Bild: Marino/Döring

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Waldhof-Wahnsinn beim 4:3-Sieg gegen Chemnitzer FC ++ Champions-League-Fuß und Premierentor

Waldhof Mannheim | erstellt am So. 22.12.2019

Am Samstagabend hatte dann der ganze Tross des SV Waldhof noch seine Weihnachtsfeier und sicher genug Gesprächsstoff. Dafür dürfte alleine schon das zuvor ausgetragene Heimspiel gegen den Chemnitzer FC gesorgt haben.

22 Startelf- und 6 Einwechselspieler sorgten, jeder auf seine Weise, für ein Spektakel auf dem grünen Rasen. Sieben Tore, vier für Waldhof und drei für Chemnitz bescherten den knapp 9000 Zuschauern eine Achterbahnfahrt mit einem guten Ende für den SVW.

Über Nacht rückte Waldhof dank des Sieges auf den dritten Tabellenplatz vor. Auf den ersten Abstiegsplatz beträgt der Vorsprung jetzt 13 Zähler, auf den Tabellenführer MSV Duisburg sind es 6 Punkte Rückstand. Apropos Duisburg. Den letzten Heimsieg des SVW gab es im August gegen die Meidericher mit genau dem gleichen Ergebnis. In den letzten vier Partien auf eigenem Rasen gelang dem SVW nicht mal ein Tor.

Doch Mounir Bouziane beendete diese Serie mit dem ersten nennenswerten Angriff des SVW nach gut einer Viertelstunde. Ausgehend von Michael Schultz über Gianluca Korte startete Bouziane in Richtung Tor und blieb beim Abschluss ganz cool (16.). Doch das Blatt wendete sich schnell im ersten Abschnitt. Gleich zweimal patzte Torwart Timo Königsmann, der Bälle von Tarsis Bonga und Erik Tallig nicht festhalten konnte. Rafael Garcia (18.) und Philipp Hosiner (27.) nutzten die Gelegenheit und brachten Chemnitz mit 1:2 in Front.

„Hinterher kann man jetzt nach dem Endergebnis darüber lachen, aber beide Tore gehen natürlich auf meine Kappe“, suchte der Keeper gar nicht erst nach Ausreden. Und 12 Minuten nach dem Rückstand hellte sich seine Miene auch schon wieder auf, denn nach Marcel Hofraths Freistoß in den Strafraum machte diesmal Jakub Jakubov im CFC-Kasten nicht den souveränsten Eindruck. Von seinem Bauch prallte der Ball auf das Knie von Kevin Conrad, von wo aus der Ball über die Linie ging (39.). Der blauschwarze Jubel über das 2:2 war nur von kurzer Dauer, denn nur fünf Minuten später lagen die Sachsen erneut in Front. Bonga stürmte über die rechte Bahn nach vorne und bediente Hosiner, der zum 2:3 traf (44.).

„Die erste Halbzeit ging an Chemnitz“, meinte Waldhof-Coach Bernhard Trares und reagierte für den zweiten Abschnitt mit Umstellungen. Für den gelbrot-gefährdeten Marcel Seegert kam Arianit Ferati auf das Feld und von da an wurde es ein anderes Spiel. Was der eingewechselte Schwabe mit kosovarischen Wurzeln auch anstellte, es klappte praktisch alles. Trares sprach hinterher von einem „Champions-League-Fuß“ des 22-jährigen, mit dem das 3:3 eingeleitet wurde.

Seine Vorlage nutzte Maurice Deville und dieser traf aus fast 20 Metern unhaltbar zum 3:3 (53.). In der Folge übernahm Waldhof das Kommando, doch fast wäre es nach hinten losgegangen. „Da wollte unser Torwart wohl noch einmal für Spannung sorgen“, kommentierte Trares den Fehlpass von Königsmann direkt in die Füße von Hosiner. Der Chemnitzer wollte den Keeper mit einem Heber überwinden, doch Königsmann machte sich ganz groß und verhinderte den Einschlag (73.).

Im Angriff des SVW war es immer wieder Ferati, der für Gefahr sorgte. „Der Trainer hat ihn hingekriegt. Er kann der Ausnahmespieler der Rückrunde werden“, gab es vom Sportlichen Leiter Jochen Kientz die Bestnote für Ferati. Am Siegtor war er dann aber nicht beteiligt. Max Christiansen klärte im Strafraum einen Angriff der Chemnitzer und spielte auf Jan-Hendrik Marx. Dessen Traumpass auf die linke Seite zu Gianluca Korte konnten die Gäste ebenso wenig unterbinden wie die optimale Flanke Kortes auf Kevin Koffi, der zum 4:3 traf (85.).

Das erste Saisontor wurde vom Ivorer mit Trikotausziehen und somit auf Kosten einer gelben Karte frenetisch bejubelt. In der verbleibenden Spielzeit inklusive sieben Nachspielminuten konnte Chemnitz das Blatt nicht mehr wenden. Koffi wurde somit zum Matchwinner und beschenkte sich drehbuchreif kurz vor Weihnachten erst selbst und dann auch den SVW. Für das perfekte Drehbuch fehlten nur noch ein paar Schneeflocken vom Himmel.

Die jetzt anstehende kurze Winterpause endet am 3. Januar. Dann beginnt bereits wieder die Vorbereitung auf die Rückrunde. Bis dahin heißt es für die Waldhof-Familie, ein überragendes Jahr 2019 sacken zu lassen.

SV Waldhof – Chemnitzer FC 4:3 (2:3)

SV Waldhof: Königsmann – Marx, Schultz, Conrad, Hofrath – Schuster, Seegert (46.Ferati) – Deville (79.R. Korte), Christiansen, G. Korte – Bouziane (83.Koffi)
Chemnitzer FC: Jakubov – Itter, Hoheneder, Reddemann, Milde – Bonga (83.Blumberg), Müller (25.Campulka), Bohl, Garcia – Hosiner, Tallig (76.Sarmov)

Tore: 1:0 Bouziane (16.), 1:1 Garcia (18.), 1:2 Hosiner (27.), 2:2 Conrad (39.), 2:3 Hosiner (44.), 3:3 Deville (53.), 4:3 Koffi (85.)
Schiedsrichter: Bokop (Vechta)
Zuschauer: 8905
gelbe Karte: Seegert, Koffi, Ferati, Christiansen / Bohl, Garcia, Campulka, Hoheneder

 

 

 

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