Nürnbergs Tor zum 0:1. Waldhofs Gohlke bugsierte das Leder bei der scharfen Hereingabe über die eigene Torlinie. Bild: Alfio Marino
SV Waldhof scheitert im DFB-Pokal knapp an Zweitligist 1. FC Nürnberg ++ 0:1 (0:0)
Waldhof Mannheim | erstellt am Mi. 19.10.2022
Am Ende musste man sich mit 0:1 (0:0) vor 17.757 Zuschauern geschlagen geben. „Es war ein komplett ausgeglichenes Spiel über die kompletten 90 Minuten“, analysierte SVW-Trainer Christian Neidhart, „wie das Tor gefallen ist, ist sehr ärgerlich gewesen.“
Der Treffer des Abends fiel spät. In der 63. Minute stellten die Nürnberger die Weichen auf Sieg. Und das aus Waldhof Sicht auf äußerst unglückliche Art und Weise: Der große Unglücksrabe war Gerrit Gohlke. Der Innenverteidiger des SVW wollte einen Querpass klären, der scharf vor das Mannheimer Tor gespielt wurde. Da Gohlke dabei hart bedrängt wurde, stocherte er den Ball selbst über die Linie. Aber auch der Waldhof hatte seine Chancen. Die Anfangsphase gehörte den Blauschwarzen. In der 5. Minute kam Gohlke nach einer Flanke aus kurzer Distanz mit dem Kopf an den Ball, schaffte es aber nicht mehr, ihn nach unten zu drücken.

DFB-Pokal SV Waldhof Mannheim vs. 1. FC Nürnberg. Waldhof Dominik Martinovic (blau) im Zweikampf mit seinem Nürnberger Gegenspieler. Bild: Alfio Marino
Nürnberg fand offensiv bis zur Pause kaum statt. In der 22. Minute war es Wekesser, der aus etwas spitzem Winkel schoss, das Tor aber klar verfehlte. Dass der FCN offensiv nicht mehr auf die Reihe brachte, lag auch an einem taktischen Schachzug von Neidhart. Der stärkte die Defensive massiv, ließ eine Fünferkette mit Laurent Jans, Gerrit Gohlke, Julian Riedel, Marcel Seegert und Niklas Willy Sommer auflaufen. Davor baute sich eine weitere Viererkette auf, ganz vorne war Dominik Martinovic als Stürmer im Einsatz.
Nürnberg biss sich an diesem Bollwerk die Zähne aus, ehe sie in der 63. Minute erstmals jubelten. Entschieden war die Partie da aber noch lange nicht. Denn der SVW wehrte sich. Nur eine Minute nach der glücklichen Führung der Nürnberger tauchte Jans im Fünfmeterraum auf und bekam den Ball perfekt serviert, brachte allerdings das Kunststück fertig den Ball deutlich zu hoch über das Tor zu schießen. Das war eine 100-prozentige Chance, die man einfach nutzen muss, wenn man im Pokal für eine Überraschung sorgen will.
Neidhart riskierte in der Folge viel, löste die Viererkette auf und brachte frische Offensivkräfte wie Marc Schnatterer, Daniel Keita-Ruel und Pascal Sohm. Die Begegnung blieb bis in die Schlussphase offen, Tore fielen aber keine mehr.

SV Waldhof Mannheim – 1. FC Nürnberg – Baxter Bentley Bahn (blau, SVW) – Christopher Schindler (N). Bild: AS Sportfoto
Am Samstag geht es im Carl-Benz-Stadion mit dem Heimspiel gegen Neidharts Ex Verein Rot-Weiß Essen weiter. Anpfiff ist um 14 Uhr. Sollte der Waldhof dann ähnlich kämpferisch an die Sache herangehen, ist ein Sieg drin. Auch die taktische Ausrichtung mit gestärkter Defensive, hat sich bewährt. Das Problem ist dann allerdings, dass man sich selbst nicht zu viele Chancen erspielt, weil auch die kreativen Spieler fehlen.
SV Waldhof Mannheim: Behrens – Jans, Seegert, Riedel (74. Sohm), Gohlke, Sommer – Rossipal (70. Schnatterer), Wagner, Bahn (86. Taz), Dörfler (70. Kother) – Martinovic (74. Keita-Ruel)
1. FC Nürnberg: Mathenia – Gyamerah, Schindler, Lawrence, Wekesser (61. Nürnberger) – Geis, Tempelmann, Castrop (90. Valentini), Möller Daehli (90. Fofana) – Duah (74. Schleimer), Wintzheimer (61. Daferner)
Tore: 0:1 Gohlke (Eigentor)
Zuschauer: 17.757
Schiedsrichter: Christian Dingert
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