
Eine verwaiste Osttribüne und ein verbrannter Rasen. Dazu kam die Heimniederlage gegen die Ulmer. Es herrscht schlechte Stimmung bei den Waldhoffans. Bild: AS Sportfotos
SV Waldhof – SSV Ulm 0:1 (0:1) ++ Katastrophenrasen, verwaiste Osttribüne und Heimpleite zum Saisonstart
Waldhof Mannheim | erstellt am So. 29.07.2018
Mit 0:1 (0:1) verloren die Mannheimer ihr Heimspiel gegen den SSV Ulm, was wieder einmal beweist, dass eine gute Vorbereitung eben nichts zählt. Zur Rettung der Mannschaft um Kapitän Kevin Conrad muss gesagt werden, dass der Sieg der „Spatzen“ sehr glücklich zustande kam, dies passte aber irgendwie auch in das Gesamtbild.
Den ersten Schock galt es zu überwinden, als die Mannschaft den Rasen begutachtete. Überall verbrannt, man hätte wohl auf jedem anderen Feld in Deutschland bessere Bedingungen gehabt. „Der Rasen wurde gedüngt und dann funktionierten im Stadion die Wassersprenger nicht. Der Platz sah sch… aus“, lautete der Kommentar von Trainer Bernhard Trares zu diesem Thema.
Waldhofs Jannik Sommer am Ball. Sein Ulmer Gegenspieler versucht ihn zu störfen. Bild: AS Sportfotos
Dann war da auch noch die verwaiste Ost-Tribüne. Anfeuerung kam diesmal aus der Kurve, der neuen Heimat der Stehplatzfans. „Die Fans waren stets bemüht“, würde man in das Zeugnis schreiben. Auf fehlende Unterstützung des Publikums wollte Trares die Niederlage natürlich nicht schieben. Es wäre auch nicht gerecht.
Den Schaden, den einige Chaoten beim Aufstiegsspiel gegen Uerdingen angerichtet haben, wird sicher noch einige Zeit nachwirken. Mit einem Fußmarsch vom Wasserturm zum Stadion wollten übrigens zahlreiche Anhänger für den Erhalt „ihrer Ostkurve“ demonstrieren, doch schon beim Start schaute die Polizei genau hin. Es gelang sowohl am Wasserturm als auch am Stadion anhand von Bildmaterial, noch weitere Verdächtige des Skandalspiels vom 27. Mai zu identifizieren. Diesen wurde der Eintritt verwehrt.
Sie verpassten hinsichtlich ihres eigenen Teams zunächst nicht viel. Der SVW schien das Spiel gerade in den Griff zu bekommen, da profitierte Vitalij Lux von einer Waldhöfer Fehlerkette und überlistete mit der ersten Gästechance den etwas zu weit vor dem Tor postierten Markus Scholz mit einem gefühlvollen Heber zum 0:1 (12.). Die Hausherren taten sich in der Folge schwer, eigene Chancen zu kreieren. Bei einem Freistoß von Jannik Sommer aus 18 Metern fehlten doch einige Zentimeter (21.) und ein Torschuss von Mete Celik ging klar neben das Gehäuse (31.).
SV Waldhof vs. SSV Ulm 1846 – Waldhofs Nr. 9 Valmir Sulejmani kann sich gegen die dicht gestaffelte Defensive der Ulmer nicht durchsetzen. AS Sportfotos
Viel mehr brachten die Mannheimer zunächst nicht zustande. Auf der Gegenseite hielt Scholz gegen Ardian Morina problemlos (34.). Dann folgte eine aufregende Schlussphase. Eine Linksflanke wollte Maurice Deville verwerten, die Ulmer konnten aber gerade noch zur Ecke klären (42.). Auf der Gegenseite wurde es noch einmal durch Lux gefährlich, doch den unplatzierten Kopfball konnte Scholz entschärfen (44.).
Nach dem Seitenwechsel erspielten sich die Blau-Schwarzen ein klares Chancenübergewicht. Allein, der Ball wollte nicht über die Linie. Weder bei Timo Kern (49.), noch bei Deville (50., 52.). Von Ulm kam lange Zeit fast nichts, dann aber musste Scholz gegen Felix Nierichlo eingreifen und zur Ecke klären (69.). Die Schlussviertelstunde sah stürmische Waldhof-Buben. Valmir Sulejmani und Mirko Schuster scheiterten beide an Keeper Christian Ortag (77.). Der Torwart war machtlos, als nach einer Freistoßflanke von Dorian Diring Kapitän Conrad zum Abschluss kam, doch der Pfosten rettete für den SSV.
In der Nachspielzeit verfehlte ein Kopfball von Sulejmani das Ziel (90.+3) und wenige Sekunden später scheiterte der eingewechselte Jesse Weißenfels am Keeper (90.+4). Danach kam der Abpfiff. „Das war heute hart für uns. Wir haben die sich bietenden Räume gut genutzt und sind durch das frühe Tor überrascht worden. Dem Rückstand mussten wir fortan bei dieser Hitze hinterherlaufen. Wir müssen das Spiel schnell abhaken, denn schon am Mittwoch geht es für uns im Pokal weiter“, meinte Trares.
Trainer Bernhard Trares machte seiner Mannschaft nach der Auftaktniederlage keine Vorwürfe. Von den Chancen her hätte es für einen Sieg reichen müssen. AS Sportfotos
Das nächste Punktspiel bestreitet der SVW am kommenden Samstag bei der Hoffenheimer U23. Bereits für den kommenden Mittwoch um 19 Uhr wurde das Drittrundenspiel im Badischen Pokal angesetzt. Der Gegner ist die SpVgg Neckarelz, die am Samstag in der 2. Pokalrunde beim TSV Mudau mit 1:3 gewann.
SV Waldhof – SSV Ulm 0:1 (0:1)
SV Waldhof: Scholz – Just, Mi. Schuster, Conrad, Celik (88.Schultz) – Diring, Ma. Schuster, Kern (82.Weißenfels), Sommer – Deville (82.Weik), Sulejmani
SSV Ulm: Ortag – Stoll, Krebs, Reichert, Schindele – Gutjahr, Campagna, Morina (72.Bagceci), Viventi (46.Nierichlo) – Rathgeber (55.Beck), Lux
Schiedsrichter: Alt (Heusweiler)
Zuschauer: 3941
Tore: 0:1 Lux (12.)
gelbe Karte: Kern, Schultz / Campagna, Morina
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