Archivbild: Den badischen Pokal holten die Mannheimer in der letzten Saison im Finale gegen den FC Astoria Walldorf. AS Sportfoto
SV Waldhof beim SV Wagenschwend haushoher Favorit im badischen Pokal – Nach dem Türkgücü-Aus wurden dem SVW 4 Punkte abgezogen
Waldhof Mannheim | erstellt am Fr. 25.03.2022
Auf der einen Seite des Platzes steht dann der Traditionsverein aus der Quadratestadt, der sich noch Hoffnungen auf den Aufstieg in die 2. Bundesliga machen darf, auf der anderen eine Mannschaft, die sich als Tabllen-14. der Landesliga Odenwald noch in akuter Abstiegsgefahr befindet.
Es scheint logisch zu sein, dass die Blauschwarzen selbst mit ihrer 2. Mannschaft, die in der Verbandsliga spielt, dort kaum aufzuhalten sein dürften. Wer nun davon ausgeht, dass Drittligatrainer Patrick Glöckner fast ausnahmslos die U23 auf den Rasen schicken wird, der liegt aber falsch. In der aktuellen Länderspielpause hat der SVW keine Testspiele ausgemacht. Der Coach wird diese Partie also auch dafür nutzen, dass seine Jungs im Rhythmus bleiben. „Wir haben den Gegner auch beobachten lassen und wissen somit eigentlich, was auf uns zukommt. Allerdings werden sie gegen uns wohl eher etwas anderes antreten wie in der Liga.“ Glöckner rechnet mit einer defensiven Ausrichtung.
Einsatzzeiten wird er entsprechend verteilen und ließ bereits durchklingen, dass mit Adrien Lebeau und Niklas Sommer wohl auch wieder Spieler zum Einsatz kommen werden, die zuletzt verletzt gefehlt hatten. „Das ist kein Spiel, das wir unterschätzen werden“, betont er, „ich will dort eine fokussierte Leistung meiner Mannschaft sehen.“
Beim Gegner spricht man von einem Jahrhundertspiel, dem jeder entgegenfiebert. Normalerweise tummeln sich sonntags rund 300 Zuschauer bei den Heimspielen. Dieses Mal werden es sechs Mal so viele sein. Die Partie ist seit Donnerstag restlos ausverkauft. 1800 Zuschauer können und werden dabei sein. Darunter auch einige Waldhof-Sympathisanten, die die kurze Reise in den Odenwald auf sich nehmen werden. Wobei einige von ihnen auch in der näheren Umgebung des SV Wagenschwend leben. Dies gilt auch für Daniel Merz. Häufig ist er bei den Heimspielen der Blauschwarzen im Carl-Benz-Stadion dabei und jubelt mit, wenn der Waldhof gewinnt. Dieses Mal wird das anders sein: Merz ist Trainer von Wagenschwend und muss versuchen seinem geliebten Verein ein Bein zu stellen.
Was natürlich einem großen Fußballwunder gleich käme – und nur dann möglich wäre, wenn der SVW den Kontrahenten unterschätzt. Das wird aber nicht passieren, schließlich hat man bei den Waldhöfern ein großes Ziel. Man möchte erneut den badischen Pokal gewinnen und dadurch in den DFB-Pokal einziehen, wo man in dieser Saison zwei echte Fußball Feste gefeiert hat. Bundesligist Eintracht Frankfurt hat man bezwungen und auch gegen Union Berlin war man nah dran an der Sensation. Schluss war erst nach Verlängerung.
Neben der Qualifikation über den badischen Pokal könnte man auch noch über die Liga das DFB-Pokal Ticket lösen. Und zwar dann, wenn man in der 3. Liga in der Endabrechnung unter den Top 4 landen würde. Momentan steht man auf dem 6. Platz.
SV Waldhof bekommt 4 Punkte Abzug aus den Spielen gegen Türkgücü München
Halt, war man nicht Fünfter nach dem 3:0 Heimsieg gegen 1860 München? Ja, das war man, doch seit Donnerstag ist amtlich, was eigentlich schon lange klar war: Türkgücü München zieht sich aus der 3.Liga zurück, sämtliche Spiele, an denen sie beteiligt waren, werden annulliert. Sprich die Ergebnisse sind nichts mehr wert. In der Tabelle hat sich das drastisch ausgewirkt.
Dem SVW wurden 4 Punkten abgezogen. Besonders hart hat es den 1.FC Saarbrücken getroffen. Den Saarländern, die beide Partien gegen Türkgücü gewonnen hatten, wurden 6 Punkte abgezogen. Der große Gewinner des Supergaus ist 1860 München. Ihnen wurde nur ein Punkt abgezogen, was die 60er nach oben klettern ließ.
Der 1. FC Kaiserslautern bekam nur 3 Punkte abzogen, weil er bislang auch nur das Hinspiel gegen die Münchner absolviert hatte. Begeistert ist man am Betzenberg aber sicher nicht. Denn die Lauterer hätten eigentlich am letzten Spieltag gegen Türkgücü gespielt, diese Partie fällt nun aus. Wovor sich alle fürchten: Man könnte vor dem letzten Spieltag, an dem man selbst spielfrei ist, nur 2 Punkte Vorsprung auf den ersten Verfolger haben und müsste dann vielleicht von der heimischen Couch aus zusehen, wie man auf den letzten Drücker doch noch abgefangen wird. Und jetzt spinnt man das Ganze mal weiter: Was, wenn das am Ende ausgerechnet dem Erzrivalen SV Waldhof gelingen würde?
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