Filip Taleski / RNL gegen Jacob Heinl / SGF - Final Four Halbfinale 2017 - Rhein-Neckar Löwen vs. SG Flensburg. Bild: AS Sportfotos

Filip Taleski / RNL gegen Jacob Heinl / SGF - Final Four Halbfinale 2017 - Rhein-Neckar Löwen vs. SG Flensburg. Bild: AS Sportfotos

Das Gipfeltreffen im hohen Norden – Die Rhein-Neckar Löwen können in Flensburg einen Big Point im Meisterrennen einfahren

Rhein-Neckar Löwen | erstellt am Do 25.05.2017

Das muss von Fall zu Fall entschieden werden. In diesem Fall sind sie aber angebracht: Ganz Handball-Deutschland wird am Sonntag ab 15 Uhr zur SG Flensburg-Handewitt schauen und den Atem anhalten, wenn die Rhein-Neckar Löwen dort aufkreuzen. Dann enpfängt der Zweite den Ersten, dann sind die beiden Ausnahmeteams dieser Saison unter sich.

In einem Spiel wird quasi eine ganze Saison entschieden. Die Löwen haben den psychologischen Vorteil auf ihrer Seite. Sie reisen mit einem Punkt Vorsprung an, müssen nicht zwangsläufig gewinnen. Patrick Groetzki und seine Kollegen könnten auch mit einem Remis gut leben. Flensburg nicht, die Norddeutschen müssen gewinnen, um es noch in der eigenen Hand zu haben.

Verrückt ist die Ausgangslage allemal. Schließlich entscheidet sich der Titel nun wohl in einem Spiel. Eine Konstellation, von der im Vorfeld der Saison niemand etwas wissen wollte. Die einhellige Meinung war, dass sich die Meisterschaft nicht in den direkten Duellen der Topteams entscheiden wird, sondern in den Partien gegen die vermeintlich kleineren Teams. Heißt so viel wie: Nur wer dauerhaft die Konzentration hoch hält, hat eine Chance. Und nun das: Vier Spieltage vor dem Ende liefern sich die Löwen und Flensburg ein Kopf-an-Kopf-Rennen der Extraklasse: Die Gelbhemden haben 55:5 Punkte auf dem Konto, Flensburg 54:6. Verdient hätten den Titel deshalb beide.

Alexander Petersson / RNL – Final Four Halbfinale – Rhein-Neckar Löwen vs. SG Flensburg. AS Sportfotos

 

Der entscheidende Vorteil der badischen Sieben könnte nun sein, dass sie etwas befreiter aufspielen kann. Löwen-Kreisläufer Hendrik Pekeler bringt es auf den Punkt: „Der Druck liegt ganz klar bei Flensburg. Sie waren zwei Drittel der Saison an der Tabellenspitze. Flensburg muss uns jetzt einfach schlagen.“ Schaut man sich einmal die jüngsten Duelle zwischen beiden Mannschaften an, spricht alles für den Nordklub. Die letzten vier Spiele, darunter waren auch zwei Halbfinal-Niederlagen beim Final Four in Hamburg, gewann alle Flensburg.

Wirklich Sorgen machen muss man sich auf Löwen-Seite aber nicht, denn eine andere Statistik spricht klar für den amtierenden Meister, der siegte nämlich bei den letzten drei Gastauftritten in Flensburg. Ausgerechnet in der „Hölle Nord“ wie die Heimspielstätte des Liga-Zweiten auch genannt wird. Die Stimmung dort ist gefürchtet. Laut und hitzig geht es in Flensburg zu. Doch genau das scheint die Löwen zu beflügeln.

Ein Schlüssel zum Erfolg könnte das Comeback von Andreas Palicka sein. Der schwedische Torhüter stand beim 31:20-Heimsieg der Löwen am Mittwoch gegen den TVB Stuttgart erstmals wieder auf dem Parkett und überzeugte in der Schlussphase mit starken Paraden. „Seine Rückkehr ist sehr wichtig für uns“, sagt Löwen-Trainer Nikolaj Jacobsen, „denn in so einem Spiel brauchst du einfach zwei starke Torhüter.“

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