Bernd Bartels (SV Waldhof Mannheim) gegen Torwart Helmut Broesch (SpVgg Ludwigsburg 07). Bild: IMAGO / Horst Rudel

Bernd Bartels (SV Waldhof Mannheim) gegen Torwart Helmut Broesch (SpVgg Ludwigsburg 07). Bild: IMAGO / Horst Rudel

Große Trauer um einen der größten Waldhöfer – Bernd Bartels stirbt im Alter von 72 Jahren

Waldhof Mannheim | erstellt am So. 05.02.2023

Bernd Bartels, der zu den bekanntesten und beliebtesten Spielern der Blauschwarzen zählt(e), ist im Alter von 72 Jahren verstorben. Die Waldhöfer Legende, die bereits im zarten Alter von 12 Jahren für die „Buwe“ spielte – damals in der D Jugend – ist verstorben.

1968, als er eigentlich noch in der A-Jugend hätte spielen dürfen, begann bereits sein Kapitel in der 1. Mannschaft der Traditionsvereins vom Mannheimer Alsenweg. Der damalige Trainer Bernd Lindemann beförderte ihn. Und das war eine Maßnahme, die sprichwörtlich Gold wert war, denn Bartels entwickelte sich schnell zum Vorbild vieler Mannheimer Buben, die auch Fußball spielten. Bei den Gegnern war sein Killerinstinkt gefürchtet. In der Regionalliga Süd, der drittklassigen 1. Amateurliga Nordbaden und der 2. Bundesliga Süd erzielte Bartels 186 Treffer für die Mannheimer. Das macht ihn bis heute zum erfolgreichsten Schützen, den der SV Waldhof in seiner Geschichte bis dato hatte.

Unvergessen bleibt vor allem eine „Kiste“, die die weitere Entwicklung des SVW stark beeinflusste. Im Aufstiegsspiel gegen den FC Singen, das am 17. Juni 1972 ausgetragen wurde, markierte Bartels den Treffer zum 1:0-Sieg, der den Waldhof in die Regionalliga Süd empor klettern ließ. Sie war damals die zweithöchste Spielklasse in Deutschland.

FK Pirmasens – SV Waldhof Mannheim – Bernd Bartels jubelt über einen Treffer (Waldhof, re.). Foto: IMAGO / Ferdi Hartung.

Im Jahr 1974 zählte er zudem zum erweiterten Kreis der deutschen Nationalmannschaft, die sich wenig später bekanntlich ihren 2. WM-Titel im eigenen Land holte. Bundestrainer Helmut Schön soll ihm damals einen Wechsel zu einem Club aus der 1.Bundesliga empfohlen haben, was seine Chancen für die Nationalmannschaft sicher erhöht hätte.

Bartels, der dann nach einer Knieoperation für eine längere Zeit ausfiel, hielt dem SVW aber die Treue. Erst 1977 zog es ihn zum FV 09 Weinheim, wo er 1979 seine aktive Zeit beendete.

Danach ging es zurück zu den Wurzeln. Bartels, der ein enger Vertrauter von Waldhof Ikone Günter Sebert war, coachte mit großer Leidenschaft die D-Jugend des SV Waldhof. Von 1980 bis 1990 hatte er sie unter seinen Fittichen und heimste etliche Titel ein. Ende 2022 wurde Bartels noch für seine Treue zum SVW geehrt. Anlässlich seiner 60-jährigen Vereinsmitgliedschaft ließ man ihn hochleben. Beruflich war er später Betriebsratsvorsitzender bei der Mannheimer MVV.

Auch der Fandachverband Pro Waldhof ehrte ihn übrigens. Und zwar mit einem legalen Graffiti, das auf einem Stromkasten der MVV platziert wurde.

 

 

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