Adrian Malchowski hier beim Testspiel beim VfL Kurpfalz Neckarau in Aktion. Bild: Lukas Adler
Tribüne statt Mittelfeld-Aktion – Adrian Malachowski stand zuletzt nicht im Kader
Waldhof Mannheim | erstellt am Mi. 07.09.2022
…Fans an einen Ergänzungsspieler fürs Mittelfeld und wollten sich mal überraschen lassen, was der so kann. Der 24-jährige Pole kam vom 1. FC Magdeburg, der zuvor souverän den Aufstieg in die 2.Liga gemeistert hatte. Einen großen Anteil daran hatte Malachowski aber nicht. Malachwoski war dort in der Vorsaison mehr der Ergänzungsspieler, der es häufiger gar nicht erst in den Kader geschafft hatte.
Angekommen beim SVW wollte er neu angreifen und tat das auch. In der Vorbereitung gehörte er zu den Lichtblicken, überzeugte in den Testspielen und war auch im Training voll bei der Sache. Unter anderem im Testspiel gegen den schweizerischen Zweitligisten FC Aarau zeigte er eine sehr gute Leistung.
Mittlerweile hat sich der Wind wieder gedreht. Kürzlich beim 2:1 Heimerfolg über die SpVgg Bayreuth stand Malachowski, der übrigens sehr gut Deutsch spricht, nicht im Kader. Man sah ihn auf der Tribüne sitzen. Die Enttäuschung war ihm anzusehen. Denn er will zeigen, was er kann und hätte sich sicher auch eine Chance verdient. Bislang kommt er in der 3.Liga für den SVW auf 80 Einsatzminuten, die sich auf die Partien gegen Erzgebirge Aue (12 Minuten), Meppen (59) und Elversberg (9) aufteilen.
In Meppen machte er zugegebenermaßen nicht die beste Figur, doch dort musste er auch aufgrund von großem Verletzungspech als linker Verteidiger auflaufen, was eine Position ist, die für ihn komplett ungewohnt ist. Gegen Aue machte er trotz seines nur kurzen Einsatzes eine sehr gute Figur. Im Mittelfeld ist die Konkurrenz natürlich groß. Mit Stefano Russo und Marco Höger hat Trainer Christian Neidhart seine beiden Sechser offenbar gefunden. Auch ein Fridolin Wagner schaut derzeit nur zu.
Doch die Vorzüge von Malachowski sind nicht zu übersehen. Der bringt auch eine nicht zu verachtende spielerische Note mit rein. Er ist ein Typ, der auch mal aus der 2. Reihe abzieht und das auch kann. Gegen Aue setzte es einen sehenswerten Flatterball an den Pfosten. Genau diese Torgefahr aus der Distanz fehlt beim SVW bislang nahezu komplett.
Auch sein Passspiel in die Spitze ist sehr gut. Somit ist er auch einer, der die Fäden ziehen kann und in der Lage ist das Spiel zu steuern. Gesehen hat man das auch am Dienstagabend wieder, als der SVW im badischen Pokal beim ASC Neuenheim ran musste. Natürlich ging es da „nur“ gegen einen Landesligisten, doch Malachwoski war auf dem ungewohnten Kunstrasenplatz einer der auffälligsten Spieler im Waldhof Kader. Das 1:0 in der 11. Minute erzielte er mit einem strammen Rechtsschuss von der Strafraumkante selbst, ehe er in der 25. Minute auch noch das 2:0 durch Marten Winkler mit einem sehenswerten Pass in die Tiefe vorbereitete. In der Halbzeit wurde Malachowski dann gegen Bentley Baxter Bahn ausgewechselt.
Man darf gespannt sein, ob der Pole am Samstag, wenn der SV Waldhof Mannheim beim hochgehandelten FC Ingolstadt ran muss, erneut aus dem Kader fällt und die Reise dann vielleicht gar nicht mit antreten kann. Doch so könnte es in Kürze auch einigen anderen Spielern gehen, die zwar fit sind, bei denen es aber nicht für den Kader reicht, weil das Lazarett sich lichtet. Das kennt man auch aus der vorigen Saison, allerdings traf es da in der Regel Spieler, die in Sachen Einsatzzeiten ohnehin kaum eine Rolle gespielt haben. In der Spielzeit 2022/2023 ist die Qualität im Kader deutlich höher. Nun ist es an der Zeit, diese Qualität auch mal auf fremden Plätzen zum Tragen zu bringen.
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