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Die Löwen holten sich gegen Kiel den zweiten Meistertitel in Folge – Ein Feuerwerk zum Abschluss
Rhein-Neckar Löwen | erstellt am Do 01.06.2017
Für die Rhein-Neckar Löwen hieß der am Mittwoch THW Kiel. Ein echtes Kracher-Spiel. Dass es letztlich auch das Meister-Spiel wurde, war morgens nicht abzusehen. Denn dazu mussten mehrere Faktoren passen.
Zum einen musste Flensburg in Göppingen patzen, was eigentlich extrem unwahrscheinlich war. Und zudem musste man seine eigenen Hausaufgaben gegen die Kieler „Zebras“ machen. Als der Nord-Süd-Gipfel in der ausverkauften SAP Arena dann angepfiffen wurde, war bereits klar, dass die Gelbhemden Matchball haben. Denn Flensburg strauchelte am frühen Abend tatsächlich in Göppingen. „Das wussten wir natürlich“, betonte Löwen-Kapitän Andy Schmid, „und das hat uns beflügelt, gleichzeitig aber auch etwas unter Druck gesetzt.“
Kim Ekdahl Du Dietz / RNL, Rhein-Neckar Loewen vs. THW Kiel. AS Sportfotos
Ihm merkte man das nicht an. Der Schweizer war wieder einmal der Kopf der Mannschaft und brannte im zweiten Durchgang ein echtes Feuerwerk ab. Ebenfalls Weltklasse war Torwart Mikael Appelgren. Der Schwede machte wohl seinen bestes Spiel in dieser Saison für die Löwen. Beim 28:19-Sieg entschärfte er unzählige Großchancen der Kieler.
Löwen-Coach Nikolaj Jacobsen lobte beide ausdrücklich, genau wie seine Abwehr: „Wir haben kaum etwas zu gelassen“, sagte der dänische Meistertrainer. Überraschend war das aber nicht. Denn schon am Sonntag in Flensburg errichteten die Löwen eine Mauer am eigenen Kreis.
Ist dieser Titel vielleicht sogar höher einzuordnen als der in der letzten Saison? „Das ist schwer zu sagen“, erklärte Schmid, „sie sind beide speziell, aber in diesem Jahr hatte uns eigentlich keiner auf der Rechnung.“ Der kleine Kader machte viele Experten skeptisch. Laut Jacobsen wurde dieses Manko aber durch den „tollen Zusammenhalt“ kompensiert.
Meisterjubel Gedeon Guardiola / RNL mit Marius Steinhauser / RNL Dejan Manaskov / RNL und Filip Taleski / RNL, Rhein-Neckar Loewen vs. THW Kiel. AS Sportfotos
Als die Titelverteidigung schließlich eingetütet war, brachen alle Dämme in der SAP Arena. Sekt und Bier gab es in Massen und es entwickelte sich eine feucht-fröhliche Sause, die so nicht geplant war. Völlig durchnässt war Jacobsen. Gefühlt jeder seiner Spieler verpasste ihm eine Bier- oder Sektdusche. Gestört hat ihn das nicht. Dazu war der Moment zu wertvoll. Gefehlt hat trotzdem etwas: die Meisterschale.
Das ist aber ganz normal. Sie wird immer erst am letzten Spieltag übergeben, der am 10. Juni terminiert ist. Dann geht es daheim gegen die MT Melsungen.
Am nächsten Mittwoch müssen die Löwen noch in Wetzlar ran. Jacobsen will beide Partien gewinnen, um am Ende mit nur fünf Minuspunkten über die Ziellinie rasen zu können. An einen geregelten Trainingsbetrieb ist aber nicht zu denken in den nächste Tagen.
Das genaue Gegenteil ist der Fall. Am Tag nach dem Triumph checkten die Löwen am Flughafen ein und nahmen Kurs auf Mallorca. Auf der Sonneninsel wird die Party fortgesetzt.
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