Hinter dem Einsatz von Marcel Seegert (links) steht noch ein Fragezeichen. Szene aus SVW-Zwickau. AS Sportfoto
Zum Siegen verdammt – Der SV Waldhof empfängt 1860 München
Waldhof Mannheim | erstellt am Fr. 18.03.2022
Das ist die große Frage, die sich derzeit viele Fans des SV Waldhof Mannheim stellen. Die Rede ist natürlich von Marcel Seegert, dem Kapitän der Blauschwarzen. Cello – so lautet sein Spitzname – wurde am vergangenen Wochenende beim SC Verl unglücklich, aber mit voller Wucht im Gesicht getroffen.
Zunächst wurde sogar ein Kieferbruch befürchtet, doch es gab schnell Entwarnung. So einfach weggesteckt hat Seegert den Tritt dennoch nicht. In dieser Woche verpasste der Blondschopf die ersten beiden Trainingseinheiten und stand dann donnerstags erstmals wieder auf dem Trainingsplatz. Wichtig wäre es nun, dass er auch für den Sonntag grünes Licht bekommt, denn da gastiert mit dem TSV 1860 München eine Mannschaft, die sich in der Rückrunde deutlich stabilisiert hat, im Mannheimer Carl-Benz-Stadion und als Tabellenfünfter eine Position vor dem SVW steht. Mit 49 Punkten sind sie punktgleich. Die Partie wird um 14 Uhr angepfiffen.
Die Vorgabe ist klar, will der Waldhof tatsächlich noch eine Minimalchance auf den Aufstieg in die 2. Liga am Leben erhalten, ist er zum Siegen verdammt. Und auch die 60er wollen natürlich ihre Chance wahren, was sich auch am Faninteresse aus München zeigt. Beim SVW erwartet man an die 1.500 Schlachtenbummler aus der bayrischen Landeshauptstadt.
Zurück zu Seegert, sein Einsatz wird sich wohl kurzfristig entscheiden. Sollte es nicht reichen, dürfte Gerrit Gohlke wieder in die Innenverteidigung rücken und mit Jesper Verlaat dafür sorgen müssen, dass hinten nichts anbrennt. Zu zutrauen ist das Gohlke allemal. Trotzdem wäre gerade in solch einem Spiel der Anführer natürlich Gold wert.
Die nächste spannende Frage: Wie sieht das Waldhof Mittelfeld gegen die Löwen aus? Klar ist, dass Routinier Marco Höger gesetzt sein wird. Der ehemalige Bundesligaspieler ist unverzichtbar im Mannheimer Zentrum. Vor allem seine Pässe, die er in den letzten Wochen immer wieder mustergültig angebracht hat, können den Unterschied machen. Spielen kann er die aber nicht immer. Das hängt mit seinen Nebenleuten zusammen, tritt er mit Fridolin Wagner oder Hamza Saghiri an, muss er mehr nach hinten arbeiten. Weil beide eher etwas offensiver ausgerichtet sind. Bei Stefano Russo ist das anders. Der Ludwigshafener denkt und spielt defensiv, kann Höger so sehr gut entlasten. Beim 3:1 Auswärtssieg gegen Verl hat sich das bewährt. Auch in anderen Spielen, wie beispielsweise im DFB-Pokal gegen Union Berlin, als der SVW eine starke Leistung zeigte, und gegen den Bundesligisten erst in der Verlängerung den Kürzeren zog, waren beide im Zentrum unterwegs.
Gesetzt sein dürfte Pascal Sohm, der beim Gastspiel gegen Verl zunächst auf der Bank saß, mit seinen Toren aber viel Eigenwerbung betrieb. Denkbar ist eher, dass Sturmkollege Dominik Martinovic mal eine Pause bekommt.
Hinten drin könnte Waldhof Trainer Patrick Glöckner ebenfalls umdenken. Nach den Eindrücken gegen Verl drängt sich die Dreierkette eigentlich förmlich auf. Würde er so spielen lassen – und Seegert rechtzeitig fit sein – würde die wohl folgendermaßen aussehen: Jesper Verlaat, Seegert und Alexander Rossipal.
Doch wer Glöckner und seine taktischen Ideen in den letzten Jahren etwas näher studiert hat, der wird erahnen, dass sich der Coach bis zum Spieltag alle Optionen offenlässt.
{loadmoduleid 374}
zurück