
Daniel Hopp (links) mit Adler Trainer Sean Simpson (Mitte) und Adler Co-Trainer Collin Muller (rechts). Bild: AS Sportfotos
Adler Mannheim mit neuem Coach +++ Mit Sean Simpson in eine bessere Zukunft
Eishockey | erstellt am Do. 12.05.2016
Sean Simpson, 56, unterschrieb einen Zwei-Jahres-Vertrag und wurde jetzt der Öffentlichkeit vorgestellt.
Daniel Hopp muss sich wie am Ende einer langen Jagd vorgekommen sein. Als der Geschäftsführer der Mannheimer Adler den neuen Cheftrainer der Öffentlichkeit präsentierte, saß neben ihm endlich Sean Simpson. Viele Jahre lang hatte der Boss des Eishockey-Klubs versucht, den Kanadier für die Blau-Weiß-Roten zu verpflichten, jetzt – in einer schwierigen Situation – gelang es endlich.
„Das Timing hatte bisher nie gepasst“, sagte Hopp, angesprochen auf die zuvor vergeblichen Anläufe, Simpson in die Quadratestadt zu lotsen. Simpson, zuletzt beim schweizer Erstligaklub EHC Klothen an der Bande, unterschrieb einen Zwei-Jahres-Vertrag bei den Blau-Weiß-Roten und soll den Verein aus einer Depression führen. In der abgelaufenen Spielzeit hatten die Mannheimer als amtierender Meister die Playoffs verpasst, weshalb in den zurückliegenden Wochen alles in Frage gestellt worden war. Simpson soll jetzt das Faustpfand für eine bessere Zukunft sein.
Seine größten Erfolge feierte Simpson als Coach der Nationalmannschaft der Eidgenossen, die er zwischen 2010 und 2014 betreute
Bei der Weltmeisterschaft 2013 gewannen die Schweizer überraschend die Silbermedaille und spätestens ab diesem Zeitpunkt stand der heute 56-Jährige bei den Verantwortlichen der Adler hoch im Kurs. Nach dem desaströsen Abschneiden in der vergangenen Spielzeit musste ein bekannter Name als neuer Trainer her, um den Druck von den Schultern Hopps sowie von Teal Fowler zu nehmen. Der Manager war zuletzt zusehends in die Kritik geraten, seine Stellung ist nicht mehr unumstritten.
Mit Sean Simpson (ganz vorne) soll es bei den Adler Mannheim wieder aufwärts gehen. AS Sportfotos.
„Mannheim ist eine heiße Eishockey-Stadt“, sagte Simpson bei seiner Vorstellung. Natürlich habe die Tradition des Standortes eine Rolle bei seiner Wahl gespielt, fügte der neue Adler-Trainer an und vergaß nicht, seinem neuen Arbeitgeber vorab Lob auszusprechen: „Das ist ein toller Klub mit sehr guten Möglichkeiten.“ Simpson bringt seinen Co-Trainer Collin Muller aus Klothen mit, der wie der Chef einen Zwei-Jahres-Vertrag unterschrieben hat. Ebenfalls aus Klothen kommt Flügelstürmer Chad Kolarik, 30, der für eine Saison unterschrieben hat. Alle drei sollen einen neuen Aufschwung der Adler einleiten.
Sollte das Projekt mit dem Trainer aus Kanada scheitern, wird voraussichtlich auch Fowler nicht mehr zu halten sein. Insofern ist die Zukunft des Managers an die des neuen starken Mannes im Klub gebunden. „Sean wird bei uns eine gute Mannschaft übernehmen“, sagte Fowler und machte damit deutlich, was in Mannheim von dem Coach erwartet wird. Ziel ist es, wieder um den Titel mitzuspielen, den in diesem Jahr erstmals Red Bull München gewann. Das neue Schwergewicht im deutschen Eishockey ist der Gegner der Adler.
Es ist deshalb irgendwie eine nette Anekdote, dass Simspon seine bisher einzige Meisterschaft in der deutschen Eishockey-Liga im Jahr 2000 mit den München Barons feierte – dem Vorgänger-Klub des Brausegiganten in der bayrischen Landeshauptstadt.
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