Kenan Kocak engagiert an der Linie. Der Waldhof-Coach hat bislang hervorragende Arbeit geleistet. Gelingt der große Wurf? Bild: AS Sportfotos

Kenan Kocak engagiert an der Linie. Der Waldhof-Coach hat bislang hervorragende Arbeit geleistet. Gelingt der große Wurf? Bild: AS Sportfotos

Kann der SV Waldhof Mannheim die starken Leistungen der Hinrunde fortsetzen? +++ Kocak-Elf könnte der große Wurf gelingen

Waldhof Mannheim | erstellt am Sa. 23.01.2016

In den noch ausstehenden fünfzehn Punktspielen gilt es auch für den SV Waldhof, noch möglichst viele Punkte zu sammeln, um die Saison zu einem erfolgreichen Ende zu finden. Sollte es sogar gelingen, den derzeitigen zweiten Tabellenplatz zu halten oder zu verbessern, dann wären noch siebzehn Partien zu absolvieren.

Welche Punkte sprechen für und welche gegen eine mögliche Aufstiegsrelegation des SVW?

Im bisherigen Saisonverlauf war der Teamgeist das große Plus beim SV Waldhof. Egal, wen man fragte, ob Kenan Kocak oder Hanno Balitsch, man bekam es von allen Seiten bestätigt. Wer sich nicht mit dem Team mitfreute, spielte sich selbst in Abseits und konnte sicher sein, im folgenden Spiel nicht im Kader zu sein.

TSG 1899 Hoffenheim U23 vs.SV Waldhof Mannheim 2015 14 Hanno Balitsch SVW-Schiri Timo Gerach-8 Yannick Thermann TSGH. AS Sportfotos

Obwohl wenig Rotation stattfand, konnte die Stimmung in der Mannschaft in der gesamten Vorrunde aufrechterhalten werden. Zu Saisonbeginn waren Neben Torhüter Markus Schulz immerhin noch weitere fünf Neuzugänge in der Startelf. Dies bedeutete für einige Stammspieler des Vorjahres, dass sie mit einem Platz auf der Ersatzbank vorlieb nehmen mussten. Auch der ein oder andere Neuzugang musste sich erst einmal hinten anstellen. Doch der große Knatsch blieb aus. Diesen Zustand beizubehalten, kann in den entscheidenden Wochen in der Rückrunde der Erfolgsgarant sein.

Für schlechte Stimmung bestand natürlich auch aus sportlicher Sicht kein Grund

Schon zur Winterpause hatte der SVW genauso viele Punkte wie im vergangenen Jahr nach 34 Spieltagen. „Die Mannschaft hat mir keinen Anlass gegeben, viele Positionen zu ändern“, sagte Kocak. Trotzdem waren alle Spieler gefordert, im Training immer Gas zu geben, denn wer sich Schwächen leistete, musste damit rechnen, nicht in den Kader für das Spiel zu kommen. So gelang es dem Trainerteam, die Spannung aufrecht zu erhalten.  
Nicht komplett beeinflussbar, aber positiv: Der SV Waldhof blieb von Verletzungspech weitgehend verschont. Bei einer eingespielten Stammelf, die Kocak dann auf das Feld schicken kann, greifen die Rädchen demzufolge umso besser.

Auch die notorischen  Schwarzseher vor der Saison waren schnell ruhiggestellt, als es um die Frage ging, ob ein Trainer, der in der halben Woche auf dem Trainerlehrgang in Hennef weilt, die Dinge überhaupt im Griff haben kann. Vor allem die zwei Ex-Profis Fink und Balitsch, ersterer als spielender Co-Trainer – entlasteten Kocak und waren die Leitwölfe, an denen es sich zu orientieren galt. Mit ihrer Erfahrung haben sie auch ein gutes Feeling, was den Trainingsaufwand und die Intensität angeht. Der SVW wirkte bis zum letzten Spiel in Hoffenheim konditionell stark und spritzig.

Die Anhänger des SV Waldhof Mannheim standen wie eine Wand hinter der Mannschaft. Das große Plus auch in der Rückserie? AS Sportfotos.

Kommen wir zur Euphorie und Aufbruchsstimmung im Umfeld

Wenn es um die Unterstützung von den Rängen ging, musste sich Waldhof seit jeher vor manchem höherklassigen Club nicht verstecken. Der aktuell sehr hohe Zuschauerschnitt wirkte auf das Team bislang leistungsfördernd. Leider berichtete der Fanbeauftragte auch von wieder zunehmenden Feuerzeugwürfen im Fanblock bei Heimspielen.

In Freiburg flogen gar zwei Bierbecher in Richtung des Linienrichters. Bei einem „Treffer“ verliert Waldhof die Punkte am grünen Tisch. Und solche Punkte könnten in der Endabrechnung fehlen, mal ganz abgesehen von der schlechten Presse. Der einst begonnene Selbstreinigungsprozess im Fanblock muss daher unbedingt weitergehen. Wer dem Verein auf diese Weise schadet, dem gehört ein langes Stadionverbot. Der Erfolg der Mannschaft sollte nicht von ein paar Unbelehrbaren gefährdet werden.

Bei den Neuzugängen im Sommer hatte man nicht nur mit Sommer ein glückliches Händchen

Auch aktuell im Winter gibt es neue Gesichter. Gianluca Korte, Jonas Strifler und Sebastian Gärtner müssen nun den Beweis antreten, dass sie dem Verein weiterhelfen können. Zugegeben: Die drei sind nicht die ganz großen Namen. Weil der SVW nach wie vor nicht im Geld schwimmt, kann er beim Buhlen um Spieler mit einigen anderen Regionalligisten nicht immer mithalten. Vor allem die saarländischen Vertreter Homburg, Elversberg und Saarbrücken rufen Zahlen auf, bei denen viele Spieler nicht „Nein“ sagen können. Und somit sind diese Clubs in Sachen Qualität und Breite des Kaders leicht im Vorteil.

Einen ersten Erfolg in 2016 konnte der SV Waldhof beim Sparkassencup feiern. Im Finale wurde Wormatia Worms mit 1:0 bezwungen. AS Sportfotos.

Und zu den Spielerabgängen

Steffen Straub konnte sich in der Vorrunde keinen Stammplatz erkämpfen, weil ihn Verletzungen immer wieder zurückwarfen. Auf seiner Position hat der Trainer allerdings auch noch andere Alternativen. Sebastian Lindners Abgang wiegt schwerer, auch wenn auch er selten in der Startelf stand. Wenn man ihn ins Getümmel warf, war er fast immer auf der Höhe des Geschehens.

Aber Kocak hat im zentralen Mittelfeld mit der Verpflichtung von Gärtner ja schnell reagiert. Die anspruchsvollen Gegner in der Vorbereitung, fast alles nur Regionalligisten, werden schon einen Fingerzeig geben, wo die Reise für den SVW hingeht.

Auch erschienen in unserer PRINTAUSGABE am 22.01.16

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