Patrick Glöckner steht nach einem mühsamen 2:0 Halbfinalsieg mit seinem Team erneut im Badischen Pokalfinale. AS Sportfoto
Nicht das Gelbe vom Ei – Der SV Waldhof müht sich beim 2:0 in Wagenschwend ins badische Pokalfinale
Waldhof Mannheim | erstellt am So. 27.03.2022
Denn so hatte man den SV Waldhof noch nie gesehen. Trainer Patrick Glöckner mischte komplett durch und schickte den zweiten Anzug raus auf den Rasen.
Und der passte nicht. In der 1. Halbzeit war es gar nichts, in der 2. dann immerhin etwas besser. Unter dem Strich reichte es für den Drittligisten so zu einem 2:0 (0:0) -Sieg beim tapfer kämpfenden Landesligisten. Die Tore fielen spät: In der 67. Minute kam Verteidiger Jan Just an den Ball und spitzelte ihn im Ausfallschritt ins lange Eck. Die Waldhöfer klatschten sich ab, die Erleichterung war ihnen anzumerken.
Klar war damit auch, dass hier und heute eigentlich nichts mehr anbrennen kann. Denn so tapfer und überzeugend der Gegner, der sich hinten mit einer Fünferkette formierte, auch verteidigte, nach vorne ging nichts. 1, 2 Freistöße, mehr war da nicht über die 90 Minuten.
Das Fazit von Glöckner fiel zweigeteilt aus. Zum einen war er froh, dass man ins Finale eingezogen ist und jetzt wieder die Möglichkeit auf den Einzug in den DFB-Pokal hat, zum anderen ärgerte sich der Coach aber auch. „Gerade in der ersten Halbzeit muss ich von meiner Mannschaft mehr erwarten. Es ging für viele ja auch darum, dass sie sich für die erste Elf aufdrängen.“
Als Entschuldigung kann diesbezüglich auch nicht gelten, dass man in dieser Besetzung so noch nie zusammengespielt hat. Vor allem Mohamed Gouaida stand neben sich. Ihm versprang jeder Ball, kaum ein Pass kam an. Was für einen Spieler, der im Mittelfeld die Fäden ziehen soll, natürlich sehr schlecht ist. Glöckner reagierte dann auch, brachte nach der Pause mit Adrien Lebeau eine frische Offensivkraft. Er machte es besser, für ihn war es nach langer Verletzungspause die Rückkehr in den Wettkampfmodus. Die Fans feierten den kleinen Franzosen mit Sprechchören.
Der auffälligste Mann auf dem Platz war aber ein Spieler im Trikot des Landesligisten. Denis Deter machte im Tor der Wagenschwender eine starke Partie. Mehrfach kratzte er die Bälle noch vor der Linie weg – und das war nicht so einfach. Was am Platz lag, der sah zwar saftig grün aus, war an manchen Stellen aber sehr holprig. Das 2:0 steuerte Justin Butler bei. Der Stürmer, den der SVW im Winter vom Zweitligisten Ingolstadt ausgeliehen hat, beförderte den Ball halb mit der Schulter, halb mit dem Kopf ins Tor (82.).
Nach dem Schlusspfiff erlebten die 2000 Zuschauer Waldhof Profis zum Anfassen. Sie standen auf dem Rasen und gaben Autogramme oder plauderten einfach mit den Fans. Glöckner war von dem ganzen Drumherum angetan: „Es war alles super vorbereitet, das war ganz großes Kino. Dafür gibt es auch Applaus von meiner Seite.“
Im Badischen Pokalfinale wird der Gegner am Mi. 30.3.22 ermittelt. Dann treffen der FC Türkspor Mannheim (Landesliga Rhein-Neckar) und der 1. FC Bruchsal (Oberliga Baden-Württemberg) aufeinander.
Nun geht der Blick der Waldhöfer nach vorne und da wartet ein harter Endspurt, an dessen Ende vielleicht doch noch der Aufstieg in die 2.Liga stehen soll. Weiter geht es am nächsten Sonntag um 13 Uhr in Zwickau.
SV Wagenschwend: Deter – Schork, Merz, Jakob (74. N. Schmitt), Grimm, Noe (81. Kern) – Plakinger, Link, Berberich, Allgaier (64. L. Schmitt), Brenneis (83. Thoma)
SV Waldhof: Bartels – Donkor, Just, Gohlke (57. Rossipal), Kouadio – Saghiri, Wagner – Kother, Gouaida (46. Lebeau), Sommer (71. Jurcher) – Butler.
Tore: 0:1 Just (67.), 0:2 Butler (82.)
Schiedsrichter: Vincent Becker
Zuschauer: 1.900
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