsam davon. Es ist der TV Großwallstadt. Wer nun meint, dass man es dann eben in der neuen Saison erneut probiert, der hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt. Neben dem langjährigen Trainer Marc Nagel, der durch Frank Schmitt ersetzt werden wird, verlassen auch einige Leistungsträger den Verein. In der letzten Zeit verging kaum eine Woche, in der kein Abgang vermeldet wurde. Von Neuzugängen hört man hingegen wenig und wenn dann doch mal ein Name kolportiert wird, ist es keiner, den man zwangsläufig als Gewinn für die SGL sieht.
Mittlerweile sprechen sogar Vereinsikonen der „Roten Teufel“ davon, dass es nur wieder aufwärts gehen kann, wenn man die Kräfte in Hirschberg bündelt. Gemeint ist eine Spielgemeinschaft zwischen der SGL und dem TVG. Sinn würde das definitiv machen, wenn da nur die Traditionalisten nicht wären.
SG Leutershausen vs. Northeimer HC 2018 – Nr. 14 Philipp Jaeger. AS Sportfotos
Vorbilder gibt es ein paar. Nicht zuletzt in der direkten Nachbarschaft mit den Rhein-Neckar Löwen, deren Spielgemeinschaft sich bekanntlich im Jahre 2002 aus der TSG Kronau und dem TSV Baden Östringen gegründet hat. Der Ergebnis ist bekannt: Zwei Meisterschaften sind bereits eingefahren. Ganz so hoch hinaus würde es mit der Hirschberger Version sicher nicht gehen, dazu ist die Sponsorenlandschaft im Bereich Handball schon zu abgegrast. Aber so wie es momentan läuft, dürfte selbst die Rückkehr in die Zweite Liga für die SGL auf Jahre eine Illusion bleiben.
Und auch die SG Nußloch, die in den letzten Jahren auch immer mal wieder an der Zweiten Liga geschnuppert hatte, steht vor einer ungewissen Zukunft. Dort steigt der Hauptgeldgeber Jochen Rieger, der die Firma Heka Energy betreibt, nach der Saison aus. Rund zwei Millionen Euro soll er bislang in den Verein gesteckt haben.
Vom Etat, der sich pro Saison auf rund 250.000 Euro belaufen soll, deckt er in etwa die Hälfte ab. Demnach entsteht eine riesige Lücke, die der Verein schließen will. Doch es dürfte schwer werden, entsprechende Lösungen zu finden. Und dann würde sich mal wieder das bewahrheiten, vor dem immer gewarnt wird: Es ist nie gut, wenn man zu sehr von einem Sponsor abhängig ist. Das mussten selbst die Löwen schon erfahren, als der dänische „Schmuckbaron“ Jesper Nielsen vor ein paar Jahren sein Engagement bei den Löwen beendete.
zurück