AS Sportfoto

AS Sportfoto

Kein Selbstläufer – Die MLP Academics Heidelberg haben es in der Bundesliga schwer

Basketball | erstellt am Do 17.02.2022

Denn eigentlich gab es kaum einen Experten, der die Heidelberger Korbriesen nicht als ersten Absteiger auf der Liste stehen hatte. Ein Sieg und eine starke Leistung nach der anderen spulten die „Akademiker“ ab. Fast so als wäre man nicht gerade erst aufgestiegen, sondern würde schon länger im Oberhaus auf Punktetour gehen.

Mittlerweile ist man aber geerdet. Denn aus den rauschenden Basketballfesten ist zähe Kost geworden. Die Academics sind längst angekommen in den unteren Tabellenregionen. Noch haben sie aber sehr gute Karten tatsächlich drin zu bleiben, da das Polster, das sie sich zu Saisonbeginn angefuttert hatten, noch recht üppig da ist.

Doch die Probleme sind nicht zu übersehen, was sich eben mittlerweile auch die Gegner zunutze machen. War es zunächst häufiger eher die Defensive, die Probleme bereitete, weil man die gegnerischen Spieler nicht entsprechend zustellte, ist es nun verstärkt die Offensive. In der Defensive konnte Headcoach Branislav Ignjatovic erfolgreich an den entsprechenden Stellschrauben drehen, weil er umstellte und neue taktische Marschrouten ausgab. In Richtung gegnerischer Korb gestaltet sich das als schwieriger. Mehr als deutlich wurde das kürzlich auch mal wieder bei der Niederlage gegen die Niners Chemnitz. Eine Mannschaft, die wie die Academics auch erst kürzlich in der Bundesliga angekommen ist, sich dort aber schon deutlich besser zurechtfindet.

Heidelbergs Jordan Geist versucht sich gegen zwei Gegenspieler durchzusetzen. AS Sportfoto

Der Hauptunterschied liegt hier in vorderster Front. Die Heidelberger haben dort nicht die nötige Variabilität. Ihnen fehlt ein Spieler, der den Unterschied machen kann. Die Suche nach ihm soll hinter den Kulissen längst in vollem Gange sein. Das Problem ist eben, dass solche Leute nicht an jeder Straßenecke zu bekommen sind, entsprechend Geld kosten, das die Academics nicht im Überfluss haben und sich deshalb keinen „Fehlschuss“ leisten wollen und dürfen.
Das ganze Offensivdilemma nochmals am Beispiel des Heimspiels gegen Chemnitz, das letztlich deutlich mit 66:81 verloren wurde. In dieser Partie glückten der Ignjatovic-Truppe gerade mal 10 Assists und lediglich jeder 3. Wurf fand seinen Weg durch die Reuse. Mit Erstliga-Basketball hat das nicht viel zu tun.

Insgesamt war die Leistung gegen Chemnitz aber nicht schlecht, gerade vor der Pause waren die Academics auf Augenhöhe. Sorgen bereiten da eher Auftritte wie eine Woche zuvor in Oldenburg, wo man sich regelrecht abschlachten ließ und mit einer demütigenden 73:109 Niederlage die Heimreise antreten musste.

Fakt ist, um die neue Heimspielstätte, den SNP-Dome, dauerhaft mit Zuschauern füllen zu können, müssen die Academics im Oberhaus spielen. Bei einem Abstieg könnte man theoretisch wohl wieder zurück an den Olympiastützpunkt gehen, weil die Platzkapazitäten dann völlig ausreichen würden. Doch das ist zu viel Schwarzmalerei. Denn wenn man ehrlich ist, stehen die Academics aktuell deutlich besser da als es wohl jeder Experte vor der Saison prognostiziert hätte. Das spricht auch für die Arbeit von Matthias Lautenschläger, der im Hintergrund die Fäden zieht und die Transfers abwickelt.

 

 

{loadmoduleid 374}

 

zurück