Waldhofs Marcel Seegert mit einem Fallrückzieher bei der 0:1 Niederlage gegen den SV Elversberg. AS Sportfoto

Waldhofs Marcel Seegert mit einem Fallrückzieher bei der 0:1 Niederlage gegen den SV Elversberg. AS Sportfoto

Noch lange nicht startklar – Der SV Waldhof hat noch ein paar Baustellen vor der Brust

Waldhof Mannheim | erstellt am Do. 14.07.2022

Am Samstag, den 23. Juli, ist es für den SV Waldhof so weit. Ab dann gilt es im heimischen Carl-Benz-Stadion gegen Viktoria Köln die ambitionierten Ziele, bei denen sich alles um den Aufstieg in die 2.Liga dreht, mit Leistungen zu untermauern.

Das Potential für den Aufstiegskampf hat die Mannschaft, fast der komplette Stamm wurde gehalten und zudem wurde noch auf einigen Positionen nachgebessert. Aber 3,4 weitere Spieler müssen noch dringend her, weil die Kaderdecke für eine Saison mit 38 Spieltagen momentan noch viel zu dünn ist.

Gerade in Bezug auf die U23-Regelung – bei jeder Partie müssen mindestens 4 Spieler auf dem Spielberichtsbogen stehen, die für eine DFB-Auswahlmannschaft spielberechtigt wären – hat man noch Nachholbedarf. Dementsprechend stellten sich in den letzten Wochen auch immer wieder talentierte Fußballer, teilweise mit reichlich Drittligaerfahrung im Probetraining vor. Nur verpflichtet wurde bei der Testspielerinvasion bis dato keiner, was angesichts des nahenden Saisonstarts schon ein wenig überrascht. Schließlich ist es sicher kein Nachteil, wenn man sich frühzeitig einspielen kann.

Die größte Baustelle hat man derzeit auf der Position des rechten Verteidigers. Vieles deutet sogar darauf hin, dass man zum Auftakt gegen Köln keinen etatmäßigen Spieler für diese Position im Kader haben wird: Niklas Willy Sommer und Johannes Dörfler sind weiter verletzt. Bleibt das so, dürfte sich die Viererkette von selbst aufstellen: Dann würden Marcel Seegert und Gerrit Gohlke wohl die Innenverteidigung bilden und Alexander Rossipal (LV) sowie der eigentliche Innenverteidiger Julian Riedel (RV) über die Außen kommen. Optimal ist anders.

Nachdenklich stimmte zuletzt auch das Testspiel gegen Elversberg, das am Alsenweg mit 0:1 verloren wurde und bei dem sich der SVW erschreckend schwach präsentierte. Trainer Christian Neidhart schob es auf das harte Trainingslager, das seinen Jungs noch in den Knochen steckte. Da ist sicher was dran, dennoch müssen auch kritischere Ansätze erlaubt sein: Nämlich der, dass dem SV Waldhof nach wie vor noch Qualität fehlt, um wirklich ganz oben anzuklopfen.

SV Waldhof Mannheim Fototermin Saison 2022/23.
Neuzugänge: hinten v.links: Trainer Christian Neidhart, Julian Riedel, Adrian Malachowski, Johannes Dörfler, Berkan Taz.
vorne v.links: Bentley Bexter Bahn, Morten Behrens, Dominik Kother.

Ein, zwei weitere Unterschiedsspieler wären eine gute Sache. Das weiß auch Geschäftsführer Sport Tim Schork. Und der hat ja auch schon angedeutet, dass man sich auf jeden Fall noch einen Platz offenhalten wird, um auf den letzten Drücker noch zuschlagen zu können. Ähnlich lief es auch im letzten Sommer, als Mittefeld-Stratege Marco Höger noch nach der 1. Pokalrunde verpflichtet wurde. Diesmal dürfte es aber eher kein Mittelfeldspieler sein, sondern ein Stürmer. Hier hätte man gerne noch einen Mann, der für Tore steht.

Ein weiteres „Problem“: Die Spieler, die in der Vorsaison schon da waren, müssen sich nun mit einer völlig neuen Spielidee anfreunden. War es unter Ex-Trainer Patrick Glöckner so, dass man vor allem versucht hat, über die Geschwindigkeit zu kommen und möglichst überfallartig den Weg zum Tor gesucht hat, bevorzugt Neidhart jetzt den Ballbesitz-Fußball. Er will Dominanz ausstrahlen. Die Idee dahinter ist klar: Solange wir den Ball haben, droht uns keine Gefahr. Doch Ballbesitz ist nicht alles. Auch gegen Elversberg hatte man das Spielgerät meist in seinen Reihen, schaffte es aber nicht, es gefährlich in Richtung des gegnerischen Tores zu bringen. Die Ideen fehlten komplett, meist wurde quer oder zurück gepasst.

Hört man sich in Spielerkreisen um, freut sich jeder über den neuen Ansatz vom Ballbesitz, aber passt er auch wirklich zum Waldhof? Das müssen die nächsten Wochen und Monate zeigen. Klar ist, dass der SVW in den ersten Wochen nicht die Topgegner erwischt hat. Das ist gut, um gut in die Saison zu kommen, aber auch gefährlich, denn setzt man die ersten Partien in den Sand, wird es gegen die vermeintlichen Topteams schwierig das wieder auszubügeln.

In der Vorsaison belegten die Blauschwarzen in der Endabrechnung den 5. Tabellenplatz. Das hört sich gut an, letztlich muss man aber sagen, dass deutlich mehr drin gewesen wäre: Auch der Aufstieg! Weil es bis auf den 1.FC Magdeburg keine Übermannschaften gab. Läuft alles halbwegs planmäßig, wird das in der neuen Saison anders sein. Was so viel heißt wie: In der Vorsaison war das Aufsteigen – vom Papier her – deutlich einfacher.

 

 

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