Gerrit Gohlke wird dem SVW verletzungsbedingt weiterhin fehlen. AS Sportfoto
Nicht viel, das Hoffnung macht – Der SV Waldhof vor dem Punkspielstart im neuen Jahr
Waldhof Mannheim | erstellt am Di. 10.01.2023
Am Samstag startet der SV Waldhof Mannheim mit dem Heimspiel gegen 1860 München ins neue Drittliga Jahr. Von Vorfreude ist im Umfeld momentan nicht viel zu spüren. Denn wenn man ehrlich ist, verlief die Winter Vorbereitung noch schlechter als das erste Punkspiel-Halbjahr. Natürlich darf man Testspiele nicht überbewerten, aber was die „Buwe“ in den 3 Tests bei Zweitligist 1. FC Heidenheim (0:2), bei Ligakonkurrent Wehen-Wiesbaden (0:2) und dem jüngsten Duell gegen den Karlsruher SC auf den Rasen brachten, kann nur mit einem Wort umschrieben werden: alarmierend.
Es gibt in solchen Partien zwar nichts zu gewinnen, aber sie können trotzdem enorm nützlich sein. Denn man kann befreit aufspielen und sich Selbstvertrauen holen. Da es alles hochkarätige Gegner waren, erwartete niemand deutliche Siege der Blauschwarzen, aber dennoch Leistungen, die in die richtige Richtung gehen. Bei denen eine gewisse Steigerung erkennbar ist.
Vor dem Spiel gegen 1860 muss einem momentan angst und bange sein. Gut, auch die Münchner kriselten zuletzt in der Liga gehörig und stehen vielleicht noch mehr unter Druck als der SVW. Doch es ist unstrittig, dass diese Partie eine Art Schlüsselspiel wird. Gewinnt der Waldhof, kann das eine Initialzündung für die restliche Saison sein, in der man nur zu gerne nochmals oben angreifen möchte. Verliert man, muss der Blick wohl eher nach unten gerichtet werden. Gerade auch deshalb, weil nach dem Spiel gegen die „Löwen“ zwei Auswärtsspiele in Duisburg und bei Viktoria Köln anstehen. Und auswärts ist bislang nicht die Welt der Waldhöfer gewesen. In 8 Partien reichte es bis dato nur zu zwei Remis, demgegenüber stehen 6 teils heftige Niederlagen.
Die Baustellen sind aktuell jedenfalls nicht zu übersehen. Insbesondere im defensiven Mittelfeld klafft eine große Lücke. Seit dem Ausfall von Marco Höger (Kreuzbandriss) wird man zu leicht überspielt. Da auch Bentley Baxter Bahn momentan noch nicht bei 100 Prozent ist, könnten im Zentrum gegen 1860 große Probleme auf den Waldhof zu kommen. Eigentlich hatte man gehofft, dass sich hier personell noch etwas tut. Gespräche mit potenziellen Kandidaten sollen Gerüchten zufolge auch laufen, dass sich bis zum Spiel am Samstag noch etwas tut, dürfte aber unwahrscheinlich sein.
Eine weitere große Baustelle ist die Innenverteidigung. Nach dem Ausfall von Gerrit Gohlke setzt Trainer Christian Neidhart hier auf Kapitän Marcel Seegert und Julian Riedel. In der Hinterhand hat er mit Malte Karbstein somit nur noch einen etatmäßigen Innenverteidiger. Eine weitere Alternative wäre hier also ratsam.
Im Probetraining befand sich zuletzt Thomas Pledl, der Offensivspieler ist seit dem Sommer 2022 vereinslos. Davor stand er beim Zweitligisten Fortuna Düsseldorf unter Vertrag, verlor dort nach einer Verletzung aber den Anschluss. Beim SVW präsentierte sich der ehemalige Sandhäuser gut, zudem gelang ihm beim 1:5 gegen den KSC das einzige Mannheimer Tor in der Vorbereitung. Neidhart betonte nach dieser Begegnung, dass man sich mit seiner Verpflichtung beschäftigen würde. Wahrscheinlich wird es letztlich ums Geld gehen, Pledl ist aus der 2.Liga sicher höhere Gehaltsschecks gewöhnt als sie in der 3.Liga gezahlt werden. Eingesetzt werden könnte er im offensiven Mittelfeld und auf den Außenbahnen. Gerade als kreativer Kopf könnte der 28-Jährige im Zentrum Gold wert sein. Denn von einem durchdachten Spielaufbau ist der SVW momentan noch weit, weit entfernt.
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