
Anthony Loviso (rechts) zeigte sich über die Entlassung sehr enttäuscht. Links im Bild Chefcoach Bernhard Trares. Bild: Alfio Marino
Stillose Trennung – Anthony Loviso gehört nicht mehr zum Mitarbeiterstab des SV Waldhof
Waldhof Mannheim | erstellt am Di. 24.03.2020
Wegen 450 Euro im Monat verzichtet der SV Waldhof auf unbestimmte Zeit auf seinen Mitarbeiter Anthony Loviso.
Der 29-jährige bekam in der vergangenen Woche mitgeteilt, dass sein Nebenjob als Scout für den SVW vorerst nicht verlängert wird. Zur Begründung hieß es, dass aufgrund der Corona-Krise die Arbeitsgrundlage entfallen sei. Loviso erklärte uns sein Aufgabengebiet wie folgt: „Ich bin am gesamten Wochenende von Freitag bis Sonntag für den SVW unterwegs gewesen.“
Entweder beobachtete er Spieler oder den nächsten Gegner des SVW. Dafür musste er häufig in das fast 500 Kilometer entfernte Zwickau fahren, weil dort der kommende Gegner des SVW spielte. Bei Spielen des SVW saß er mit einem Headset auf der Tribüne und gab seine Eindrücke an die Trainerbank weiter. Dementsprechend enttäuscht reagierte Loviso nun auf diese Einsparmaßnahme, die streng genommen gar keine ist. Denn die Arbeit geht auch in der Spielpause nicht aus.
Spieler bewerben sich persönlich oder über Berater beim SVW, oder für den SVW infrage kommende Spieler müssen auf Video analysiert werden. In der Vergangenheit fuhr Loviso dann zu Spielen, um die Kandidaten im Spiel zu beobachten. So wie seinerzeit im Fall von Valmir Sulejmani, da fuhr Loviso gleich mehrfach nach Hannover zu Partien der Regionalliga Nord. Sein Hauptarbeitgeber genehmigte ihm das Arbeiten im Home-Office, so dass der Deutsch-Italiener auch unter der Woche für den SVW tätig sein konnte.
Loviso hat auch viele Verbindungen, er gehörte zum Neckarauer Traumjahrgang und spielte zusammen mit Marco Terrazzino und Pascal Groß. Für diese Saison stand Loviso zudem noch im Kader der Waldhöfer U23, doch aufgrund des hohen Zeitaufwandes als Scout hängte er seine Fußballschuhe vor einem halben Jahr an den Nagel.
Der Sportliche Leiter Jochen Kientz, mit dem Loviso bislang vertrauensvoll zusammenarbeitete, überbrachte ihm die Nachricht. Kientz ließ immer verlauten, dass er große Stücke auf seinen Hauptmitarbeiter hält. Umso unverständlicher, dass der Verein nun zu dieser Maßnahme griff. Ob Loviso noch einmal zurückkehren wird, ist völlig offen.
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