Pressekonferenz vom 20.04.16 - von links nach rechts: S.Künster, D.Marinese, K.Geschwill, K.Hafner. Bild: AS Sportfotos
SV Waldhof Mannheim gibt Investor bekannt +++ Entscheidung für Bernd Beetz +++ Interner Ärger vorprogrammiert?
Waldhof Mannheim | erstellt am Mi. 20.04.2016
Nach der auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung im vergangenen Jahr beschlossenen Einleitung der Ausgliederung der ersten Mannschaft in eine Spielbetriebs-GmbH, präsentierten Präsident Steffen Künster und seine Mitstreiter Klaus Rüdiger Geschwill und Klaus Hafner mit Bernd Beetz den Investor, der eine Million Euro als Eigenkapital einfließen lässt.
Die Entscheidung fiel nicht in vollkommener Harmonie
Die Mitglieder haben nun das letzte Wort. Am 7. Juni sollen auf einer weiteren außerordentlichen Versammlung die Mitglieder ihr Ja-Wort geben. So weit so gut. Überraschend für die Pressevertreter war jedoch, dass sich weder ein Mitglied des siebenköpfigen Aufsichtsrates noch der designierte Geschäftsführer Stephan Pfitzenmeier blicken ließen.
In völliger Harmonie schien die Entscheidung also nicht gefallen zu sein. Bedenken über Unstimmigkeiten der Gremien wischte Künster aber vom Tisch. Noch am Vorabend habe man mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Thorsten Riehle die Lage besprochen. Künster räumte jedoch ein, dass es „Irritationen“ über den Zeitpunkt der Verkündung gegeben habe.
Die Entscheidung sei mit enger Abstimmung zwischen Riehle und Stefan Kleiber, dem Vorsitzenden der „Mannheimer Runde“ gefallen. Zwischen drei Interessenten habe man entscheiden müssen, wovon einer aber schnell herausfiel. Die Entscheidung für Beetz, den schon der ehemalige Geschäftsstellenleiter Andreas Laib zu seiner damaligen Zeit präsentierte, fiel aufgrund des für den Vorstand optimalen Gesamtpaketes.
Beetz sei nicht nur dem SVW seit Jahren sehr verbunden, sondern verfüge auch über ein Netzwerk über die Grenzen Mannheims hinaus. Sollte der SV Waldhof höher als in der Regionalliga spielen, seien seine Kontakte bei der Suche nach neuen Sponsoren sehr hilfreich. Auch handele es sich bei seiner siebenstelligen Einlage nicht um ein Darlehen, welches der andere Investor anbot.
Präsident Steffen Künster verkündete der Presse die Entscheidung in der Frage des Investoren. Steht intern jetzt „Ärger ins Haus“? Foto: AS Sportfotos
Verein lehnte Modell einer Investmentgruppe ab
Ein vom Aufsichtsrat ins Spiel gebrachtes Modell einer Investmentgruppe, also die Bereitstellung der Million durch mehrere Personen kam für den Vorstand nicht in Betracht. „Bis zum heutigen Tag liegt uns kein Vorschlag hierüber vor“, betonte Geschwill. So fiel demnach die Wahl auf Beetz, bekannt durch die Firma Cody aus der Kosmetikbranche. „Beetz ist potent, solvent und verlässlich“, meinte der für die Finanzen zuständige Geschwill und glaubt wie seine Vorstandskollegen, dass Beetz den Club neben der einen Million noch darüber hinaus unterstützen wird. Beetz sei somit mehr Partner als Investor.
Bekanntgegeben wurde ferner auch, dass Künster das Präsidium, dessen Amtszeit im November endet, wegen der vielfältigen Aufgaben um zwei auf fünf Personen aufstocken will.
Es bleibt nun abzuwarten, wie der Aufsichtsrat auf das Vorpreschen des Vorstandes reagieren wird. Hier scheint das letzte Wort noch nicht gesprochen zu sein. Unruhe im Verein wäre bei der derzeit hervorragenden sportlichen Ausgangsposition aber wenig hilfreich für die Mannschaft um Trainer Kenan Kocak.