
Hannover 96 II vs. SV Waldhof Mannheim in Hannover (Eilenriedestadion). Nicklas Shipnoski (SV Waldhof Mannheim, #7), Jeremie Niklaus (Hannover 96 II, #29). Bild: IMAGO/Steinsiek.ch.
Zu wenig im Abstiegskampf ++ SV Waldhof Mannheim mit Punkteteilung bei Hannover 96 II
3. Liga | erstellt am Mo. 21.04.2025
sport-kurier. Man hätte es sich denken können. Der SV Waldhof Mannheim hat es einmal mehr nicht geschafft, sich einen Vorteil zu erarbeiten und einen wichtigen Schritt in Richtung des so ersehnten Klassenerhalts in der 3.Liga zu gehen. Beim bereits so gut wie feststehenden Absteiger Hannover II schaffte es der SVW nicht zu gewinnen. Unter dem Strich reichte es nur zu einem 1:1 (1:1) Remis, was im Existenzkampf zu wenig war. Somit rangiert man weiterhin nur wegen des besseren Torverhältnisses gegenüber dem VfB Stuttgart II auf dem ersten Nichtabstiegsplatz. Und am kommenden Sonntag 19.30 Uhr kommt es im Carl-Benz-Stadion zum großen Showdown, wenn die Schwaben dort ihre Visitenkarte abgeben.
Da die Bundesligatruppe des VfB bereits freitags spielt, wird damit gerechnet, dass sich die Gäste mit Spielern aus dem Erstligakader verstärken. In Hannover erlebten die in etwas 500 mitgereisten Mannheimer Schlachtenbummler komplett unterschiedliche Halbzeiten. Vor der Pause agierten die Blauschwarzen mit einer Dreierkette, was ihnen große Probleme bereitete. Denn die Schienenspieler Samuel Abifade und Niklas Shipnoski sind eher Offensivkräfte, was die Hannoveraner immer wieder geschickt zu nutzen wussten. Egal, ob über die linke oder die rechte Seite, sie schafften es häufig durchzubrechen.
Dennoch ging der Waldhof mit 1:0 in Führung. Felix Lohkemper wurde in der 19. Minute durch einen langen Ball, den er sich kurz nach der Mittellinie herunter pflückte in Szene gesetzt. Der Stürmer enteilte seinem Gegenspieler und vollendete, als er im Strafraum angekommen war, abgeklärt zur Führung. Ab diesem Zeitpunkt schienen die „Buwe“ verstärkt in den Verwaltungsmodus umzuschwenken. Man überließ der Heimelf die Initiative, konnte es aber immer noch wegverteidigen, ehe es mit dem Halbzeitpfiff doch noch klingelte im SVW Gehäuse. Besonders bitter war, dass es ausgerechnet Valmir Sulejmani war, der den Ausgleich erzielte. Sulejmani war 2019 einer der Aufstiegshelden der Mannheimer. Seine Tore waren damals mitentscheidend, dass man den Amateurfußball hinter sich lassen konnte.
Und er hat nichts verlernt. Sulejmani verwandelte einen Freistoß von der Strafraumgrenze knallhart in die Maschen des Waldhof Tores. So kurz vor der Pause war das natürlich bitter, allerdings sicher nicht unverdient. Hannover war bis zur Halbzeit tonangebend.
Für die zweiten 45 Minuten war deshalb nichts Gutes zu erwarten. Aber es wurde besser, weil Trainer Dominik Glawogger hinten umbaute. Er nahm Stürmer Andre Becker auf die Bank und brachte Henning Matriciani für ihn, der jetzt als Linksverteidiger in der Viererkette agierte. Fortan konnte man die Außenbahnen besser beherrschen und nahm Hannover damit seine Stärken. In der Offensive fiel dem SVW aber weiter nur wenig ein.
Und in der 75. Minute wurde es schließlich noch kurios. Glawogger schickte Rico Benatelli für Arianit Ferati auf das Spielfeld. Ferati hatte bereits abgeklatscht und lief Richtung Auswechselbank, ehe ihm Schiedsrichter Ballweg aus Zwingenberg noch die gelbe Karte unter die Nase hielt. Problematisch daran war, dass Ferati bereits zuvor eine gesehen hatte. Der zweite Karton bedeutete Platzverweis und Benatelli musste draußen bleiben.
Die letzten 15 Minuten mussten die Mannheimer in Unterzahl überstehen. Zum Verhängnis wurde Ferati, dass er einen Ball in die Bande geschossen hatte, was Ballweg als Ballwegschlagen interpretierte. Eine sehr harte Entscheidung des Unparteiischen, die dazu führte, dass der SVW mit dem Punkt sogar noch zufrieden sein musste.
SV Waldhof: Bartels – Klünter, Hoffmann, Sechelmann – Shipnoski, Fein (64. Sietan), Ferati, Rieckmann, Abifade (64. Okpala) – Lohkemper (85. Boyd), Becker (46. Matriciani).
Tore: 0:1 Lohkemper (19.), 1:1 Sulejmani (45.+2).
Schiedsrichter: Ballweg (Zwingenberg).
Zuschauer: 1478.
gelb-rote Karte: Ferati (75.).