Adrian Malachowski am Ball. AS Sportfoto
Luxusprobleme beim SV Waldhof – In Bayreuth ist ein Sieg Pflicht
Waldhof Mannheim | erstellt am Do. 09.03.2023
Denn auch der souveräne Spitzenreiter SV Elversberg hielt der Wucht der „Buwe“ nicht stand und musste sich mit einer 2:1 Niederlage auf die Heimreise begeben. Für die erfolgsverwöhnten Elversberger war es erst die 4. Niederlage überhaupt in dieser Spielzeit.
Und das, obwohl die Vorzeichen aus Mannheimer Sicht nicht die besten waren. So sorgte vor allem der Ausfall von Bentley Baxter Bahn im Vorfeld für Bauchschmerzen. Die Frage war, wer es neben Fridolin Wagner auf der Doppelsechs richten sollte. Trainer Christian Neidhart hatte die Wahl zwischen Adrian Malachowski und Stefano Russo. Geworden ist es schließlich Malachowski. Der 24-jährige Pole kam im Sommer aus Magdeburg. In der Sommer Vorbereitung machte er einen guten Job, mitunter wirkte es gar, als könne er der große Gewinner unter den Blauschwarzen sein.
Doch es kam anders. Routinier Marco Höger, der mittlerweile schon seit Monaten wegen eines Kreuzbandrisses fehlt und Russo waren zu Saisonbeginn gesetzt. Bahn ordnete sich etwas davor ein. Nach dem Ausfall von Höger Ende September 2022 wurden die Karten neu gemischt und es kristallisierte sich immer mehr das Duo Wagner und Bahn heraus, was wegen guter Leistungen auch nachvollziehbar war.
Gegen Elversberg musste Neidhart nun umbauen. Bahn hatte beim 0:4 Debakel bei Borussia Dortmund II seine fünfte gelbe Karte gesehen. 90 Minuten später gibt es nicht wenige, die es sich wünschen würden, wenn Neidhart an Malachowski festhält. Für Bahn spricht, dass er viel Mentalität auf den Rasen bringt und vorangeht. Doch gerade im Spielaufbau kommt meist nicht viel von ihm. Torgefahr strahlt er auch so gut wie keine aus. Ganz anders Malachowski. Der bekennende Formel 1 Fan ist jemand, der auch mal aus der Distanz draufhält und auch die Schusstechnik dazu hat.
Dass Neidhart Bahn für Malachowski opfert, gilt jedoch als unwahrscheinlich. Der gebürtige Hamburger ist ein fester Bestandteil des Systems Neidhart. Er soll ein absoluter Wunschspieler des Trainers gewesen sein.
Ein weiterer Mann, der förmlich in die Startelf drängt, ist Berkan Taz. Als Stammkraft verpflichtet, befindet er sich seit dem Jahreswechsel in der zweiten Reihe und kommt wenn und überhaupt dann von der Bank. Gegen Elversberg war er es, der mit einer punktgenauen Flanke auf Adrien Lebeau das entscheidende 2:1 vorbereitete.
Taz fühlt sich im Zentrum am wohlsten. Dort hat er das Spiel vor sich und kann die Mitspieler mit Pässen füttern. Sein Problem ist, dass Neidhart seit dem Jahreswechsel das 4-4-2-System bevorzugt, das keinen „10er“ mehr vorsieht. Spielen kann Taz auch auf den Außenbahnen, fühlt sich im Zentrum aber wohler.
Man könnte auch sagen, dass Neidhart mit Malachowski und Taz momentan zwei Luxusprobleme hat. In seinen Überlegungen für die Partie bei der SpVgg Bayreuth, wo der SVW am Samstag um 14 Uhr ran muss, sollten beide dennoch eine wichtige Rolle spielen. Klar ist, dass in Bayreuth nur ein Sieg zählt. Der Gegner kämpft gegen den Abstieg, dort ist ein „Dreier“ Pflicht für den Waldhof.
Überhaupt sind die nächsten Wochen vorentscheidend im Hinblick auf den Titel. Nach der Partie in Bayreuth kommt am Mittwoch Ingolstadt ins Carl-Benz-Stadion, weiter geht es dann in Wiesbaden, ehe Osnabrück anreist. Das sind 4 Spiele, in denen es mit Ausnahme von Bayreuth gegen Teams geht, die oben dabei sind. Man hat also die Chance, sich ganz oben festzubeißen. 10 Punkte aus 4 Spielen wären eine echte Ansage.
{loadmoduleid 374}
zurück